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Motorsport-Prominenz beim Zschorlauer Dreieckrennen

Von Thorsten Horn
Liebhaber historischer Motorräder und Renntechnik kamen beim 28. Zschorlauer-Classic-Grand-Prix voll auf ihre Kosten. Unter den Teilnehmern waren ehemalige Weltmeister und Rennsporthelden vergangener Tage.

Der 28. Zschorlauer Dreieck Classic Grand Prix war ein voller Erfolg. Bei den traditionsreichen Demonstrationsfahrten für historische Renntechnik sah man am vergangenen Wochenende viele zufriedene Gesichter. Kein Wunder, hatte doch der rührige Motorsportclub 1. Auer MSC e. V. im ADAC im Westerzgebirge neben zahlreichen schön hergerichteten Zeitzeugen edler Renntechnik wieder etliche prominente Ex-Rennfahrer eingeladen und begrüßen können.

Allen voran der seit vielen Jahren in Deutschland lebende Südafrikaner Jon Ekerold (mit norwegischem Pass), der sich 1980 in einem epischen Duell mit dem Deutschen Toni Mang in der Motorrad-Weltmeisterschaft der Klasse bis 350 ccm durchsetzte und sich zum Weltmeister küren ließ. Wenngleich der Zschorlau-Debütant mangels eines aktuell verfügbaren geeigneten Motorrades nicht auf der Strecke aktiv war, fand er viel Gefallen an der Veranstaltung. «Es war super, absolut super. Es war hier ein tolles Publikum und ich hatte viel Spaß», freute sich Ekerold. Befragt danach, wie viele Autogrammwünsche er an den zwei Tagen erfüllt hat, antwortete er: «Mein Gott, das waren gefühlt Tausende. Ich möchte nicht sagen, dass mich die große Nachfrage stolz gemacht hat, eher sehr glücklich. Es war sehr, sehr nett, mit so vielen netten Menschen zu reden. Schade, dass ich meine alte 500er-Harris-Yamaha nicht dabei haben konnte, sonst wäre ich auch sehr gern hier gefahren. Die Strecke ist zwar keine richtige Rennstrecke, aber ich wäre trotzdem sehr gern vor den vielen Leuten gefahren.»

Fleißig ihre Runden drehende Dauergäste in Zschorlau sind seit vielen Jahren die beiden Ex-Vize-Weltmeister der ehemaligen «Schnapsglasklasse» bis 50 ccm, der Niederländer Aalt Toersen (1970) und das Ehrenmitglied des Auer Motorsportclubs, Rolf Blatter aus der Schweiz (1979). Sie bestätigten unisono, immer wieder gern nach Zschorlau zu kommen und lobten den stets herzlich warmen Empfang des Veranstalters und der Fans.

Davon waren auch die weiteren Zschorlau-Debütanten Herbert Hauf, seines Zeichens Europameister der 250-ccm-Klasse 1981, und der Deutsche 250er-Meister des Jahres 1975, Harald Merkl, spürbar angetan. So sagte Merkl: «Ich war das erste Mal hier und ich muss sagen, dass es mir sehr viel Spaß gemacht hat. Ich war angenehm überrascht von der Gastfreundschaft von jedem Einzelnen hier. Es hat mir sehr gut gefallen und ich werde nächstes Jahr auf jeden Fall wieder hier sein – ob mit oder ohne Einladung, das ist egal wie.»

Im Gegensatz zu seinem Freund Herbert Hauf war Harald Merkl ebenfalls nicht im Renndress dabei, doch wie er des verriet, sitzt er nach wie vor sehr gern und oft auf einem Motorrad und unternimmt viele mehrtägige Motorrad-Touren. «Letztens war ich erst in Russland und wir sind dort überall sehr freundlich behandelt worden. Pro Jahr kommen bei mir so bestimmt über 30.000 Kilometer zusammen. Dieses Jahr war es vom Wetter her eher kritisch. Wenn nächstes Jahr das Wetter passt, komme ich mit dem Motorrad hierher», ergänzte er.

Lobende Worte fand auch Herbert Hauf zum Zschorlauer-Dreieck-Classic-GP, indem er sagte: «Es ist immer wieder fantastisch, hier im Osten Deutschlands auf so begeisterte Fans zu treffen, die wirklich auch Hintergrundwissen haben und nicht nur von Weitem gucken. Dieser Zuspruch, den man bekommt, obwohl man schon lange nicht mehr wirklich aktiv ist, macht immer wieder Spaß.»
Eigentlich fährt auch Herbert Hauf (seit Ende letzten Jahres) keine Klassik-Rennen mehr, macht aber für Demofahrten hin und wieder Ausnahmen. In Zschorlau kam er am zweiten Tag wegen Elektrik-Problemen an seiner Yamaha TZ 250 von 1990 so gut wie gar nicht zum Fahren, was aber seine Laune kaum trübte. Ansonsten fährt er nach wie vor bei Renntrainings, dann aber nur zum Spaß und mit einer weniger giftigen Rennmaschine, sondern einer gefälligeren Yamaha R6.

Sehen lassen konnte sich auch die Riege der Rennfahrer aus der ehemaligen DDR. Im Renndress wurde diese angeführt von den DDR-Meistern Rainer Richter, Stefan Tennstädt und Rainer Liebe. Für Benzingespräche mit den Fans sowie Autogrammwünsche anwesend waren zudem die MZ-Ikone Heinz Rosner, Bernd Köhler, Jürgen Lenk, Wolfgang Rösch, Thomas Lucas, Gerold Meißner sowie weitere.

Am Ende zog auch der designierte Nachfolger von Rainer Pommer als Vorsitzender des 1. Auer MSC und zugleich Veranstaltungssekretär, Uwe Stübner, ein durchweg positives Fazit: «Nach anfänglichen Wetterkapriolen vor unserem Classic-GP, die den Aufbau und auch die Anreise der Fahrer ziemlich erschwert haben, hat das Wetter dann an den beiden Renntagen doch größtenteils mitgespielt. Ich bin ja selbst in einer Klasse mitgefahren und habe die gut gefüllten Streckenränder ringsum gesehen. Wir werden jetzt zusammenrechnen, dann wissen wir mehr. Ich denke aber unabhängig davon, dass guter hochklassiger Sport geboten wurde und jeder wieder auf seine Kosten gekommen ist. Das ist eine Wiederholung im nächsten Jahr auf jeden Fall wert. Bedanken möchte ich mich bei allen Helfern aus unserem Verein sowie auch aus Partnerclubs, den Rettungsdiensten sowie unseren Unterstützern, Sponsoren und Partnern.»

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