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Luca Marini: Was macht Ducati zum «einfachen Bike»?

Von Nora Lantschner
Ein Blick in die Box von Luca Marini

Ein Blick in die Box von Luca Marini

VR46-Schützling Luca Marini geht nach dem ersten MotoGP-Podestplatz seines Teamkollegen Marco Bezzecchi der Frage nach, warum die Ducati für Rookies inzwischen das wohl am besten geeignete Motorrad ist.

Nicht etwa Rossi-Bruder Luca Marini erzielte den ersten MotoGP-Podestplatz für das familieneigene Mooney VR46 Racing Team, das gelang im letzten Rennen vor der Sommerpause ausgerechnet dem Rookie, einem entfesselten Marco Bezzecchi.

Die Performance seines Teamkollegen lobte Marini, der sich selbst ohne rechten Seitenflügel auf Platz 17 mühte, als fantastisch. «Es ist auch fantastisch, mehrere Ducati vorne zu sehen», ergänzte der Moto2-Vizeweltmeister von 2020. Schließlich hatte vor Pecco Bagnaia nur ein weiterer Ducati-Pilot einen Assen-Sieg nach Borgo Panigale geholt – Casey Stoner im Jahr 2008.

Marini merkte zudem an: «Für das Team ist es auch ein tolles Ergebnis, das gilt es zu genießen. Denn das gesamte Team hat sich im Vergleich zu den ersten Rennen stark verbessert. Mein Glückwunsch an alle Teammitglieder, sie machen große Schritte vorwärts», betonte der Mooney-VR46-Fahrer. «Wir müssen diese Ergebnisse auch nach der Sommerpause erzielen und vielleicht versuchen, das beste Independent Team zu sein.»

Wie «Bez» bestritt auch Marini seine Rookie-Saison in der Königsklasse auf Ducati, wenn auch auf der GP19, während Bezzecchi nun auf der letztjährigen GP21 sitzt. Wie sieht Luca die Ducati für Klassen-Neulinge? Früher galt die Yamaha als das einfachste Motorrad für Rookies, nun scheint es die Ducati zu sein. Wie kommt das?

Marini grübelte zunächst, dann erklärte er: «Was ich über Ducati sagen kann: Es ist unglaublich, wie gut unterschiedliche Set-ups funktionieren. Das ist im Moment aus meiner Sicht die größte Stärke. Wenn man zum Beispiel mein Motorrad mit dem von Pecco vergleicht, ist es ganz anders. Vergleicht man mein Motorrad mit dem von Jack [Miller], ist es komplett anders. Dasselbe gilt im Vergleich zu Johann [Zarco]. Jeder hat sein eigenes Bike – und jedes Bike ist schnell. Denn am Ende sind wir so ziemlich auf allen Strecken alle dabei. Wir sind acht Ducati-Piloten und manchmal sind fünf von uns in den Top-8 oder sechs in den Top-10. Das ist das Unglaubliche an der Ducati.»

«Im Gegensatz dazu sieht es bei den anderen Motorrädern so aus, als würde es nur auf eine Weise funktionieren», fuhr der 24-jährige Italiener fort. «Die Yamaha funktioniert mit Fabio fantastisch, während Dovi, Darryn [Binder] und Franco [Morbidelli] große Probleme haben. Vielleicht liegt es daran, dass sie die Entwicklung nur auf Fabio fokussieren – wie Honda in der Vergangenheit, das Bike war nur für Marc fahrbar, oder Ducati mit Stoner», zählte Marini auf.

Yamaha führt die MotoGP-WM mit Fabio Quartararo nach dem Titelgewinn im Vorjahr aber erneut an. Marini sieht Vor- und Nachteile: «Vielleicht ist es die richtige Entscheidung, ein so fantastisches Motorrad für alle zu haben – aber vielleicht auch nicht. Denn wenn du ein Motorrad hast, das auf deinen besten Fahrer zugeschnitten ist, kann er damit viele Rennen gewinnen. Mit einem Bike, das zu allen passt, ist es vielleicht schwieriger. Ich weiß es nicht.»

Sicher ist aus Marinis Sicht: «Für uns ist es fantastisch, weil die Ducati jetzt ein wirklich einfaches Motorrad mit vielen positiven Aspekten ist. Wir müssen die Stärken nutzen und ich glaube, auch für die Zukunft kann es das beste Motorrad sein.»

MotoGP-Ergebnis, Assen (26. Juni):

1. Bagnaia, Ducati, 26 Rdn. in 40:25,205 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,444 sec
3. Viñales, Aprilia, + 1,209
4. Aleix Espargaró, Aprilia, + 2,585
5. Brad Binder, KTM, + 2,721
6. Miller, Ducati, + 3,045
7. Martin, Ducati, + 4,340
8. Mir, Suzuki, + 8,185
9. Oliveira, KTM, + 8,325
10. Rins, Suzuki, + 8,596
11. Bastianini, Ducati, + 9,783
12. Nakagami, Honda, + 10,617
13. Zarco, Ducati, + 14,405
14. Di Giannantonio, Ducati, + 17,681
15. Alex Márquez, Honda, + 25,866
16. Dovizioso, Yamaha, + 29,711
17. Marini, Ducati, + 30,296
18. Bradl, Honda, + 32,225
19. Gardner, KTM, + 34,947
20. Savadori, Aprilia, + 35,798
– Fernández, KTM, 8 Runden zurück
– Quartararo, Yamaha, 15 Runden zurück
– Darryn Binder, Yamaha, 18 Runden zurück
– Morbidelli, Yamaha, 18 Runden zurück

MotoGP-Fahrer-WM nach 11 von 20 Grand Prix:

1. Quartararo 172 Punkte. 2. Aleix Espargaró 151. 3. Zarco 114. 4. Bagnaia 106. 5. Bastianini 105. 6. Brad Binder 93. 7. Miller 91. 8. Mir 77. 9. Rins 75. 10. Oliveira 71. 11. Martin 70. 12. Viñales 62. 13. Marc Márquez 60. 14. Bezzecchi 55. 15. Marini 52. 16. Nakagami 42. 17. Pol Espargaró 40. 18. Alex Márquez 27. 19. Morbidelli 25. 20. Di Giannantonio 18. 21. Darryn Binder 10. 22. Dovizioso 10. 23. Gardner 9. 24. Raúl Fernández 5.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 246 Punkte. 2. Yamaha 172. 3. Aprilia 155. 4. KTM 121. 5. Suzuki 101. 6. Honda 85.

Team-WM:

1. Aprilia Racing 213 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 197. 3. Ducati Lenovo Team 197. 4. Prima Pramac Racing 184. 5. Red Bull KTM Factory 164. 6. Suzuki Ecstar 152. 7. Gresini Racing 123. 8. Mooney VR46 Racing 107. 9 Repsol Honda 100. 10. LCR Honda 69. 11. WithU Yamaha RNF 20. 12. Tech3 KTM Factory 14.

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