Zweiter Sieg: Wird Quiles für Rueda zur Gefahr?
Von der Pole-Position ins Moto3-Rennen gegangen, wirkte Maximo Quiles beim Grand Prix von Ungarn im Balaton Park zunächst souverän. Doch nach zehn Runden sah es so aus, als würde sein zweiter Sieg der Saison in weite Ferne rücken. Der Spanier rutschte bis auf die vierte Position zurück.
«Nachdem ich von der Linie abkam, hatte ich nicht mehr so viel Grip am Hinterrad. Mein Gefühl war nicht mehr so gut. Doch die Reifen aller Fahrer bauten ab. Die Bedingungen waren also für alle gleich», erklärte Quiles nach dem Rennen im Balaton Park.
Mit großem Kampfgeist arbeitete er sich wieder nach vorne und setzte in der letzten Runde zum entscheidenden Angriff an. Das Duell mit Valentin Perrone endete im Fotofinish – mit nur 0,018 Sekunden Vorsprung. «Es war ein richtig gutes Rennen. Mein Renntempo war richtig gut. Ich war den anderen ein kleines bisschen voraus. Das ist gut. Die letzte Runde war sehr schön», so Quiles.
Dass er die Boxentafel erst kurz vor Schluss sah, verlieh dem Finale zusätzliche Dramatik: «Ich konzentrierte mich rundenlang voll und ganz darauf, Perrone wieder einzuholen. Zum Glück sah ich meine Boxentafel, als mir die letzte Runde angezeigt wurde. Ich sagte mir, dass ich ein Manöver vorbereiten werde, hatte aber noch keine richtige Strategie. Ich überlegte mir, dass Kurve 5 die richtige Stelle ist. In den finalen drei Kurven kam ich etwas von der Linie ab. Er war stark und ich wusste, dass er es probieren wird. Deshalb ließ ich ihn vorbei, um besser beschleunigen zu können.»
Im direkten Zweikampf wurde es körperlich, die Ellbogen wurden ausgefahren. «Ich mache so etwas nur ungern, aber er machte es auch. In der letzten Runde ist es okay», sagte Quiles, der sich am Ende durchsetzen konnte.
Mit seinem zweiten Saisonerfolg nach Mugello sammelte Quiles erneut wichtige Punkte im WM-Kampf. Er liegt nun als Dritter 86 Zähler hinter Spitzenreiter Jose Antonio Rueda. «Wir müssen versuchen, so weiterzumachen und es Rennen für Rennen anzugehen. Wenn ich so weitermache, dann komme ich näher. Dann wird sich zeigen, ob ich in den finalen Rennen Chancen habe. Wir werden versuchen, zu kämpfen!»
In zwei Wochen gastiert die Motorrad-WM in Barcelona und reist danach nach Misano, bevor die Überseerennen folgen. «Ich mag es, auf neuen Strecken zu fahren, denn dann haben alle die gleichen Voraussetzungen. So können wir einen größeren Unterschied ausmachen. Ich freue mich auf die Rennen in Asien. Die Strecken sind für viele Fahrer neu», schaut Quiles vorfreudig auf das finale Saisondrittel.
Ergebnisse Moto3 Balaton Park, Rennen (24. August):
1. Maximo Quiles (E), KTM, 20 Runden in 35:31,839 min
2. Valentin Perrone (ARG), KTM, +0,018 sec
3. David Munoz (E), KTM, +0,858
4. Angel Piqueras (E), KTM, +0,952
5. Jose Antonio Rueda (E), KTM, +1,362
6. Adrian Fernandez (E), Honda, +6,159
7. David Almansa (E), Honda, +9,546
8. Joel Kelso (AUS), KTM, +10,025
9. Alvaro Carpe (E), KTM, +11,696
10. Jacob Roulstone (AUS), KTM, +20,109
11. Dennis Foggia (I), KTM, +24,862
12. Nicola Carraro (I), Honda, +26,871
13. Casey O’Gorman (IRL), Honda, +32,279
14. Ryusei Yamanaka (J), KTM, +36,636
15. Marcos Uriarte (E), KTM, +37,397
16. Ruche Moodley (ZA), KTM, +40,701
17. Stefano Nepa (I), Honda, +41,474
18. Noah Dettwiler (CH), KTM, +44,069
19. Riccardo Rossi (I), Honda, +45,803
20. Arbi Aditama (IDN), Honda, +53,120
21. Leonardo Abbruzzo (E), Honda, +1:00,634 min
– Scott Ogden (GB), KTM, 3 Runden zurück
– Taiyo Furusato (J), Honda, 4 Runden zurück
– Guido Pini (I), KTM, 5 Runden zurück
– Cormac Buchanan (NZ), KTM, 16 Runden zurück
– Eddie O’Shea (GB), Honda, 17 Runden zurück
WM-Stand nach 14 von 22 Rennen:
1. Rueda, 250 Punkte. 2. Piqueras 181. 3. Quiles. 164. 4. Munoz 155. 5. Carpe 146. 6. Kelso 123. 7. Perrone 92. 8. Yamanaka 90. 9. Fernandez 89. 10. Almansa 88. 11. Furusato 87. 12. Foggia 81. 13. Lunetta 63. 14. Pini 51. 15. Roulstone 42.
Konstrukteurs-WM:
1. KTM, 350 Punkte. 2. Honda 169.