Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Massimo Meregalli: «Nicht kampflos geschlagen geben»

Von Leon Schüler
Dem Yamaha-Werksteam war am Sonntag in Sepang ein starkes MotoGP-Rennen gelungen, denn erstmals in diesem Jahr zeigten beide Fahrer, wozu sie im Stande sind – die Entscheidung im Titelkampf wurde vertagt.

Fabio Quartararo fuhr in Sepang mit einem gebrochenen Finger auf der im Top-Speed unterlegenen Yamaha M1 vom zwölften Startplatz auf das Siegerpodest im MotoGP-Rennen. Mit dieser heldenhaften Leistung verhinderte der Franzose den vorzeitigen Titelgewinn von Pecco Bagnaia (Ducati), der seinen siebten Saisonsieg feiern durfte.

Im Anschluss an das Rennen waren die Bosse bei Yamaha zufrieden. Rennchef Lin Jarvis betonte bei motogp.com: «Vom zwölften Startplatz auf Platz 3 zu fahren, das ist beeindruckend. Mit dem gebrochenen Finger auf das Podium zu fahren, ist sehr stark. Man konnte erkennen, dass er im Rennen fuhr, wie er es liebt. Sehr präzise und mit seinem eigenen Fahrstil. Es hat ihm viel Motivation gegeben. Wir sind noch im Spiel, in Valencia kann alles passieren.»

Auch Monster Energy Yamaha MotoGP-Teammanager Massimo Meregalli war nach dem 19. Saisonrennen begeistert. «Wir können mit der Performance nur zufrieden sein. Die Gegebenheiten der Strecke sprachen gegen uns, aber wir haben Schadensbegrenzung betrieben und haben alles gegeben, um den Titelkampf bis zum Saisonfinale am Leben zu halten», so der Italiener.

«Fabio hat einfach alles richtig gemacht», freute sich der 51-Jährige. «Er fuhr mit der Handverletzung, doch er ließ sich davon beim Fahren nichts anmerken. Er hat seine Pace über das gesamte Rennen gehalten und es hätte nicht besser laufen können. Das Podium ist sehr wichtig für ihn und das Team, denn wir beweisen, dass wir uns nicht kampflos geschlagen geben.»

Quartararos Teamkollege Franco Morbidelli musste im Rennen einen «Double-Long-Lap-Penalty» absolvieren. Der Italiener kam am Ende trotzdem in den Punkten ins Ziel, sein Speed war nicht schlecht. «Franky fuhr ein beeindruckendes Rennen. Er hat Fabio in den ersten Runden geholfen, die Suzukis so lange wie möglich hinter sich zu halten, bis er seine ‚Long-Lap-Penalty‘ absolvieren musste. Sich danach wieder zurück zu kämpfen und Platz 10 zu holen, zeigte, wie stark seine Pace wirklich war», betonte Meregalli.

«Die Drei-Sekunden-Strafe am Ende stufte ihn auf Platz 11 zurück, aber wir werden uns auf die positive Seite fokussieren. Es war wohl das beste Rennen für ihn in dieser Saison», stellte der Yamaha-Teammanager fest. «Nach einer langen und stressigen Übersee-Periode geht es nun zurück nach Europa. Wir haben eine Woche, um uns zu erholen und für den Titelkampf vorzubereiten. In Valencia werden wir alles geben.»

MotoGP-Ergebnis, Sepang (23.10.):

1. Bagnaia, Ducati, 20 Rdn in 40:14,332 min
2. Bastianini, Ducati, + 0,270 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 2,773
4. Bezzecchi, Ducati, + 5,446
5. Rins, Suzuki, + 11,923
6. Miller, Ducati, + 13,472
7. Marc Márquez, Honda, + 14,304
8. Brad Binder, KTM, + 16,805
9. Zarco, Ducati, + 18,358
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 21,591
11. Morbidelli*, Yamaha, + 23,235
12. Crutchlow, Yamaha, + 24,641
13. Oliveira, KTM, + 24,918
14. Pol Espargaró, Honda, + 25,586
15. Fernández, KTM, + 27,039
16. Viñales, Aprilia, + 30,427
17. Alex Márquez, Honda, + 33,322
18. Gardner, KTM, + 33,691
19. Mir, Suzuki, + 41,838
– Darryn Binder, Yamaha, 10 Runden zurück
– Di Giannantonio, Ducati, 10 Runden zurück
– Martin, Ducati, 14 Runden zurück
– Nagashima, Honda, 16 Runden zurück
– Marini, Ducati, 19 Runden zurück

*= 3-Sekunden-Strafe («unverantwortliche Fahrweise»)

MotoGP-WM-Stand (nach 19 von 20 Rennen):

1. Bagnaia 258 Punkte. 2. Quartararo 235. 3. Aleix Espargaró 212. 4. Bastianini 211. 5. Miller 189. 6. Brad Binder 168. 7. Zarco 166. 8. Rins 148. 9. Oliveira 138. 10. Martin 136. 11. Viñales 122. 12. Marc Márquez 113. 13. Marini 111. 14. Bezzecchi 106. 15. Mir 77. 16. Pol Espargaró 56. 17. Alex Márquez 50. 18. Nakagami 46. 19. Morbidelli 36. 20. Di Giannantonio 23. 21. Dovizioso 15. 22. Darryn Binder 12. 23. Gardner 10. 24. Crutchlow 10. 25. Raúl Fernández 10. 26. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 432 Punkte (Titelgewinner). 2. Aprilia 248. 3. Yamaha 243. 4. KTM 220. 5. Suzuki 174. 6. Honda 153.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo Team 447 Punkte (Titelgewinner). 2. Aprilia Racing 334. 3. Red Bull KTM Factory 306. 4. Prima Pramac Racing 302. 5. Monster Energy Yamaha 271. 6. Gresini Racing 234. 7. Suzuki Ecstar 225. 8. Mooney VR46 Racing 217. 9. Repsol Honda 171. 10. LCR Honda 96. 11. WithU Yamaha RNF 37. 12. Tech3 KTM Factory 20.

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