Andrea Dovizioso: Warum er bei Aprilia gezögert hat
Andrea Dovizioso (34) hat bei Aprilia 13 Testtage absolviert, aber sich gegen jede Rennteilnahme gesträubt. Warum, das erzählt er im Interview. Und er lobt Fabio Quartararo und Rookie Jorge Martin.
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Andrea Dovizioso hat beim zweiten Rennen nach seiner MotoGP-Rückkehr in Texas als Morbidelli-Ersatzmann im Petronas-SRT-Yamaha-Team mit Platz 13 bereits drei WM-Punkte eingesammelt. In Misano soll die Steigerung mit der A-spec-Yamaha, deren Bau ins Jahr 2019 zurückgeht, weitergeführt werden.
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"Ich habe mich im letzten Herbst und Winter für 2021 mit keinem Top-Team einigen können, deshalb bin ich daheim geblieben", sagt der 34-jährige Italiener. "Bei Aprilia gab es vor einem Jahr eine Chance, aber ich hatte kein gutes Gefühl. Doch Rennchef Massimo Rivola hat nie locker gelassen. Er meldete sich immer wieder und forderte mich auf: ‚Probier das Motorrad! Probier‘ das Motorrad!‘ Am Ende hat er gewonnen, und es war eine gute Idee. Auch mein Manager Simone Battistella hat da Druck gemacht, weil diese Einigung auch für Aprilia Sinn machte. Aber ich wollte mich nach dem ersten Funktionstest im April nicht gleich in ein Rennabenteuer stürzen. Ich wollte zwar zurück in die MotoGP. Ich habe da nie ein Geheimnis daraus gemacht. Es lag nicht daran, dass das Motorrad von Aprilia nicht konkurrenzfähig gewesen wäre. Sie haben ja bei den Grands Prix demonstriert, dass es ein Top-Bike ist. Aleix nutzt das Potenzial der Aprilia ausgezeichnet aus. Ich habe ihnen gleich nach dem ersten Test gesagt: ‚Die Basis der Maschine ist wirklich gut. Abe das reicht heute in der MotoGP nicht. Ihr müsst eine Menge Details verbessern, wenn ihr nach vorne kommen wollt.‘" Dovi wollte aber für Aprilia keine Wildcard-Rennen bestreiten, solange ihm kein Stammfahrer-Vertrag für 2022 angeboten wurde. Und Ende Juni in Assen wurde klar: Diesen Deal schnappt sich der bei Yamaha in Ungnade gefallene Maverick Viñales.
Bis zum Misano-GP hat Dovizioso die MotoGP-Saison vor dem Fernseher beobachtet, nur in Silverstone kam er als Zuschauer vorbei, auch um die Details über den Vertrag mit Petronas und Yamaha zu besprechen.
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Wie beurteilt er als Beobachter die Saison 2021? "Ich habe nicht erwartet, dass Fabio so dominieren würde", räumt Andrea ein. "Was er gezeigt hat, ist großartig. Denn niemand außer ihm war mit der Yamaha in diesem Jahr so beständig. Letztes Jahr hat Fabio die ersten zwei Rennen in Jerez gewonnen, dann hatte er bis zum Saisonende viel Mühe. Deshalb habe ich ihm für dieses Jahr nicht so konstante Leistungen zugetraut. Er hat verrückte Performances gezeigt, denn auf den Geraden verliert er viel. Trotzdem hat er viele Siege im Alleingang gewonnen. Er hat also die Gegner überholt und sie dann distanziert. Das ist schwierig! Sein Team leistet ausgezeichnete Arbeit. Ich habe hingegen beiden Suzuki-Piloten mehr zugetraut. Ich weiß nicht, warum sie nicht so stark sind wie im Vorjahr. Von außen lässt sich das unmöglich einschätzen."
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Der dreifache MotoGP-Vizeweltmeister und 15-malige MotoGP-Sieger zeigt auch Respekt vor dem schnellen Rookie Jorge Martin. "Jorge ist eine weitere Überraschung, jeder kannte seinen Speed in den kleinen Klassen", sagt Dovi. "Aber dann solche Ergebnisse als Rookie in der MotoGP zu erzielen und nach der schweren Verletzung von Portugal so stark zurückzukommen, das ist eine Leistung, die wirklich höchste Anerkennung verdient."
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