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Harsche Kritik von Espargaro: «Sind wir alle Idioten?

Von Ivo Schützbach
Aleix Espargaro

Aleix Espargaro

Aprilia-Werksfahrer Aleix Espargaro war nach dem MotoGP-Qualifying in Le Mans nicht nur wegen Startplatz 13 auf 180. Der Spanier brachte deutlich zum Ausdruck, was er von Michelins Reifenstrategie hält.

In den freien Trainings am Freitag war Aprilia-Werksfahrer Aleix Espargaro zweimal gestürzt. Auch viele andere Piloten landeten auf dem Asphalt oder im Kies oder beschwerten sich über den sehr niedrigen Griplevel auf dem Circuit Bugatti.

Das Qualifying am Samstagnachmittag wurde in Le Mans bei regnerischen 15 Grad Celsius Luft- und 21 Grad Asphalttemperatur ausgetragen.

«Bei meinem ersten Sturz am Freitag war ich schnell», schilderte Espargaro. «Beim zweiten war ich sehr langsam, da rutschte mir einfach der Vorderreifen weg. Dauernd heißt es Sicherheit, Sicherheit, Sicherheit, Sicherheit. Wenn wir über Sicherheit reden, dann können wir nicht zu dieser Jahreszeit nach Le Mans kommen. Die Reifen funktionieren nicht, wir sahen bislang 65 oder 70 Stürze. Bei 12 Grad und 20 auf dem Asphalt arbeiten die Reifen nicht, weder die Michelin noch die Dunlop. Alle stürzen. Sind wir alle Idioten? Nein, sind wir nicht! Ich beschwere mich nicht, weil wir auf nasser Strecke fahren, das ist mein Job. Aber nicht bei 12 Grad. Weshalb fahren wir hier nicht bei normalen Bedingungen? Wenn das nicht möglich ist, dann muss der Hersteller eben spezielle Reifen für Le Mans bringen. Unter solchen Voraussetzungen ist extrem schwer vorherzusagen, was geschieht.»

Der WM-Siebte weiter: «Der K-Vorderreifen ist sehr weich, aber niemand kann ihn an diesem Wochenende einsetzen. Das ist unser normaler Standardreifen, den wir überall nützen. Hier setzen alle auf den P-Reifen, den wir normal aufziehen, wenn wir die Motorräder transportieren. Er ist super, super weich. Und trotzdem stürzen wir, weil Michelin keine andere, weichere Option hat. Was soll diese Reifenauswahl? Darüber muss man nachdenken. Wir hatten am Freitag eine lange Sitzung in der Safety-Commission und die Fahrer haben ihren Standpunkt klar gemacht.»

Während sich Aprilia-Teamkollege Lorenzo Savadori als Schnellster im Q1 überraschend fürs Q2 qualifizierte und dort als Elfter seinen besten MotoGP-Startplatz sicherte, fehlten Aleix 0,066 sec auf den zweiten Luca Marini – nur Platz 13 auf dem Grid.

Kurz vor Schluss der 15-minütigen Session hatte er noch geführt. «Ich hätte an die Box kommen und die Medium-Regenreifen montieren lassen sollen», ärgerte sich Espargaro. «Als die Strecke zunehmend abtrocknete, wurden die weichen Reifen zu heiß und das Motorrad schwamm – vor allem vorne. Ich versuchte, sie mit einer langsamen Runde runter zu kühlen, aber das war nicht genug. Sollte das Rennen am Sonntag im Trockenen stattfinden, werde ich schnell sein, obwohl wir kaum Daten haben. Im Nassen wird es unvorhersehbar, die RS-GP arbeitet aber bei allen Bedingungen gut.»

Ergebnisse MotoGP-Qualifying 2, Le Mans:

1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:32,600 min
2. Maverick Viñales, Yamaha, +0,081 sec
3. Jack Miller, Ducati, +0,104
4. Franco Morbidelli, Yamaha, +0,166
5. Johann Zarco, Ducati, +0,277
6. Marc Márquez, Honda, 0,437
7. Takaaki Nakagami, Honda, +0,520
8. Pol Espargaró, Honda, +0,550
9. Valentino Rossi, Yamaha, +0,791
10. Miguel Oliveira, KTM, +1,267
11. Lorenzo Savadori, Aprilia, +1,658
12. Luca Marini, Ducati, +1,665

Ergebnisse MotoGP-Qualifying 1, Le Mans:

1. Lorenzo Savadori, Aprilia, 1:42,550 min
2. Luca Marini, Ducati, +0,802 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, +0,868
4. Joan Mir, Suzuki, +0,872
5. Alex Rins, Suzuki, +0,973
6. Pecco Bagnaia, Ducati, +0,980
7. Danilo Petrucci, KTM, +1,307
8. Iker Lecuona, KTM, +1,774
9. Alex Márquez, Honda, +2,596
10. Tito Rabat, Ducati, +3,040
11. Brad Binder, KTM, +3,361
12. Enea Bastianini, Ducati, +3,573

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