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Fabio Quartararo (Yamaha): «Massive Verbesserung»

Von Nora Lantschner
Yamaha-Werksfahrer Fabio Quartararo geht nach den ersten Erkenntnissen aus dem Sepang-Test davon aus, in der MotoGP-Saison 2023 für Ducati keine leichte Beute mehr zu sein. Den Samstag beendete er als Vierter.

Am Samstag testete Fabio Quartararo für Yamaha erstmals das neue Aero-Paket mit einer Stufe an der Seitenverkleidung. Wie im Falle seiner meisten MotoGP-Kollegen beendete der Regen aber auch Fabios Testtag früher als geplant. Dennoch sagte er im Anschluss: «Es war ein positiver Tag, auch wenn wir nur ein paar Runden [im Trockenen] hatten. Wir haben das Aero-Paket ausprobiert und es war tatsächlich schwierig zu verstehen, ob es besser als unsere Standard-Verkleidung ist.»

Denn die Bedingungen, vor allem der Wind, waren nicht gleichbleibend, was einen Vergleichstest erschwerte. «Wir müssen es daher noch auf eine bessere Weise testen», gab «El Diablo» zu bedenken.

Die neue Aerodynamik war äußerlich das auffallende Element an der M1, besonderes Interesse weckt aber natürlich auf der 2023er-Motor von Yamaha. Quartararo forderte von seinem Arbeitgeber bekanntlich vor allem mehr Leistung. Stehen ihm in Sepang mehr als eine Motorenspezifikation zur Verfügung? «Vielleicht», grinste der 23-jährige Franzose.

Könnte Yamaha auch beim Portimão-Test (11. und 12. März) noch ein Motoren-Update bringen? «Nein, in Portimão kommt nicht noch mehr», winkte Quartararo ab. «Wir hatten im Vorjahr schon in Misano und in Valencia unterschiedliche Motoren. Hier in Sepang müssen wir sie ausführlicher testen und dann exakt wissen, was wir wollen. Wir haben hier in Sepang also wie in Misano zwei Motoren», verriet er dann doch.

Im Vergleich zum Vorjahr stehe Yamaha auf jeden Fall besser da. «2022 hatten wir keinen neuen Motor, das muss man so sagen. Auch schon beim ersten Test wussten wir damals, dass der Motor derselbe bleiben würde wie in den Jahren zuvor. Wir hatten jetzt hier vor dem Test ein Meeting mit Yamaha und alles sieht viel besser aus als 2022», bekräftigte Quartararo.

Das untermauerte am Samstag sein Top-Speed von 335,4 km/h. Nur die Ducati-Werksfahrer waren mit 336,4 km/h schneller. «Und ich war allein unterwegs, das ist also sehr vielversprechend», meinte Quartararo dazu. «Yamaha gibt auch nicht auf, wenn sie noch mehr finden können, wird das wichtig. Denn der Top-Speed ist gut, dafür ist unsere Aerodynamik aber ‚leichter‘. Mehr Downforce zu finden wäre interessant.»

Quartararo rechnet nicht damit, die Ducati-Piloten auf den Geraden künftig zu überholen, aber hofft zumindest, keine leichte Beute mehr zu sein. «Genau», bestätigte er schmunzelnd.

Den höchsten Top-Speed erzielte der Yamaha-Star übrigens noch mit der alten Verkleidung. «Es ist ein kleiner Unterschied, kein großer, aber natürlich ist man ein wenig langsamer, wenn man die Lufteinlässe an der Seitenverkleidung hat.»

Ist die neue Seitenverkleidung dafür in Sachen Turning besser? «Das hätte ich herausfinden sollen, aber es war nicht klar zu sehen. Am Sonntag will ich dieses Aero-Paket natürlich noch mit frischen Reifen testen, um zu 100 Prozent sagen zu können, ob es besser ist oder nicht», kündigte Quartararo an.

Der erste Tag war für «El Diablo» auch wegen der beträchtlichen Anzahl an Neuheiten in der Yamaha-Box ein Stück weit ein Durcheinander. Insgesamt glaubt er nach Tag 2, eine gute Richtung gefunden zu haben: «Schritt für Schritt fangen wir an, in eine Richtung zu gehen. Das ist wirklich positiv.»

Quartararo räumte aber auch ein, dass er nach der dreimonatigen Winterpause fahrerisch erst in Schwung kommen musste: «Wir haben die Daten von gestern gecheckt und es ist so, dass ich am ersten Tag in Sepang nach dem Winter immer Mühe habe – und zwar immer an denselben Stellen und in denselben Kurven, zum Beispiel in der Bremsphase vor der letzten Kurve oder im dritten Sektor, ich bin gestern nicht gut gefahren. Heute, mit mehr Zeit auf dem Motorrad, war es schon sehr viel besser, das sieht man auch anhand der Daten.»

Die wichtigste Frage zum Abschluss: Kommt das Yamaha-Paket 2023 dem von Ducati, im Vorjahr Gewinner der Triple-Crown, nun also näher? «Ja, wäre es noch weiter weg, würde ich nicht wirklich lächeln», erwiderte Quartararo lachend. «Klar ist: Wir haben von 2022 auf 2023 eine massive Verbesserung erzielt – einen größeren Schritt, als ich gedacht hätte. Yamaha arbeitet hart und das war noch nicht alles. In Portimão werden wir mehr Dinge haben, nicht beim Motor, aber einige Teile, die das Motorrad ein bisschen schneller machen können und beim Turning ein bisschen helfen können.»

Ergebnis Sepang-Test, 11.2.:

1. Martin, Ducati, 1:58,736 min
2. Oliveira, Aprilia, + 0,103 sec
3. Pol Espargaró, GASGAS, + 0,145
4. Quartararo, Yamaha, + 0,161
5. Bagnaia, Ducati, + 0,331
6. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,376
7. Marini, Ducati, + 0,382
8. Rins, Honda, + 0,427
9. Bastianini, Ducati, + 0,458
10. Brad Binder, KTM, + 0,494
11. Morbidelli, Yamaha, + 0,553
12. Bezzecchi, Ducati, + 0,625
13. Marc Márquez, Honda, + 0,714
14. Di Giannantonio, Ducati, + 0,766
15. Zarco, Ducati, + 0,767
16. Mir, Honda, + 0,896
17. Alex Márquez, Ducati, + 1,011
18. Viñales, Aprilia, + 1,034
19. Miller, KTM, + 1,123
20. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,281
21. Nakagami, Honda, + 1,487
22. Crutchlow, Yamaha, + 1,618
23. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,996

Ergebnis Sepang-Test, 10.2.:

1. Bezzecchi, Ducati, 1:58,470 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,130 sec
3. Bastianini, Ducati, + 0,262
4. Martin, Ducati, + 0,267
5. Bagnaia, Ducati, + 0,387
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,471
7. Zarco, Ducati, + 0,496
8. Di Giannantonio, Ducati, + 0,551
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,566
10. Morbidelli, Yamaha, + 0,648
11. Quartararo, Yamaha, + 0,952
12. Marc Márquez, Honda, + 0,954
13. Marini, Ducati, + 0,999
14. Oliveira, Aprilia, + 1,260
15. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,343
16. Miller, KTM, + 1,356
17. Mir, Honda, + 1,362
18. Rins, Honda, + 1,493
19. Augusto Fernández, GASGAS, + 1,557
20. Pol Espargaró, GASGAS, + 1,608
21. Brad Binder, KTM, + 1,615
22. Nakagami, Honda, + 2,734
23. Nakasuga, Yamaha, + 2,769
24. Bradl, Honda, + 5,031 (nur 2 Runden)

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