Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Die neue RC213V: Das sagen die Honda-Piloten

Von Nora Lantschner
Pol Espargaró, Takaaki Nakagami und Alex Márquez saßen zuletzt in Jerez im November auf dem Prototyp der neuen Honda. Mit welchen Erwartungen sehen sie dem ersten MotoGP-Test des Kalenderjahres 2022 in Sepang entgegen?

Honda brachte beim Misano-Test am 21. und 22. September den Prototyp für die 2022er-RC213V, den Stefan Bradl nach 33 Installationsrunden an Marc Márquez übergab. Einen Tag später bekam dann auch Pol Espargaró einen ersten Vorgeschmack auf die neue Saison. Den Jerez-Test am 18. und 19. November verpasste Marc Márquez dann nach einem Offroad-Trainingsunfall wegen seiner Sehstörungen, dafür testeten neben Espargaró auch die LCR-Fahrer Alex Márquez und Takaaki Nakagami die neue Honda.

Nach dem Jerez-Test zeigten sich Honda-Piloten angetan von den Fortschritten, inzwischen hatten sie zwei Monate Zeit, um sich Gedanken zu machen und mit den Ingenieuren zu sprechen. Wo muss sich das neue Motorrad bis zum Sepang-Test noch verbessern und was erwarten sie dort?

«Das Motorrad ist besser, aber es ist noch zu früh, um sagen zu können, wie viel besser es ist», erwiderte Repsol-Honda-Werksfahrer Pol Espargaró nach kurzem Grübeln. «Zuerst einmal müssen wir das Motorrad auf die Strecke bringen, zusammen mit den anderen, und sehen, wo wir stehen. Wir sind nicht die einzigen, die dieses Spiel spielen, und wir sind nicht die einzigen, die ein neues Motorrad bringen. Jeder tut das und jeder wird einen Schritt machen. Wie gut das Motorrad ist, werden wir in einigen Tagen in Malaysia im Vergleich mit den anderen Bikes sehen. Es macht jetzt keinen Sinn zu sagen, dass das Motorrad viel besser ist, wenn wir uns um zwei Zehntel verbessern – und die anderen vielleicht eine halbe Sekunde schneller werden.»

«Danach müssen wir auch die ersten Rennen des Jahres abwarten», fuhr der 30-jährige Spanier fort. «Auch wenn wir in den ersten Rennen nicht an der Spitze sein sollten, heißt es noch nichts. Das neue Motorrad braucht Zeit. Wir haben leider nur fünf Testtage. Ich glaube, sie werden reichen, aber falls nicht, besteht auch kein Grund zur Panik. Wir werden mehr Tage haben und wenn alle vier Fahrer ihre volle Performance abliefern können, dann bedeutet das auch, dass das Bike schneller viel besser sein wird», zählt Pol auf eine rasche Rückkehr seines Teamkollegen Marc Márquez.

Zur Wunschliste der Honda-Fahrer sagte Espargaró: «Der Hinterradgrip war für uns alle wichtig. Wir sahen in den vergangenen Jahren aber auch, dass die Ducati auf den Geraden super stark waren. Das ist der Schlüssel, um überholen und um Rennsiege kämpfen zu können. Jetzt werden noch mehr Ducati in der Startaufstellung stehen, wenn wir eine gute Saison zeigen wollen, müssen wir auf den Geraden schneller sein, damit wir versuchen können, gegen sie zu kämpfen, Positionen gutzumachen oder sie auch nur zu verteidigen. Alles ist wichtig und alles zählt. Wir müssen aber ruhig bleiben und sehen, was bei den nächsten zwei Testfahrten passiert.»

Takaaki Nakagami stimmte Pol zu und bestätigte: «Das neue Motorrad ist viel besser als das 2021er-Bike. Aber natürlich müssen wir noch viele Dinge ausprobieren, weil es noch nicht bei 100 Prozent ist. Im Jerez-Test ging es mehr darum zu verstehen, welche Richtung wir einschlagen – und die Kommentare von mir, Alex und Pol gingen in dieselbe Richtung, was sehr gut ist. Nun werden die zwei Tage in Malaysia und die drei Tage beim Mandalika-Test sehr wichtig, um für Katar bereit zu sein. In Jerez lief der Test sehr gut, man weiß aber nie, ob es in Malaysia und dann auf dem Mandalika Circuit genauso sein wird – bei anderen Bedingungen, auf einem anderen Layout und mit einem anderen Reifen-Kontingent.»

Alex Márquez schlug in dieselbe Kerbe: «Wir müssen das Motorrad noch auf anderen Strecken testen. In Jerez war der Eindruck gut, in Misano war das Feedback von Pol und Marc auch ähnlich. Misano und Jerez ähneln sich ein bisschen, aber Malaysia hat ein anderes Layout.»

Der jüngere Márquez ergänzte: «Honda wird uns sicherlich Verbesserungen bringen, weil die Kommentare von uns drei in Jerez wirklich ähnlich waren. Wir müssen aber noch immer am Motorrad arbeiten, um das Potenzial herauszuholen, das vorhanden zu sein scheint. Und es ist großartig, dieses Gefühl zurückzuhaben.»

Zur Erinnerung: In drei Wochen setzen die Stammfahrer die Arbeit auf der Rennstrecke beim Sepang-Test am 5. und 6. Februar fort – ob mit oder ohne Marc Márquez wurde bei der HRC-Vorstellung noch nicht geklärt. Fix ist aber: Testfahrer Stefan Bradl ist zuvor schon in Jerez während des Superbike-WM-Tests (26. und 27. Januar) und beim Shakedown in Malaysia (31. Januar bis 2. Februar) im Einsatz.

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