Miguel Oliveira (KTM/5.): «Zehn von zehn Punkten»

Von Nora Lantschner
Red Bull-KTM-Werksfahrer Miguel Oliveira

Red Bull-KTM-Werksfahrer Miguel Oliveira

Miguel Oliveira fuhr in der Schlussphase seines ersten MotoGP-Testtages als Red Bull-KTM-Werksfahrer in Katar noch auf den fünften Platz der Zeitenliste. Im Vordergrund stand aber das Feeling.

«Es war ein guter Tag bei der Arbeit», fasste Miguel Oliveira seinen Samstag in Katar zusammen. Nach der Winterpause freute sich der Sieger des WM-Finals in Portimão auf die Rückkehr zu seiner Arbeitsroutine und den ersten Testtag als Red Bull-KTM-Werksfahrer. «Ich bin sehr happy, diese großartige Truppe von professionellen Leuten kennenzulernen, sie haben alles unter Kontrolle. Es war schön, dass ich mich willkommen fühlte und die Unterstützung spüren konnte.»

Wie geht ein MotoGP-Pilot angesichts des Testverbots für Stammfahrer eigentlich mit der mehr als dreimonatigen Pause um? «Drei Monate sind eine lange Zeit», weiß auch der 14-fache GP-Sieger. «Es ist eine interessante Frage, weil es im Vergleich zu anderen Motorsport-Klassen den Anschein erweckt, dass wir nicht genug fahren. Die Tage, an denen wir das Bike fahren, sind normalerweise aber sehr produktiv. Wir nutzen sie voll aus. Und aus körperlicher Sicht haben wir wahrscheinlich das am besten vorbereitete Feld aller Zeit. Nach der Covid-19-Situation im Vorjahr hatten wir jetzt noch einmal drei Monate, ich glaube, alle sind in Bestform. Das ist auch das, was man tun muss: Körperlich bereit sein und einfach nicht daran denken, bis nur noch ein Monat fehlt.»

Mit der neuen Saison beginnt für den zweifachen MotoGP-Sieger auch ein neues Kapitel: Er wechselte von Tech3 KTM ins Red Bull-KTM-Werksteam. Was hat sich verändert? «Der Hauptunterschied ist die Anzahl der Leute, die in der Box rund um dich arbeiten», erklärte Oliveira. «Ich glaube, das wird mehr helfen. Wie erwartet hat man mehr Tools, mit denen man arbeiten kann, um in jeder Situation eine Lösung zu finden oder einfach generell schneller zu sein und zu performen.»

In der neuen Box stand auch eine neue RC16. «Korrekt.» Hat sich die Performance des Motors verbessert? KTM durfte im Winter bekanntlich noch daran arbeiten. «Ich weiß nicht, ihr scheint alle mehr über diesen Motor zu wissen als ich», winkte Oliveira schmunzelnd ab. «Von meinem Gefühl und meinem Verständnis her hat sich der Motor nicht verändert.»

Oliveira dominierte das Saisonfinale 2020, die KTM RC16 kennt er schon. Könnten weniger Testtage sogar ein Vorteil für ihn sein? «Nein», entgegnete der 26-jährige Portugiese lachend. «Ich glaube, so sollte man den Wettkampf nicht sehen. Jeder hat eine faire Anzahl von Testtagen, den fünf Tage auf einer Strecke sind viel – wenn man auch bedenkt, dass wir hier in Katar dann zwei Rennen fahren. Ich glaube, die Anzahl der Testtage stimmt so. Aprilia, die noch Konzessionen haben, nutzen das und haben schon mehr mit ihren Stammfahrern getestet. Es läuft also alles nach den Regeln.»

Worauf lag der Fokus am ersten Testtag des Jahres? «Es standen noch keine Teile auf dem Testplan, am Samstag ging es vor allem darum, wieder das normale Gefühl zu erlangen. Das ist uns recht gut gelungen. Wir haben gleich am Nachmittag begonnen, auch wenn die Bedingungen nicht perfekt waren. Wir wollten einfach ein Gefühl für das Motorrad bekommen und die Arbeit mit allen aufnehmen», betonte der neue KTM-Werksfahrer. «Wir haben den Tag auch mit einem guten Gefühl beendet. Ich würde sagen, der Tag bekommt zehn von zehn Punkten. Ja, es war gut.»

MotoGP-Test Katar, 6. März:

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:54,687 min
2. Stefan Bradl, Honda, 1:54,943 min, + 0,256 sec
3. Joan Mir, Suzuki, 1:54,980, + 0,293
4. Jack Miller, Ducati, 1:55,022, + 0,335
5. Miguel Oliveira, KTM, 1:55,084, + 0,397
6. Johann Zarco, Ducati, 1:55,110, + 0,423
7. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:55,174, + 0,487
8. Alex Rins, Suzuki, 1:55,198, + 0,511
9. Maverick Viñales, Yamaha, 1:55,259, + 0,572
10. Alex Márquez, Honda, 1:55,278, + 0,591
11. Takaaki Nakagami, Honda, 1:55,467, + 0,780
12. Brad Binder, KTM, 1:55,535, + 0,848
13. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:55,572, + 0,885
14. Valentino Rossi, Yamaha, 1:55,584, + 0,897
15. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:55,707, + 1,020
16. Cal Crutchlow, Yamaha, 1:55,807, + 1,120
17. Pol Espargaró, Honda, 1:55,878, + 1,191
18. Jorge Martin, Ducati, 1:56,147, + 1,460
19. Lorenzo Savadori, Aprilia, 1:56,511, + 1,824
20. Enea Bastianini, Ducati, 1:56,593, + 1,906
21. Yamaha Test1, 1:56,641, + 1,954
22. Iker Lecuona, KTM, 1:56,920, + 2,233
23. Danilo Petrucci, KTM, 1:56,989, + 2,302
24. Luca Marini, Ducati, 1:57,335, + 2,648
25. Sylvain Guintoli, Suzuki, 1:57,460, + 2,773
26. Dani Pedrosa, KTM, 1:57,617, + 2,930
27. Yamaha Test3, 1:58,696, + 4,009
28. Michele Pirro, Ducati, 1:58,917, + 4,230
29. Takuya Tsuda, Suzuki, 1:59,693, + 5,006

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