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Cal Crutchlow (3.): «Bike hat sich nicht verändert»

Von Günther Wiesinger
Cal Crutchlow

Cal Crutchlow

In Aragón gelang Cal Crutchlow (35) erstmals seit April 2019 der Sprung in die erste Startreihe. Aber trotzdem hat er noch keinen Vertrag für 2021.

LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow sicherte sich beim GP von Aragonien erstmals seit dem Texas-GP im April 2019 wieder einen Platz in der ersten Startreihe. Er hatte schon beim Frankreich-GP mit dem vierten Startplatz ein starkes Lebenszeichen von sich gegeben. Es sieht so aus, als würden Honda und Crutchlow jetzt wieder zur alten Stärke zurückfinden, immerhin hat der 35-jährige Engländer auf der Honda RC213 schon drei GP-Siege gefeiert.

«Zuerst möchte ich feststellen, dass Austin lange zurückliegt. Außerdem bin ich kein überragender Qualifier, zumindest war ich es in den letzten zwei, drei Jahren nicht mehr. Deshalb ist es ein herrliches Gefühl, wieder einmal in der ‚front row‘ zu stehen, noch dazu mit Fabio und Jack, diesen zwei Jungs.»
«Seit dem Saisonstart im Juli hatten wir im Qualifying nie den nötigen Speed», räumte Cal ein, der nach seiner misslungenen ‘arm pump‘-Operation auf die beiden Misano-Rennen verzichtet hatte. «Deshalb war es nett, wieder einmal eine Runde lang richtig pushen zu können. Mein Team hat seit le Mans einen ausgezeichneten Job gemacht. Gleichzeitig ist mein lädierter Arm seit dem Catalunya-GP besser geworden, er hat sich ein bisschen erholt, ist aber. noch nicht zu 100 Prozent in Ordnung. Aber immerhin habe ich mich in Le Mans besser gefühlt, und an diesem Wochenende sind die Beschwerden noch einmal geringer geworden. Diese erste Startreihe entschädigt mich ein bisschen für den Sturz im Rennen in Le Mans. Es war schade, denn wir hätten dort ein gutes Ergebnis heimfahren können. Doch es ist nicht gelungen. Jetzt starten wir morgen in Aragón aus der ersten Reihe…»
Stimmt Cal zu, dass beim Misano-Test am Dienstah nach dem San-Marino-GP bei Honda Fortschritte gelungen sind? Und macht sich auch die neue Öhlins-Suspension bezahlt?

Crutchlow: «Gut, bei den Öhlins-Komponenten gibt positive Aspekte für manche Fahrer und weniger positive für andere. Ich habe das Öhlins-Material letzte Woche in Le Mans probiert und auch an diesem Wochenende. Ja, damit wurde beim Misano-Test etwas gefunden. Aber das neue Material hat auch seine Nachteile. ich weiß nicht, ob wir damit weitermachen.»

«Warum die Honda-Fahrer alle schneller geworden sind, hat unterschiedliche Gründe. Nakagami hat die Saison gut beginnen, er fährt ein Bike, das 2019 die WM gewonnen hat. Und ich bin wirklich beeindruckt, wie stark sich Alex Márquez im Laufe des Jahres gesteigert hat. Er hat sich schrittweise gesteigert. Jetzt ist er massiv besser als im Sommer. Es ist sicher eine gute Sache, wenn man beständig mit einem Rennmotorrad fahren kann. Alex hat sich in Barcelona stark gezeigt, in Le Mans war er im Rennen Zweiter, jetzt kam er erstmals direkt ins Q2. Durch das viele Fahren sind die Honda-Piloten schneller geworden. Am Bike hat sich nicht viel geändert. Wir müssen besser verstehen, wie wir den Hinterreifen bei unserem Paket besser zum Arbeiten bringen. Aber ich mache mir keine Illusionen. Von jetzt weg in den paar Wochen bis zum Saisonende wird sich nicht mehr viel ändern. Wir müssen einfach das Beste aus dem machen, was wir haben.»

Auf jeden Fall hat Kämpferherz Crutchlow bewiesen, dass er trotz seiner vielen Verletzungen noch zu den besten MotoGP-Piloten der Gegenwart gehört. Aber ob er bei Aprilia einen Platz für 2021 bekommt, ist ungewiss.

Ergebnis MotoGP, Q2, Aragón (17.10.):

1. Quartararo, Yamaha, 1:47,076 min
2. Viñales, Yamaha, 1:47,122
3. Crutchlow, Honda, 1:47,305
4. Morbidelli, Yamaha, 1:47,317
5. Miller, Ducati, 1:47,413
6. Mir, Suzuki, 1:47,679
7. Nakagami, Honda, 1:47,759
8. Petrucci, Ducati, 1:47,924
9. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:47,988
10. Rins, Suzuki, 1:48,035
11. Alex Márquez, Honda, 1:48,189
12. Pol Espargaró, KTM, 1:48,202

Die weitere Startaufstellung:
13. Dovizioso, Ducati, 1:47,752
14. Binder, KTM, 1:47,853
15. Lecuona, KTM, 1:48,005
16. Zarco, Ducati, 1:48,068
17. Bagnaia, Ducati, 1:48,386
18. Oliveira, KTM, 1:48,431
19. Smith, Aprilia, 1:48,556
20. Rabat, Ducati, 1:48,558
21. Bradl, Honda, 1:49,166

Fahrer-WM-Stand nach 9 von 14 Rennen:

1. Quartararo, 115 Punkte. 2. Mir 105. 3. Dovizioso 97. 4. Viñales 96. 5. Nakagami 81. 6. Morbidelli 77. 7. Miller 75. 8. Pol Espargaró 73. 9. Oliveira 69. 10. Petrucci 64. 11. Binder 62. 12. Rins 60. 13. Rossi 58. 14. Alex Márquez 47. 15. Zarco 47. 16. Bagnaia 42. 17. Aleix Espargaró 24. 18. Lecuona 18. 19. Crutchlow 13. 20. Smith 11. 21. Bradl 8. 22. Rabat 8. 23. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM:

1. Yamaha, 170 Punkte. 2. Ducati 151. 3. KTM 125. 4. Suzuki 118. 5. Honda 92. 6. Aprilia 32.

Team-WM:

1. Petronas Yamaha SRT, 192 Punkte. 2. Team Suzuki Ecstar 165. 3. Ducati Team 161. 4. Monster Energy Yamaha MotoGP 154. 5. Red Bull KTM Factory Racing 135. 6. Pramac Racing 121. 7. LCR Honda 94. 8. Red Bull KTM Tech3 87. 9. Repsol Honda Team 55. 10. Esponsorama Racing 55. 11. Aprilia Racing Team Gresini 35.

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