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Baumgärtel (Kalex) nach Moto2-Test: «Ein Meilenstein»

Von Thomas Kuttruf
Kalex-Pilot Manuel Gonzalez vor Tony Arbolino auf der Moto2-Boscoscuro

Kalex-Pilot Manuel Gonzalez vor Tony Arbolino auf der Moto2-Boscoscuro

Nach acht Moto2-Rennen haben sich vier Kalex-Piloten an der WM-Spitze etabliert. Die Vorzeichen stehen gut, den Konstrukteurstitel wieder nach Deutschland zu holen. Doch die Saison ist noch lang, weiß Alex Baumgärtel.

Im vergangenen Jahr erlebten die Zuseher der Moto2-WM einen spektakulären Marken-Zweikampf. Deutschlands Vertreter Kalex gegen die italienische Mannschaft um Luca Boscoscuro. Mehrfach wechselten sich die beiden Ausrüster an der Tabellenspitze ab.

Im Finale hatte sich schließlich Italien durchgesetzt. Mit Ai Ogura als neuem Titelträger wechselte auch der Pokal für den erfolgreichsten Chassisbauer erstmals an Boscoscuro. Auch wenn sie Boscoscuro-Piloten zu keiner Zeit dominant gezeigt hatten, erwiesen sich die Italiener technologisch auf Augenhöhe, die Nachfrage stieg.

Zur Saison 2025 verdoppelte sich die Anzahl der Italo-Renner mit englischem Triumph-Antrieb. Zunächst hatte sich Kalex-Langzeitkunde MarcVDS für einen Umstieg entschieden. Im Zuge einer kompletten Reorganisation des Teams entschloss sich dann auch noch Yamaha mit Kooperationspartner Pramac für Boscuscuro. Gemeinsam mit dem Weltmeister-Team MSI von Teo Martin sowie der Kernmannschaft von Luca Boscoscuro selbst standen die Chancen vor der Saison 2025 bestens auf eine Titelverteidigung bei den Moto2-Konstrukteuren.

Doch dieser Plan ging bislang noch schief. Nach einem Drittel der WM-Saison hat sich Platzhirsch Kalex wieder an der Spitze festgebissen. Mit Manuel Gonzalez (Intact GP), Aron Canet (Fantic), Diogo Moreira (Italtrans) und der zweiten Fantic mit Barry Baltus führen die Deutschen vierfach. Erst auf Rang 5, Jake Dixon (MarcVDS). Der Engländer ist der einzige Boscoscuro-Fahrer, dem 2025 Siege gelangen. Hinter dem Routinier geht es dann wieder mit Kalex-Reitern weiter. Sechs der acht Sieg gingen an Kalex.

Erst auf den Rängen 9 und 10 der Moto2-WM finden sich die vermeintlichen Speerspitzen, die Boscosuro-Werksfahrer Celestino Vietti und Alonso Lopez. Außer jeweils einem dritten Platz haben die potenziellen Nachfolger von Ai Ogura vor Runde 9 in Mugello nichts Markantes vorzuweisen. In Zahlen ausgedrückt: Nach einem Drittel der Saison holte Kalex 183 Punkte, Boscoscuro hält bei 110 Zählern.

Entsprechend zufrieden zeigt sich Kalex-Mitinhaber Alex Baumgärtel: «Wir sind in jedem Fall guter Dinge, der Start in die Saison hat sehr gut funktioniert und unser 2025er-Bike wurde sehr gut angenommen, die eingeschlagene Richtung in der Entwicklung passt.»

Von einem alleinigen Erfolgsfaktor, geschweige denn von einer Dominanz, will der Ingenieur aber nicht sprechen: «Unser Bike funktioniert auch wegen der sehr engen und guten Zusammenarbeit mit den Teams. Den letzten Unterschied machen dann die Fahrer. Wir haben uns zuletzt, auch beim letzten Test in Barcelona, immer wieder auf ein noch besseres Turning des Bikes konzentriert.»

Ein großes Kompliment spricht Baumgärtel auch Reifenpartner Pirelli aus. «Die Reifen spielen ebenfalls eine große Rolle. Die Performance des Reifenmaterials ist außergewöhnlich. Das in Kombination mit permanenter Detailverbesserung am Motorrad sorgt für neue Steigerungen, sowohl auf eine Runde als auch über längere Distanzen.»

Axel Baumgärtel streicht im Gespräch mit SPEEDWEEK.com heraus: «Beim letzten Test in Barcelona waren die Moto2-Piloten mit den MotoGP-Piloten auf der Strecke. Die Zeiten im Detail verraten, dass etwa Intact-Pilot Senna Agius am ersten Tag bei größter Hitze im letzten Sektor schneller als andere Piloten auf der Strecke war. Ich denke, da können wir durchaus von einem Meilenstein sprechen.»

Doch auch Boscuscuro hat alles andere als aufgesteckt. Am zweiten Tag des Moto2-Tests in Barcelona fuhr SpeedUp-Pilot Alonso Lopez eine noch bessere Rundenzeit als der Intact-Yougster am Vortag. Auch wenn die WM-Kräfteverhältnisse aktuell klar zugunsten Kalex verteilt sind, noch bleibt den Italienern Zeit, um das Moto2-Blatt zu wenden.

WM-Stand nach 8 von 22 Rennen:

1. Manuel Gonzalez, 118 Punkte. 2. Aron Canet 118. 3. Moreira 90. 4. Baltus 89. 5. Dixon 84. 6. Agius 77. 7. Öncu 62. 8. Ramirez 55. 9. Vietti 52. 10. Lopez 48. 11. Salac 48. 12. Arenas 46. 13. Holgado 36. 14. Arbolino 31. 15. Alsonso 28.

Konstrukteurs-WM:
1. Kalex 183. 2. Boscoscuro 110. 3. Forward 11.

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