Weltmeister Augusto Fernández: «Habe Druck gespürt»
Augusto Fernández neben Pecco Bagnaia und Izan Guevara
Augusto Fernández wurde bereits beim Aragón-GP im September als zukünftiger GASGAS-Fahrer im Tech3-MotoGP-Team vorgestellt. Damals war längst nicht klar, wer die Moto2-Meisterschaft für sich entscheiden würde. Als Ai Ogura in Malaysia die Chance hatte, seine Führung in der WM vor dem Finale in Valencia auszubauen, schienen die Chancen auf die Meisterschaft für den Spanier sehr gering.
Doch alles kam anders. Der Japaner stürzte in der letzten Runde beim Versuch, Platz 1 von Tony Arbolino zu übernehmen. Fernández kam mit 9,5 Punkten Vorsprung zum letzten Rennen des Jahres und beendete es auf Platz 2. Ogura stürzte erneut und der Fahrer aus dem Red Bull-KTM-Ajo-Team feierte am Sonntagmittag seinen größten Karriere-Erfolg. Für KTM war es der 332. WM-Titel der Firmengeschichte.
«Es war ein unglaubliches Jahr. Ich habe das Rennen nach den ersten Runden sehr genossen. Ich habe in den ersten Runden den Druck gespürt, hinzu kam etwas Frust, weil ich mehr Geschwindigkeit hatte, aber zu vorsichtig war», erklärte Augusto nach dem Finale auf dem Circuit Ricardo Tormo. «Ich habe den Kampf zwischen Alonso und Pedro beobachtet, ich wusste, dass sie um den Rookie-Titel kämpften. Sie haben wirklich hart gekämpft und es war nicht einfach, sie zu überholen. Es wäre sehr riskant gewesen, aber ich wusste, dass ich schneller war als alle anderen, außer Pedro.»
Fernández betonte anschließend: «Es tut mir leid für Ai, er hat alles gegeben und ist gestürzt. Danach habe ich alles vergessen, bin mein Rennen und meine Pace gefahren. Ich habe einfach versucht, die Saison mit einem Sieg zu beenden. Pedro war im Training schon sehr schnell, so wie ich, aber noch etwas mehr. Mit dem Rennen bin ich glücklich, denn ich habe bis zur letzten Kurve versucht, ihm Druck zu machen. Es war ein super Rennen und ich freue mich mit Pedro über seinen Rookie-Titel und für das Team reichte es zum Titelgewinn.»
«In Australien waren wir so kurz davor, eine gute Chance für die restlichen Rennen zu haben», blickte der 25-Jährige auf die letzten Wochen zurück. «Das Rennen in Australien war hart und ich machte einen Fehler, aber wir hatten noch Chancen und zwei Rennen offen. In Malaysia kämpfte Ai um den Sieg, ich hatte starke Probleme, in die Top-5 zu kommen. Ich glaube, das war mein längstes und härtestes Rennen des Jahres.»
Auch weil seine Karriere nicht immer einfach war, war die Freude beim Kalex-Piloten grenzenlos. «Ich bin stolz, wie wir das als Familie geschafft haben. Meine komische Karriere, mein Weg in die Weltmeisterschaft und dann diesen Platz hier zu erhalten. Jeder Schritt war es wert. Auch die schlechten Jahre. Wir waren 2019 richtig stark, dann lief es auf einmal nicht mehr. Aber ich bin der Fahrer, der ich heute bin, auch wegen der schlechten Jahre», sagte Fernández, der 2014 bereits mit dem Gesamtsieg im European Junior Cup im Rahmen der Superbike-WM für Aufsehen sorgte. «Ich bereue nichts davon. Ich bin nur stolz auf meine Familie, auf mich und auf alles.»
Moto2-Ergebnis, Valencia (6.11.):
1. Acosta, Kalex, 25 Rdn in 39:52,413 min (= 150,6 km/h)
2. Augusto Fernández, Kalex, + 1,232 sec
3. Arbolino, Kalex, + 10,163
4. Aldeguer, Boscoscuro, + 14,407
5. Arenas, Kalex, + 18,904
6. Gonzalez, Kalex, + 20,554
7. Dixon, Kalex, + 21,244
8. Alcoba, Kalex, + 25,868
9. Agius, Kalex, + 33,763
10. Schrötter, Kalex, + 35,177
11. Bendsneyder, Kalex, + 35,598
12. Gomez, Kalex, + 36,336
13. Salac, Kalex, + 38,942
14. Dalla Porta, Kalex, + 41,710
15. Roberts, Kalex, + 45,238
Moto2-WM-Endstand (nach 20 Rennen):
1. Augusto Fernández 271,5 Punkte. 2. Ogura 242. 3. Canet 200. 4. Arbolino 191,5. 5. Acosta 177. 6. Dixon 168,5. 7. Vietti 165. 8. Lopez 155,5. 9. Roberts 131. 10. Chantra 128. 11. Schrötter 123,5. 12. Arenas 90. 13. Bendsneyder 87. 14. Navarro 83. 15. Aldeguer 80. 16. Gonzalez 76. 17. Beaubier 73. 18. Alcoba 72. 19. Lowes 55. 20. Salac 45. 21. Baltus 30. 22. Dalla Porta 21. 23. Manzi 9. 24. Zaccone 9. 25. Kubo 7,5. 26. Agius 7. 27. Fenati 7. 28. Rodrigo 6. 29. Kelly 5,5. 30. Ramirez 5. 31. Gomez 4. 32. Hada 3,5. 33. Pasini 1.
Konstrukteurs-WM:
1. Kalex 477,5 Punkte. 2 Boscoscuro 200,5. 3. MV Agusta 5.
Team-WM:
1. Red Bull KTM Ajo 448,5 Punkte. 2. Idemitsu Honda Team Asia 370. 3. Flexbox HP40 287. 4. GASGAS Team Aspar 258,5. 5.Elf Marc VDS Racing 253,5. 6. Beta Tools Speed up 242,5. 7. Liqui Moly Intact GP Team 195,5. 8. Mooney VR46 Racing 165. 9. Italtrans Racing 152. 10. Pertamina Mandalika SAG 96,5. 11. Yamaha VR46 Master Camp 92,5. 12. American Racing 78,5. 13. Gresini Racing 54. 14. RW Racing GP 30. 15. MV Agusta Forward 5.