KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Fabio Quartararo: «Habe gelernt, ruhiger zu bleiben»

Von Nora Lantschner
Nach der Zieldurchfahrt musste Fabio Quartararo den Erfolg erstmal sacken lassen

Nach der Zieldurchfahrt musste Fabio Quartararo den Erfolg erstmal sacken lassen

Der erst 21-jährige Fabio Quartararo (Petronas Yamaha) spricht über eine Reihe von Schlüsselmomenten auf dem Weg zu seinem ersten MotoGP-Sieg am Sonntag in Jerez.

Im 20. MotoGP-Rennen gab es den ersten Sieg für die Nummer 20: «Es fühlt sich so gut an, endlich unseren ersten MotoGP-Sieg in der Tasche zu haben», strahlte Fabio Quartararo, der zum siebten Mal in seiner Karriere von der Pole-Position aus ins Rennen gegangen war, nach seinem Triumph im Spanien-GP.

2019 hatte «El Diablo» im Zweikampf um den Sieg gegen Marc Márquez in Misano und Buriram noch zweimal den Kürzeren gezogen. «Die Situation im Vorjahr war anders, als ich mit Marc bis zum Schluss gekämpft habe, zumindest in Thailand sogar bis in die letzte Runde. Am Ende des Rennens lagen wir in einer Zehntelsekunde», erinnerte sich Quartararo. «Hier in Jerez war es ein total anderes Rennen, weil ich einen Abstand herausgeholt hatte. Es war also etwas einfacher, in der letzten Runde fokussiert zu bleiben. Ich fühlte mich sicherer als in der letzten Runde in Thailand, wo ich am Limit war. Aber die letzten zehn Runden waren trotzdem die längsten meines Lebens, noch dazu bei solchen Bedingungen und so wenig Grip», stöhnte er.

Ein Schlüsselmoment auf dem Weg zu seinem ersten MotoGP-Sieg war der Jerez-GP 2019: Als Rookie sicherte sich der Franzose im Vorjahr bereits im vierten Anlauf seine erste Pole-Position – und damit den Rekord als jüngster MotoGP-Pole-Setter. Auch im Rennen lag er in aussichtsreicher Position, ehe ihn ein Problem am Schalthebel zur Aufgabe zwang. «Im Vorjahr hatte ich die Chance, um das Podium und vielleicht sogar um den Sieg zu kämpfen. Mit der Pole-Position wussten wir, dass wir auf einer Runde schnell sind. Aber im Rennen hatte ich nicht erwartet, dass wir vorne dabei sein konnten. Ich habe viel über die Reifen und die Strecke gelernt und ich glaube, von dem Moment an wussten wird, dass wir das Potenzial haben, um auch im Rennen um ein richtig gutes Ergebnis zu kämpfen», bestätigte der Petronas-Yamaha-Star.

Auch aus der Corona-bedingten Ausgangssperre in seiner Wahlheimat Andorra konnte der zukünftige Yamaha-Werksfahrer eine nützliche Lehre ziehen. Die kam dem 21-Jährigen aus Nizza auch zugute, als die Pramac-Ducati-Fahrer Jack Miller und Francesco Bagnaia zu Beginn des Rennens am Pole-Mann vorbeizogen.

«Da fühlte ich mich, ehrlich gesagt, ziemlich schlecht. Okay, vielleicht nicht schlecht, aber das ist sicher nicht die Art und Weise, auf die du einen Grand Prix beginnen willst», gab Quartararo zu. «Als Jack mich überholt hat, dachte ich, ich wäre in einer anderen Kategorie, weil er auf der Geraden fast eine halbe Sekunde davonzog. Ich bin aber ruhig geblieben und habe sie an derselben Stelle überholt, weil wir wussten, dass wir in den schnellen Kurven auf unseren Kurven-Speed zählen konnten. Ich Vorjahr wäre ich noch nervös geworden, aber ich habe es geschafft, wirklich ruhig zu bleiben. Das ist auch etwas, das ich während der Ausgangssperre gelernt habe: Nicht immer hyperaktiv zu sein, sondern etwas ruhiger zu bleiben. Das war das Wichtigste», betonte der WM-Leader.

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