Warum Rivola (Aprilia) an die Iannone-Unschuld glaubt
Eventuell wird erst Mitte Novemver mitgeteilt, ob die Dopingsperre von Andrea Iannone von 18 auf 12 Monate verkürzt wird. Aprilia-Rennchef Massimo Rivola zeigt sich verwundert.
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Am Donnerstag hat das unabhängige internationale Sportgericht TAS (Court of Arbitration for Sport) getagt und über den Einspruch von Aprilia-Werkspilot Andrea Iannone gegen seine 18-monatige Sperre verhandelt, die bis Mitte Juni 2021 läuft. Aprilia steht von Beginn der Affäre an auf der Seite von "The Maniac" und hofft, dass die Strafe auf zwölf Monate verringert wird, damit Iannone die Saison 2021 bestreiten kann. Gleichzeitig warten Cal Crutchlow und Andrea Dovizioso auf den zweiten Platz neben Aleix Espargaró.
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Im Interview mit SPEEDWEEK.com sprach Aprilia-Renndirektor Massimo Rivola über die Unannehmlichkeiten in Zusammenhang mit diesem Dopingfall. Iannone wurde die Einnahme von anabolen Steroiden beim Malaysia-GP 2019 nachgewiesen. "Ich bin ein bisschen verwundert nach dieser Verhandlung. Denn wir haben uns sehr aufwändig mit den Dingen beschäftigt, die eigentlich nicht so viel Zeit in Anspruch nehmen sollten", erklärte Rivola. "Ich möchte nicht in die Details gehen. Das werde ich erst nach der Veröffentlichung des Urteils tun. Aber ich bin jetzt glücklicher mit der Arbeit, die die Anwälte, die Wissenschaftler und die Chemiker erledigt haben. Uns wurde mitgeteilt, dass wir das Urteil Mitte November erfahren werden. Aber es kann jederzeit verkündet werden. Und hoffentlich passiert es näher zum Oktober als zum November."
Der Grund für diesen Wunsch liegt auf der Hand: Dovizioso pocht auf eine Antwort. Er will Klarheit über seine Zukunft und nicht bis Dezember hingehalten werden, während er sich eigentlich auf den Titelgewinn fokussieren soll.
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"Ich bin froh, dass wir uns entschieden haben, auf der Seite des Fahrers zu bleiben", versichert Rivola. "Denn ich habe das Gefühl, das war die richtige Wahl. Die Rechtsanwälte haben zwei andere Beispiele aus dem Sport ans Tageslicht gebracht, bei denen keine Sperre verhängt wurde, obwohl viel weniger Beweise für die Unschuld der Athleten vorlagen."
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Rivola bezieht sich da zum Beispiel auf den Fall des amerikanischen Leichtathleten Jarrion Lawson, der in einem ähnlichen Fall einfach vom Fleisch-Lieferanten des Restaurantbesitzers eine Bestätigung erhalten hatte, dass seine Firma die entdeckte verbotene Substanz verwendet hat.
Iannone pocht ja darauf, dass er die Steroide in Asien durch den Verzehr eines Steaks zu sich genommen hat. Rivola: "Ich verstehe, dass die WADA nach Dopingsündern forschen muss. Das ist ihr Job. Aber schlimm war, als uns die WADA sagte: ‚Zwei Fehler ergeben nicht etwas Rechtmäßiges.‘"
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"Aber die Tatsache, dass sie für ihr Urteil jetzt noch mehr als einen Monat brauchen, ist vielleicht ein gutes Zeichen", hofft Rivola. "Aber ich weiß es nicht… Es wurde jedenfalls alles rechtmäßig erledigt. Die FIM ist im Zusammenhang mit der 18-Monate-Sperre unserer Meinung. Sie haben die Richter sogar um eine rasche Antwort gebeten." Rivola sagt, am meisten sei Aprilia durch die Strafe benachteiligt worden. "Wir haben eine sehr schwere Strafe bekommen, besonders jetzt, wo der Fahrermarkt noch ein bisschen geöffnet ist. Ich weiß nicht, ob das daran liegt, weil wir unserem Fahrer den Rücken gestärkt haben. Aber wenn er freigesprochen wird, müssen wir mit ihm weitermachen. Wir haben uns damals zu diesem Weg entschlossen, denn es gab wissenschaftliche Gründe dafür. Und der Donnerstag hat unsere Überzeugung bestätigt." Rivola weiter: "Wir waren am Anfang nicht von der Unschuld von Andrea überzeugt. Aber die Haar-Analyse hat uns dann überzeugt. Denn bei ihr gibt es keinen Fluchtweg. Andrea hat mich damals gefragt, wie er mir gegenüber seine Unschuld beweisen kann. Und ich habe ihm erklärt, dass wir die Haarprobe brauchen. Also hat er sie gemacht. Ich verstehe, dass der Urintest effektiver ist. Aber die Haarprobe ist beweiskräftig." Achtung: Das FP3 der MotoGP wurde am späten Abend auf 10.55 Uhr verschoben, das FP3 der Moto3-Klasse begann um 10 Uhr.
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