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Luca Marini (VR46-Ducati): «Wir haben gar nichts»

Von Nora Lantschner
Ein Blick in die VR46-Box

Ein Blick in die VR46-Box

Das Mooney VR46 Racing Team steht in Termas noch mit einer komplett leeren Box da. Luca Marini rechnet mit einem schwierigen Wochenende. Und er befürchtet: «Mein Leder ist sicher vom Schimmel befallen.»

Die gesamte Fracht des Rossi-Teams ist in Verspätung und sollte eigentlich Freitagnachmittag im Autódromo eintreffen, nachdem ein Jumbo in Mombasa repariert werden musste und nun über Lagos und Brasilien nach Argentinien aufgebrochen ist.

Der Zeitplan wurde am Donnerstag dementsprechend angepasst: Am Freitag passiert auf der Strecke von Termas de Río Hondo nichts, FP1 und FP2 wurden auf den Samstag verschoben. Der neue Zeitplan sieht für die Königsklasse auch ein FP3 vor, das an die Stelle des FP4 tritt, aber nicht mehr für den direkten Q2-Aufstieg zählt. Außerdem wurde das MotoGP-Warm-up am Sonntagmorgen auf 30 Minuten verlängert. Allerdings ist inzwischen fraglich, ob dieser neue Plan eingehalten werden kann.

«Es wird sicherlich schwierig, mit weniger Zeit auf der Strecke, aber besonders hart trifft es die Mechaniker», meinte Luca Marini zum umgekrempelten Ablauf, in den die Motorrad-WM aufgrund der Logistik-Probleme gezwungen wird. «Wir haben im Moment gar nichts, wir müssen bis spät am Freitag warten. Die Mechaniker müssen also den Job, den sie normalerweise in zwei Tagen machen, in nur einer Nacht erledigen. Sie werden aber ihr Bestes geben, genauso wie ich. Ich muss mich gut auf dieses neue Format und diese merkwürdige Situation vorbereiten.»

«Wir haben keine einzige Kiste, gar nichts. Das macht die Situation wirklich schwierig», bekräftigte der 24-jährige Italiener. «Die Mechaniker fangen normalerweise schon am Dienstag an und hier müssen sie alles an weniger als einem Tag machen, in wenigen Stunden. Ich bin überzeugt, dass sie trotzdem einen ausgezeichneten Job machen werden, denn am Ende sind sie ja MotoGP-Mechaniker, das Niveau ist auch mit Blick auf die Mannschaften sehr hoch. Die Situation ist aber mit Sicherheit kompliziert und es ist nicht einfach, damit umzugehen – auch für uns Fahrer nicht. So viele Sessions an einem Tag, mit dem, was die MotoGP heutzutage alles erfordert, weil der Level unglaublich hoch ist… Und für uns, die hier nie mit einem MotoGP-Bike gefahren sind, kommt ein weiterer Faktor hinzu, der die Situation erschwert.»

Weil der Argentinien-GP in den vergangenen zwei Jahren der Corona-Pandemie zum Opfer fiel, ist der 4,805 km lange und von Jarno Zaffelli modernisierte Circuit für Marini und alle anderen Rookies aus den Jahren nach 2019 Neuland auf einem MotoGP-Bike.

«Wir müssen dennoch versuchen, unseren Job bestmöglich zu machen», betonte der Moto2-Vizeweltmeister von 2020. «Wir müssen versuchen, die Zeit bis zum Samstag so gut wie möglich zu nutzen, um alles vorzubereiten und bereit zu sein, auch eine komplizierte Situation wie diese zu meistern. Wir versuchen, alles so gut wie möglich zu verstehen, auch die Reifen im Hinblick auf das Rennen, damit wir die Arbeit in die richtige Richtung lenken. Dann geht es natürlich darum, die Strecke so schnell wie möglich zu lernen und auf Anhieb schnell zu sein, weil wir nur FP1 und FP2 haben, um direkt ins Q2 einzuziehen, was immer entscheidend ist.»

Auch Mandalika-Sieger Miguel Oliveira vermisste am Donnerstag noch eines seiner zwei KTM-Bikes, Titelverteidiger und Yamaha-Star Fabio Quartararo wäre dagegen schon startklar gewesen. Wie groß ist der Nachteil für jene Teams wie Gresini und Mooney VR46, die auf ihr gesamtes Material warten müssen?

«Es benachteiligt uns wirklich sehr», befand Marini. «Wir haben nichts – und wenn ich an mein Leder denke, dass wir nach dem Regenrennen in Mandalika in die Kiste gepackt haben, dann ist es inzwischen sicherlich vom Schimmel befallen. Die Lederkombi und Handschuhe wird man wahrscheinlich wegwerfen müssen.»

«Die Frachtkisten werden erst gegen Abend eintreffen, wir müssen also versuchen, auch unser Office so schnell wie möglich einzurichten. Denn wir müssen ja auch irgendwann ins Bett, weil uns ein stressiger Samstag erwartet. Mit Sicherheit ist es ein Nachteil, aber das ist eben die Situation. Wir müssen uns anpassen und gegenseitig helfen. Wenn die Mechaniker in der Box Hilfe brauchen, dann werden natürlich auch Bez und ich sie bestmöglich unterstützen. Wir sind eine große Mannschaft, auch mit dem Moto2-Team, und in diesen schwierigen Situationen werden wir uns gegenseitig zur Seite stehen. Wir müssen versuchen, in einer Situation, wie wir sie noch nie erlebt haben, das Maximum herauszuholen», fasste der Bruder von Valenino Rossi zusammen.

Der neue Zeitplan für den Argentinien-GP (MESZ):

Samstag, 2. April
13.45 – 14.25 Uhr: Moto3, FP1
14.40 – 15.20 Uhr: Moto2, FP1
15.35 – 16.20 Uhr: MotoGP, FP1

16.35 – 17.15 Uhr: Moto3, FP2
17.30 – 18.10 Uhr: Moto2, FP2
18.25 – 19.10 Uhr: MotoGP, FP2

19.35 – 19.50 Uhr: Moto3, Qualifying 1
20.00 – 20.15 Uhr: Moto3, Qualifying 2
20.30 – 20.45 Uhr: Moto2, Qualifying 1
20.55 – 21.10 Uhr: Moto2, Qualifying 2
21.25 – 21.55 Uhr: MotoGP, FP3
22.05 – 22.20 Uhr: MotoGP, Qualifying 1
22.30 – 22.45 Uhr: MotoGP, Qualifying 2

Sonntag, 3. April
14.30 – 14.50 Uhr: Moto3, Warm-up
15.00 – 15.20 Uhr: Moto2, Warm-up
15.30 – 16.00 Uhr: MotoGP, Warm-up

17.00 Uhr: Moto3, Rennen (21 Runden)
18.20 Uhr: Moto2, Rennen (23 Runden)
20.00 Uhr: MotoGP, Rennen (25 Runden)

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