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Alex Márquez (Honda): «Alles offen, alles möglich»

Von Nora Lantschner
Alex Márquez meldete sich im Rahmen der LCR-Honda-Teamvorstellung aus Lombok und sprach über die neue RC213V, den Sepang-Test und seine Zielsetzung für die MotoGP-WM 2022.

Mit seiner Pre-Season und vor allem der neuen 2022er-Honda ist Alex Márquez bisher sehr zufrieden. «Wir hatten das Motorrad schon in Jerez getestet, wir hatten also bereits ein paar Informationen», erinnerte der LCR-Honda-Pilot bei der Teamvorstellung am Mittwoch. Dann ging er näher auf den Sepang-Test ein: «Wir fingen dort an, ein paar Dinge für Honda zu testen, um zu sehen, wie sich das Motorrad im Vergleich zu Jerez verhielt. Es war vom ersten Moment an ziemlich okay. Ich probierte ein paar Dinge aus, die Winglets, den Motor – und mir gefiel das Bike wirklich sehr gut», unterstrich Alex.

Der jüngere Márquez mahnte aber auch: «Es stimmt, dass wir noch mehr Runden brauchen und mehr am Set-up ausprobieren müssen. Sepang ist für mich nie ein einfacher Test und es ist insgesamt ein merkwürdiger Test, jeder ist auf einer Runde schnell. Wenn man sich die Pace anschaut, sieht man schon eher die Realität. Wir waren nicht so schlecht dabei, es lief recht gut. Ich bin aber gespannt, das Motorrad jetzt hier in Mandalika zu testen, um zu sehen, wie es auf anderen Strecken funktioniert. Das ist ein guter Test für uns, um zu sehen, wie weit weg oder wie nahe wir an den anderen dran sind.»

Sieht Alex Márquez in der neuen Honda seine Forderungen umgesetzt? «Wir vier Honda-Piloten wollten eine Sache, die sehr wichtig war: Grip am Hinterrad», hielt der 25-jährige Spanier fest. «Jetzt haben wir besseren Grip, das bestätigten wir schon in Jerez und Marc jetzt auch in Malaysia. Er saß am ersten Testtag ja zunächst noch auf dem 2021er-Bike, wechselte dann auf das 2022er und bestätigte, dass es mehr Grip bietet.»

«Ich glaube, dass unser Potenzial größer ist, was den Motor und das Bike insgesamt anbelangt», lautete das Fazit von Alex Márquez. «Wir müssen nur noch einige Dinge und Parameter besser kontrollieren. Wir spielen noch mit der Balance des Motorrads, mit einem Standard-Set-up, um zu sehen, wie wir mit der Schwinge, der Front und allem spielen können. Wie gesagt, Malaysia war ein merkwürdiger Test. Ich hoffe, dass wir hier in Mandalika mehr Zeit zum Ausprobieren haben. Es kann aber sein, dass wir auch bei den ersten Rennen am Motorrad noch viel anpassen müssen. Wir müssen also offen sein, das Set-up und solche Dinge zu verändern. Es ist auch wichtig, dass der Fahrer in seiner Herangehensweise offen ist, um 100 Prozent aus diesem Motorrad zu holen. Es gibt viele Dinge, die wir noch nicht zu 100 Prozent kontrollieren.»

Erhofft sich Alex Márquez auch, mit der neuen Honda auf allen Strecken konstanter abliefern zu können? «Ich könnte jetzt sagen, es wird auf allen Strecken super fantastisch und das beste Bike sein… Die Wahrheit ist aber, dass wir es nicht wissen», winkte der WM-16. von 2021 ab. «Wir wissen auf vielen Strecken noch nicht, wie es funktionieren wird. In Jerez konnten wir schnell sein, in Misano und Malaysia auch. Es sieht gut aus, aber ich will nicht zu optimistisch sein. Denn das hier ist die MotoGP und die Pre-Season-Tests können sich sehr stark von einem GP-Wochenende unterscheiden – mit weniger Grip und weniger Zeit auf der Strecke. Wir werden beim ersten Rennen in Katar sehen, wo wir stehen. Bisher läuft alles gut, das Potenzial ist vorhanden. Wir müssen aber noch viele Dinge kontrollieren», bekräftigte er.

Mit welcher Zielsetzung geht der zweifache Weltmeister (2019 Moto2, 2014 Moto3) in seine dritte MotoGP-Saison? Bester Independent-Team-Fahrer? «Ich bin optimistisch für die Saison. Hinter mir liegt ein hartes Jahr, aber es war gleichzeitig ein Jahr, in dem ich viel lernen und mich als Fahrer entwickeln konnte, weil wir sehr oft in schwierigen Situationen steckten und mit vielen Problemen am Motorrad konfrontiert waren. Das hilft dir aber, als Fahrer besser zu werden. Bester Kundenteam-Fahrer kann ein Ziel sein, mein Hauptziel ist aber, konstant in die Top-8 zu fahren. Meine Pace in Malaysia war nicht schlecht, im Bereich der Top-7 oder Top-8. Das ist gut, es wird aber wieder eng zugehen, das sah man ja in Sepang.»

«Jedes Detail zählt, die MotoGP ist offen. Du kannst einmal um die Top-10 und im nächsten Rennen um das Podium kämpfen. So ist es. Alles ist offen und ich glaube, alles ist möglich. Wir werden versuchen, in Mandalika so gut zu arbeiten wie in Malaysia, um für Katar bereit zu sein – da heißt es dann Rock’n’Roll, dort müssen wir die Ergebnisse liefern. Tests sind nett und alles, aber die Punkte werden an den Rennwochenenden vergeben», blickte Alex Márquez schon auf den Saisonauftakt am 6. März in Doha.

Sepang-Test, 5. und 6. Februar, kombinierte Zeiten:

1. Enea Bastianini, Ducati, 1:58,131 min
2. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:58,157
3. Jorge Martin, Ducati, 1:58,243
4. Alex Rins, Suzuki, 1:58,261
5. Maverick Viñales, Aprilia, 1:58,261
6. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:58,265
7. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:58,313
8. Marc Márquez, Honda, 1:58,332
9. Johann Zarco, Ducati, 1:58,413
10. Pol Espargaró, Honda, 1:58,420
11. Luca Marini, Ducati, 1:58,430
12. Joan Mir, Suzuki, 1:58,529
13. Takaaki Nakagami, Honda, 1:58,607
14. Jack Miller, Ducati, 1:58,645
15. Miguel Oliveira, KTM, 1:58,701
16. Marco Bezzecchi, Ducati, 1:58,710
17. Alex Márquez, Honda, 1:58,800
18. Brad Binder, KTM, 1:59,016
19. Raúl Fernández, KTM, 1:59,180
20. Fabio Di Giannantonio, Ducati, 1:59,197
21. Cal Crutchlow*, Yamaha, 1:59,262
22. Andrea Dovizioso, Yamaha, 1:59,284
23. Remy Gardner, KTM, 1:59,348
24. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:59,365
25. Darryn Binder, Yamaha, 1:59,857
26. Sylvain Guintoli*, Suzuki, 1:59,996
27. Lorenzo Savadori*, Aprilia, 2:04,385
28. Takuya Tsuda*, Suzuki, 2:05,678

* = Testfahrer

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