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Johann Zarco (Ducati): «Gegner schachmatt gesetzt»

Von Tim Althof
Johann Zarco

Johann Zarco

Am vergangenen Wochenende erkämpfte sich Johann Zarco mit seiner Pramac-Ducati das Podium in Indonesien. Doch der Franzose betont, dass es noch Arbeit an seiner MotoGP-Maschine benötigt, um regelmäßig vorne zu sein.

Für Johann Zarco war es ein besonderer Moment, als er nach längerer Zeit (Katalonien 2021) mit seiner Ducati auf dem Mandalika Street Circuit zurück auf das MotoGP-Podium fahren konnte. Neben den 16 Punkten freute er sich darüber, mit seinem französischen Landsmann Fabio Quartararo zu feiern. Das Rennen der Königsklasse wurde auf Grund des aufbrechenden Asphalts und der Hitze um sieben Runden gekürzt, dann kam der Regen. Wie beurteilte der Pramac-Fahrer die Verhältnisse nach dem Rennen?

«Die Strecke war deutlich besser als beim Test zuvor. Der neue Asphalt war qualitativ sehr hochwertig, auch wenn es zwei Stellen gab, die am Samstag nicht abtrockneten. In der letzten Kurve löste sich der Belag wahrscheinlich, weil die Betreiber nicht genug Zeit hatten, um es perfekt zu errichten», verteidigte Zarco die Rennstrecke auf der Ferieninsel Lombok. «Die harten Wetterbedingungen mit der Hitze und mit dem Regen helfen sicherlich nicht, um den Asphalt perfekt zu verlegen. Sollten wir 2023 ein Rennen über 27 Runden haben, wird es für den Fahrer schwieriger als für den Asphalt, denn die Hitze ist unglaublich.»

«Im Nassen wären sieben Runden mehr in Ordnung gewesen. Es hätte mir geholfen, denn ich benötigte schon 15 Runden, um das Vertrauen zu finden», schmunzelte der 31-Jährige in der Pressekonferenz nach dem Rennen. «Im Trockenen wäre die volle Renndistanz sehr hart gewesen, also wäre ein verkürztes Rennen körperlich deutlich angenehmer gewesen. In der Hitze und mit vielen MotoGP-Bikes auf der Strecke wäre der Asphalt an einigen Stellen schlechter geworden, die Entscheidung war entsprechend richtig.»

Kurz vor dem Rennen regnete es in Strömen und der Start musste über mehr als eine Stunde verschoben werden. Wie vertrieb sich der WM-Fünfte die Zeit bis zum Start? «Ich hatte mich auf den Start fokussiert und als die Verschiebung angekündigt wurde, wartete ich eine lange Zeit in der Box, um zu sehen, wie die Situation sich entwickelt. Anschließend bin ich raus gegangen und habe versucht, mich zu entspannen. Innerlich ist der Rennfahrer in mir jedoch längst bereit für das Rennen», stellte der Ducati-Fahrer klar.

Zarco weiter: «Als es noch etwas länger dauerte, bin ich in mein Büro und habe meinen Anzug ausgezogen. Wir haben Musik gehört und etwas Schach gespielt. Ich habe meinen Gegner in wenigen Minuten schachmatt gesetzt, das hat mich für das Rennen motiviert.»

Die Werksfahrer Jack Miller und Pecco Bagnaia haben 2022 noch keinen Podestplatz erreicht, die Entwicklung der GP22 läuft schleppend. Immerhin erreichte Zarco erstmals das Podium mit der neuen Maschine. Kommen die nächsten Strecken dem Werksbike entgegen? «Wir arbeiten viel an der GP22 und wir sehen das große Potenzial. Leider haben wir momentan noch nicht das ganze Paket für Siege zusammen», erklärte der Franzose.

«Argentinien sollte eine gute Strecke für uns sein, denn ich mag sie. In den folgenden Rennen müssen wir sehen, wo wir stehen, denn es sind sehr verschiedene Layouts und es können immer Überraschungen entstehen», sagte er mit Blick auf das vergangene Wochenende: «Ich hatte erwartet, dass ich in Mandalika Probleme bekomme und am Ende war es genau das Gegenteil. Wir müssen weiterarbeiten und ich hoffe, dass wir mehr Kontrolle über das Bike erhalten.»

Ergebnisse MotoGP Mandalika/IND:

1. Miguel Oliveira, KTM, 20 Runden in 33:27,223 min
2. Fabio Quartararo, Yamaha, +2,205 sec
3. Johann Zarco, Ducati, +3,158
4. Jack Miller, Ducati, +5,663
5. Alex Rins, Suzuki, +7,044
6. Joan Mir, Suzuki, +7,832
7. Franco Morbidelli, Yamaha, +21,115
8. Brad Binder, KTM, +32,413
9. Aleix Espargaró, Aprilia, +32,586
10. Darryn Binder, Yamaha, +32,901
11. Enea Bastianini, Ducati, +33,116
12. Pol Espargaró, Honda, +33,599
13. Alex Márquez, Honda, +33,735
14. Luca Marini, Ducati, +34,991
15. Pecco Bagnaia, Ducati, +35,763
16. Maverick Viñales, Aprilia, +37,397
17. Raúl Fernández, KTM, +41,975
18. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +47,915
19. Takaaki Nakagami, Honda, +49,471
20. Marco Bezzecchi, Ducati, +49,473
21. Remy Gardner, KTM, +55,964
– Jorge Martin, Ducati
– Andrea Dovizioso, Yamaha

WM-Stand nach 2 von 21 Grands Prix:

1. Bastianini, 30 Punkte. 2. Brad Binder 28. 3. Quartararo 27. 4. Oliveira 25. 5. Zarco 24. 6. Pol Espargaró 20. 7. Aleix Espargaró 20. 8. Rins 20. 9. Mir 20. 10. Morbidelli 14. 11. Miller 13. 12. Marc Márquez 11. 13. Darryn Binder 6. 14. Nakagami 6. 15. Marini 5. 16. Viñales 4. 17. Alex Márquez 3. 18. Dovizioso 2. 19. Gardner 1. 20. Bagnaia 1.

Konstrukteurs-WM:

1. KTM 45 Punkte. 2. Ducati 41. 3. Yamaha 27. 4. Suzuki 21. 5. Honda 20. 6. Aprilia 20.

Team-WM:

1. Red Bull KTM Factory 53 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 41. 3. Suzuki Ecstar 40. 4. Repsol Honda 31. 5. Gresini Racing 30. 6. Pramac Racing 24. 7. Aprilia Racing 24. 8. Ducati Lenovo 14. 9. LCR Honda 9. 10. WithU Yamaha RNF 8. 11. Mooney VR46 Racing 5. 12. Tech3 KTM Factory 1.

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