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Massimo Meregalli: «Die neue Yamaha wird schneller»

Von Tim Althof
Das Yamaha-Werksteam steht nach neun Saisonrennen in der MotoGP-Klasse besser da, als vermutet. Fabio Quartararo führt die WM an, in der Teamwertung steht Platz 2. Doch wie geht es weiter für die Japaner?

Massimo Meregalli ist der Teamdirektor vom Monster Energy Yamaha MotoGP Team, der Werksmannschaft von Yamaha in der «premier class». Nach den beiden Rennen in Mugello und Barcelona liegt Weltmeister Fabio Quartararo in der Gesamtwertung komfortabel in Führung. Wie geht das, wo die Fahrer der M1 doch immer noch mit großen Nachteilen in der Beschleunigung und beim Top-Speed zu kämpfen haben.

«Fabio verbessert sich nach wie vor ständig. In diesem Jahr ist er schneller als im Vorjahr, aber das überrascht mich nicht, denn ich arbeite jetzt anderthalb Jahre mit ihm. Ich kenn ihn, er ist sehr zielstrebig», erklärte Meregalli im Interview mit den Kollegen von GPOne.com. «Fabios Plus ist, dass er Spaß hat und seine Gelassenheit auf das Team überträgt. Gleichzeitig ist er sehr fokussiert auf seinen Job.»

«Beim Barcelona-Test war er schon vor 10 Uhr in der Box. Er hatte die langweilige Aufgabe, zwei Schwingen miteinander zu vergleichen. Er hat trotzdem, wie immer, alles gegeben. Er kann die Stärke des Bikes zu 100 Prozent nutzen», beschrieb der Italiener seinen Schützling. «Wir sind nach Mugello und Barcelona gefahren, um Schadensbegrenzung zu betreiben. Aber er ist Zweiter und Erster geworden.»

Quartararo möchte mehr Leistung haben. Die Truppe wurde mit Luca Marmorini verstärkt, einem ehemaligen Ferrari-Formel-1-Ingenieur, der sich um die Motoren-Entwicklung kümmern soll. Werden wir 2023 eine andere M1 sehen? «Das Motorrad wird auf jeden Fall schneller», lachte Meregalli. «Ich bin davon überzeugt, denn Takahiro Sumi ist der Leiter der Entwicklung geworden. Er war immer schon sehr offen veranlagt. Er weiß, in welchen Bereichen wir schlecht sind und welche gut funktionieren. Er hat die Kraft, die Entwicklung zu leiten, ich bin mir sicher, dass sich einiges ändern wird. Marmorini gehört zu dieser neuen Arbeitsweise dazu, denn wir hatten nie zuvor einen externen Berater in unserem Projekt involviert.»

Wann werden wir den neuen Prototypen auf der Strecke sehen? «Beim Misano-Test im September werden wir beginnen, mit der ersten Version des 2023er-Bikes zu testen», stellte der Yamaha-Teamdirektor klar.

Für 2023 geht Yamaha das Satellitenteam WithU RNF verloren, denn die Mannschaft von Razlan Razali wird künftig von Aprilia beliefert und unterstützt. Wie wichtig ist es, ein zweites Team in der MotoGP-Klasse zu haben? «Aktuell können wir die Daten vom RNF-Team nicht verwenden. Es gibt leider große Unterschiede zwischen ihnen und uns», sagte der 51-Jährige. «Dennoch ist es immer noch besser eine zweite Mannschaft zu haben, als keine zu haben. An einem Rennwochenende ist es immer noch möglich, einige Informationen zu sammeln. Wir hatten es nicht erwartet, aber in 2023 werden wir mit dem Werksteam alleine sein.»

«In Zukunft ist es unser Ziel, wieder ein zweites Team zu beliefern», machte der Italiener deutlich. «Besonders, weil es nicht unsere Entscheidung war. Das Problem ist, dass alle Teams aktuell Verträge besitzen. Wir werden also wahrscheinlich in der zweiten Saisonhälfte nächstes Jahr darüber reden müssen.»

MotoGP-Ergebnis, Montmeló (5. Juni):

1. Quartararo, Yamaha, 24 Rdn in 40:29,360 min
2. Martin, Ducati, + 6,473 sec
3. Zarco, Ducati, + 8,385
4. Mir, Suzuki, + 11,481
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 14,395
6. Marini, Ducati, + 15,430
7. Viñales, Aprilia, + 15,975
8. Brad Binder, KTM, + 21,436
9. Oliveira, KTM, + 26,800
10. Alex Márquez, Honda, + 30,460
11. Gardner, KTM, + 32,443
12. Darryn Binder, Yamaha, + 32,881
13. Morbidelli, Yamaha, + 33,168
14. Miller, Ducati, + 34,693
15. Fernández, KTM, + 37,844
16. Pirro, Ducati, + 44,533
17. Pol Espargaró, Honda, + 46,199
– Dovizioso, Yamaha, 7 Runden zurück
– Di Giannantonio, Ducati, 16 Runden zurück
– Bastianini, Ducati, 17 Runden zurück
– Bezzecchi, Ducati, 19 Runden zurück
– Bagnaia, Ducati, 23 Runden zurück
– Rins, Suzuki, 1. Runde nicht beendet
– Nakagami, Honda, 1. Runde nicht beendet
– Bradl, Honda, 1. Runde nicht beendet

MotoGP-Fahrer-WM nach 9 von 20 Grand Prix:

1. Quartararo 147 Punkte. 2. Aleix Espargaró 125. 3. Bastianini 94. 4. Zarco 91. 5. Bagnaia 81. 6. Brad Binder 73. 7. Rins 69. 8. Mir 69. 9. Miller 65. 10. Marc Márquez 60. 11. Oliveira 57. 12. Martin 51. 13. Viñales 46. 14. Marini 41. 15. Pol Espargaró 40. 16. Nakagami 38. 17. Bezzecchi 30. 18. Alex Márquez 26. 19. Morbidelli 22. 20. Darryn Binder 10. 21. Di Giannantonio 8. 22. Dovizioso 8. 23. Gardner 8. 24. Raúl Fernández 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 201 Punkte. 2. Yamaha 147. 3. Aprilia 126. 4. KTM 101. 5. Suzuki 93. 6. Honda 81.

Team-WM:
1. Aprilia Racing 171 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 169. 3. Ducati Lenovo 146. 4. Prima Pramac Racing 142. 5. Suzuki Ecstar 138. 6. Red Bull KTM Factory 130. 7. Gresini Racing 102. 8. Repsol Honda 100. 9. Mooney VR46 Racing 71. 10. LCR Honda 64. 11. WithU Yamaha RNF 18. 12. Tech3 KTM Factory 9.

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