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Aleix Espargaró (Aprilia): 2020 wird gut, 2021 besser

Von Simon Patterson
Aleix Espargaró (30) schwärmt von der neuen RS-GP und Aprilia-Renndirektor Massimo Rivola, der aus der Formel 1 kam und nun den MotoGP-Hersteller aus Noale endlich wieder auf die Erfolgsspur lenken will.

«Das Bike ist nicht besser – es ist komplett anders», beschreibt Aleix Espargaró die neue Aprilia RS-GP. «Sie haben bei null angefangen, ein weißes Blatt Papier genommen und dann mit dem Skizzieren begonnen. Das Einzige, was gleich geblieben ist, sind die Farben: Schwarz und die italienische Trikolore», ergänzte er.

«Es ist viel stabiler und die Eigenschaften des Motors sind jetzt ganz anders», ergänzte der Aprilia-Werksfahrer mit Blick auf sein neues Arbeitsgerät, das unter anderem über einen neuen Motor mit einem auf 90 Grad erhöhten Zylinderwinkel verfügt. «Insgesamt lässt es sich smoother und einfacher fahren, für den Fahrer ist es körperlich weniger fordernd.»

Der 30-jährige Spanier vermisste beim Rennstreckendebüt der RS-GP20 im Februar noch etwas Power, umso wichtiger war es für Aprilia, dass die «concession teams» ihre Motorspezifikation erst am 29. Juni endgültig festlegen müssen.

Die Konzessionen, die Aprilia und KTM genießen, sieht Aleix Espargaró auch im Hinblick auf die Zukunft als Vorteil: «Es ist wichtig, wie wir in die Saison starten, aber es ist genauso wichtig, wie sich die Dinge entwickeln werden. Denn es sieht so aus, als könnten 2021 nur KTM und Aprilia ihrer Motorräder verändern. Das macht mich sehr glücklich.»

Denn die Entwicklung des Motors und des Aero-Pakets wurde bis zum ersten Rennen der Saison 2021 eingefroren, erst dann greift wieder die vor der Coronakrise geltende Regelung. Das bedeutet, dass Honda, Ducati, Yamaha und Suzuki erst für 2022 wieder an einem neuen Triebwerk arbeiten können, während die «concession teams» bereits während der Saison 2021 Updates bringen dürfen.

Insgesamt sprüht Aleix Espargaró, der seinen Vertrag mit Aprilia im Juni erst um zwei weitere Jahre verlängerte, vor Zuversicht: «2020 wird mit dem neuen Bike und der Tatsache, wie gut es ist, ein gutes Jahr werden – aber 2021 kann dann sehr, sehr gut für uns sein», so der WM-Vierzehnte von 2019.

Nach einer schwierigen Phase sollen die von Massimo Rivola (seit Anfang 2019 Renndirektor in Noale) vorangetriebenen Veränderungen ihre Wirkung entfalten. «Als ich vor vier Jahren bei Aprilia unterschrieben habe, war das Problem, dass Romano Albesiano für tausend Dinge verantwortlich war. Er war der Vater des Motorrads und musste die Ingenieure in der Entwicklung des neuen Motorrads koordinieren – wie er es auch in diesem Winter gemacht hat, aber damals musste er sich auch um viele andere Dinge kümmern. So war das Ziel nie klar genug und das Projekt in der Folge nicht gut genug», machte der Ältere der Espargaró-Brüder das Problem aus.

«Als dann Massimo Rivola kam, konnte sich Romano mehr auf das Motorrad konzentrieren – und das neue ist fantastisch. Rivola bringt Aprilia in eine neue Dimension», schwärmte Aleix vom ehemaligen Ferrari-Sportdirektor aus der Formel 1. «Er kommt von einem Team wie Ferrari, also war es am Beginn ein ‚Was ist das hier?!‘. Aber Schritt für Schritt verändert er die Mentalität der Leute und die Organisation des Teams.»

Dazu kommt: «Er übt auch Druck auf die Piaggio-Gruppe aus, um sie davon zu überzeugen, dass wir sehr wichtig sind und dass Aprilia um den Titel kämpfen muss, wie sie es in der Vergangenheit getan haben. In den vergangenen vier Jahren war Aprilia Racing sehr stark distanziert von Piaggio. Massimo versucht zu beweisen, dass Aprilia ein sehr wichtiger Bestandteil von Piaggio und die Rennabteilung ihrerseits ein ikonischer Part von Aprilia ist», fasst Aleix Espargaró zusammen. «Wir sind jedes Jahr stärker und das Budget verbessert sich, genauso wie die Glaubwürdigkeit des Projekts, viele Ingenieure kommen dazu. Darüber bin ich sehr glücklich. Es sieht ganz so aus, als stünde uns eine sehr gute Zukunft bevor.»

Übrigens: Aleix drehte in Misano an drei Tagen insgesamt 183 Runden und ließ sich dabei die Bestzeit von 1:32,932 min notieren. Sein britischer Teamkollege Smith umrundete den knapp vier Kilometer langen Kurs sogar 207 Mal und musste dabei einen Crash einstecken, der zum Glück ohne Folgen blieb. Bradleys schnellste Rundenzeit lag bei 1:33,536 min.

Die anderen MotoGP-Teams von KTM, Ducati und Suzuki testeten nur an den ersten zwei Tagen.

Die MotoGP-Zeiten am Mittwoch, 24. Juni

1. Miguel Oliveira, KTM, 1:32,913
2. Pol Espargaró, KTM, 1:33,122
3. Michele Pirro, Ducati, 1:33,124
4. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:33,427
5. Brad Binder, KTM, 1:33,588
6. Iker Lecuona, KTM, 1:33,591
7. Scott Redding, Ducati, 1:33,957 (SBK)
8. Bradley Smith, Aprilia, 1:34,276
9. Sylvain Guintoli, Suzuki, 1:34,287
10. Jonnny Rea, Kawasaki, 1:34,381 (SBK)

Die MotoGP-Zeiten am Dienstag, 23. Juni

1. Pol Espargaró, KTM, 1:33,07
2. Michele Pirro, Ducati, 1:33,19
3. Miguel Oliveira, KTM, 1:33,22
4. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:33,97
5. Bradley Smith, Aprilia, 1:34,00
6. Iker Lecuona, KTM, 1:34,07
7. Brad Binder, KTM, 1:34,41
8. Sylvain Guintoli, Suzuki, 1:34,47

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