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Stefan Bradl Rookies Days: «Hab gezeigt, wie es geht»

Von Günther Wiesinger
Der zweite Event der «Stefan Bradl Rookies Days» wurde auf den Lausitzring verlegt. Acht Talente übten mit vier Honda NSF 250R unter der Aufsicht des Honda-Stars.

Stefan Bradl hat im Juli auf dem Hockenheimring den ersten Tag für seine Nachwuchsförderung namens «Stefan Bradl Rookies Days» abgewickelt und für diesen Zweck von Honda Deutschland für die neun ausgewählten Fahrer vier neue Moto3-Production Racer des Typs NSF 250R erhalten. Zwei Teilnehmer brachten ihre eigene NSF250R mit. Inzwischen hat der zweite «Rookies Days» auf dem Eurospeedway Lausitz stattgefunden.

Die bisher ausgewählten Teilnehmer sind zwischen 10 und 16 Jahren alt. Während für den Auftakt in Hockenheim Fynn Kratochwil, Richard Irmscher, Valentino Herrlich, Jona Eisenkolb, Loris Schönrock, Noel Willemsen, Dustin Schneider, Jason Rudolph und Phil Urlaß ausgewählt wurden, wurde auf dem Lausitzring Phil Urlaß durch seine Schwester Anina Urlaß ersetzt. Valentino Herrlich fehlte wegen einer Verletzung. Die Nachwuchsfahrer kommen aus Serien wie der deutschen Minibike-Meisterschaft, aus der Minibike-EM, aus dem ADAC Minibike Cup, dem Northern Talent Cup und der Honda Talent Challenge.

Eigentlich sollte der zweite Event der «Stefan Bradl Rookies Days» auf dem Sachsenring stattfinden, aber der Talentschuppen wurde kurzfristig von den Sachsen wieder ausgeladen. «Wir hatten den 19. August fix gebucht. Stattdessen ist sind dann am vergangenen Donnerstag irgendein Team aus den ADAC GT Masters gefahren, das war ein Lärmtag mit 102 Dezibel, glaube ich. Jedenfalls haben uns die Sachsenring-Betreiber ausgebremst und uns vor vollendete Tatsachen gestellt. Sie haben gesagt: ‚Ihr seid über 102 Dezibel, deshalb geben wir diesen Tag jemand anderem.‘ Niemand hat uns vorher informiert, denn wir hätten Schalldämpfer organisieren und leiser werden können. Wie diese Nummer abgelaufen ist, das war nicht sauber. Das fand ich nicht in Ordnung.»

«Gott sei Dank haben wir mit dem Lausitzring recht rasch eine sehr gute Alternative gefunden», zeigte sich Bradl erleichtert. «Sonst hätten wir den zweiten Event absagen müssen. Am Ende des Tages war das wieder eine sensationelle Veranstaltung. Die Buben und das Mädchen waren happy. Auch die Eltern waren begeistert, sogar ein Großvater war dabei. Die Teilnehmer waren froh, dass sie da mitmachen dürfen und so einen Support bekommen. Sie freuen sich alle, wenn sie mich sehen. Das macht sehr, sehr viel Spaß.»

Bradl freut sich über die begeisterte Resonanz seiner jungen Schützlinge. «Sie sagen alle, wir machen genau das Richtige für sie, das ist ein ‚role model‘. Sie lernen bei uns das Motorradfahren und werden für künftige Aufgaben vorbereitet. Wir wollen die Talente so weit bringen, dass sie von den Gegnern nicht mehr komplett abrasiert werden, wenn sie zu Nachwuchsrennen nach Spanien gehen.»

Die Bradl-Rookies trainierten auf dem Lausitzring auf einer ca. 3,2 km langen Streckenversion. «Das Strecken-Layout hat sehr gut gepasst, aber das Infield ist vom Asphalt her inzwischen etwas holprig. Aber wir waren froh, dass wir den Tag bekommen haben, es war alles sehr gut organisiert. Sie haben uns alles gegeben, was wir wollten», freute sich der Honda-MotoGP-Pilot. «Das Areal ist jetzt ein DEKRA-Fahrsicherheitszentrum. Die Boxenanlagen sind sehr gut.»

Am zweiten Rookies-Event (nach Hockenheim) wurde der Ablauf gegenüber Hockenheim geringfügig verbessert. Nach der Begrüßung und der Streckenbegehung folgte das Fahrtraining.

«Wir haben die Teilnehmer für die vier Bikes in zwei Gruppen geteilt. Ich bin außerdem manchmal mit meiner Fireblade mitgefahren», schilderte Stefan Bradl. «Wir sind beim zweiten Event von der Organisation und vom Ablauf besser geworden. Es ist alles strukturierter abgelaufen, wir haben bessere Einteilungen gehabt, Ich habe mich verstärkt um die kleinen, jüngeren Fahrer gekümmert. Ich habe ihnen gezeigt, wie es geht. Die haben sich dann vom Vormittag zum Nachmittag extrem gesteigert. Meine Ratschläge haben ihnen viel geholfen. Und den etwas älteren Fahrer, die vom Level schon etwas weiter sind, habe ich mehr draußen auf der Strecke zugeschaut, da habe ich einige Sachen entdeckt und gesehen, die man verbessern kann. Mir ist aufgefallen, dass sie oft beim Fahren nicht weit genug vorausschauen, wenn es Kurvenkombinationen, die aufeinander folgen, gibt. Da müssen sie sich besser positionieren und mehr Wert auf die Linie, auf die Beschleunigen und auf den Kurvenausgang legen. Wenn man sich da auf zwei der Fahrer konzentriert, kann man mit ihnen an so einem Tag, wenn das Wetter passt, wirklich gut vorankommen. Streckenzeit und Fahrzeit war mehr als genug. Die Buben und Mädln waren am Ende des Tages platt und müde.»

«Das macht mir Spaß, wenn ich sehe, es ist Potenzial vorhanden», schilderte Stefan. «Aber natürlich stehen wir mit allen Kandidaten noch ganz am Anfang. Es gibt gewaltig Luft nach oben. Das ist allen Beteiligten klar. Aber es ist ein Anfang gemacht. Vielleicht laden wir im September auf dem Hockenheimring noch andere Kandidaten ein und probieren sie aus.»

Stand Fahrer-WM nach 11 von 18 Rennen:

1. Quartararo, 181 Punkte. 2. Bagnaia 134. 3. Mir 134. 4. Zarco 132. 5. Miller 105. 6. Binder 98. 7. Viñales 95. 8. Oliveira 85. 9. Aleix Espargaró 67. 10. Martin 64. 11. Marc Márquez 59. 12. Nakagami 55. 13. Rins 44. 14. Alex Márquez 41. 15. Pol Espargaró 41. 16. Morbidelli 40. 17. Bastianini 31. 18. Petrucci 30. 19. Rossi 28. 20. Marini 27. 21. Lecuona 24. 22. Bradl 11. 23. Pedrosa 6. 24. Savadori 4. 25. Pirro 3. 26. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 212 Punkte. 2. Yamaha 209. 3. KTM 152. 4. Suzuki 138. 5. Honda 104. 6. Aprilia 68.

Team-WM:

1. Monster Energy Yamaha, 276 Punkte. 2. Ducati Lenovo 239. 3. Pramac Racing 200. 4. Red Bull KTM Factory Racing 183. 5. Suzuki Ecstar 178. 6. Repsol Honda 107. 7. LCR Honda 96. 8. Aprilia Racing Team Gresini 71. 9. Petronas Yamaha SRT 68. 10. Esponsorama Racing Ducati 58. 11. Tech3 KTM Factory Racing 54.

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