Jakob Rosenthaler: Starkes Rennen bis zum Crash
Jakob Rosenthaler hatte am vergangenen Wochenende in Le Mans einen weiteren Auftritt in der Moto3-Weltmeisterschaft – diesmal als Ersatz für den verletzten Ruche Moodley im BOE Motorsports Team. Der junge Südafrikaner hatte sich beim Grand Prix von Spanien in Jerez eine Handgelenksverletzung zugezogen.
In einer für Rosenthaler ungewohnten Umgebung, aber auf der vertrauten KTM-Rennmaschine, brauchte er am Freitagmorgen nur kurze Zeit, um sich einzugewöhnen. Ein schwerer Sturz im Zeittraining am Freitagnachmittag blieb zum Glück ohne Folgen. Im Qualifying bei sehr warmen Bedingungen ging sein Plan nicht auf, weshalb er am Sonntag vom 25. Startplatz aus als Letzter ins Rennen ging und sich von dort schnell in die Top-20 vorarbeitete.
«Mein Rennen war bis zum Sturz sehr gut», erklärte Rosenthaler. «Bis dahin lief es eigentlich viel besser als erwartet. Ich hatte einen guten Start und bin auch gut durch die ersten drei Kurvenkombinationen gekommen, wo es nach der schnellen Rechtskurve in der Schikane extrem eng wird. Auch darauf war ich gut vorbereitet. Meine Linienwahl war perfekt und ich konnte gleich ein paar Fahrer überholen. In den nächsten zwei, drei Runden konnte ich auf der Bremse noch zwei weitere Gegner überholen.»
Danach fand der KTM-Fahrer einen guten Rhythmus und fuhr konstant gute Rundenzeiten. «Die Anfangsphase war wirklich gut und ich konnte zunächst mit der großen Spitzengruppe mithalten», so der 18-jährige Linzer. «Natürlich haben die Führenden das Tempo forciert, weshalb es nicht mehr so einfach war, mitzuhalten. Dadurch habe ich den Anschluss verloren und es war schwierig, das gute Tempo von vorher zu halten. So schloss die Verfolgergruppe zu mir auf. Erst als ich von ihnen überholt wurde, kam ich wieder in einen besseren Rhythmus.»
Das Malheur passierte dann in der zehnten Runde beim Anbremsen auf Kurve acht: «Leider bin ich etwas später gestürzt. Deshalb war mein Rennen gelaufen. Trotzdem bin ich es zu Ende gefahren, um weitere Runden und Kilometer zu sammeln, was in meiner Situation das Wichtigste ist. In den verbleibenden Runden habe ich versucht, ein paar Dinge auszuprobieren und herauszufinden, was ich anders machen kann. Die Rundenzeiten waren jedoch nicht aussagekräftig, zumal nach dem Sturz nicht mehr alles am Motorrad in der richtigen Position war und die Reifen nicht mehr die frischesten waren. Trotzdem wurde ich kurz vor Schluss noch etwas schneller. Ich bin also zufrieden mit meiner Leistung, vor allem im ersten Viertel des Rennens.»
Mit seinem Debüt in der Supersport-300-WM auf einer KTM RC390 im deutschen Freudenberg-Team wird Rosenthaler am kommenden Wochenende wieder in eine für ihn neue Umgebung eintauchen. Er hofft aber auch auf eine weitere Chance in der Moto3-Weltmeisterschaft, die sich möglicherweise in Silverstone ergeben könnte, wenn Moodley bis dahin nicht fit ist.
Ergebnisse Moto3 Le Mans, Rennen (11. Mai):
1. Jose Antonio Rueda (E), KTM, 20 Runden in 34:01,752 min
2. Joel Kelso (AUS), KTM, +0,636 sec
3. David Munoz (E), KTM, +0,124*
4. Alvaro Carpe (E), KTM, +3,788
5. David Almansa (E), Honda, +6,001
6. Taiyo Furusato (J), Honda, +6,343
7. Maximo Quiles (E), KTM, +6,521
8. Adrian Fernandez (E), Honda, +6,876
9. Luca Lunetta (I), Honda, +7,192
10. Valentin Perrone (ARG), KTM, +7,241
11. Dennis Foggia (I), KTM, +8,574
12. Scott Ogden (GB), KTM, +8,832
13. Jacob Roulstone (AUS), KTM, +12,153
14. Cormac Buchanan (NZ), KTM, +12,257
15. Nicola Carraro (I), Honda, +12,448
17. Guido Pini (I), KTM, +29,799
20. Noah Dettwiler (CH), KTM, +31,130
21. Jakob Rosenthaler (A), KTM, +1:26,153 min
*1 Position nach hinten strafversetzt
WM-Stand nach 6 von 22 Rennen:
1. Jose Antonio Rueda, 116 Punkte. 2. Angel Piqueras 87. 3. Joel Kelso 77. 4. Adrian Fernandez 61. 5. Taiyo Furusato 58. 6. Alvaro Carpe 56. 7. Matteo Bertelle 40. 8. Luca Lunetta 36. 9. Ryusei Yamanaka 34. 10. David Almansa 33. 11. Dennis Foggia 32. 12. Stefano Nepa 29. 13. David Munoz 26. 14. Maximo Quiles 20. 15. Guido Pini 20.
Konstrukteurs-WM:
1. KTM, 150 Punkte. 2. Honda 87.