Motocross: Gunter Frohn tödlich verunglückt

Marco Bezzecchi (1.): «Ducati nicht überlegen»

Von Nora Lantschner
Marco Bezzecchi: Schnellster an Tag 1 auf dem Sachsenring

Marco Bezzecchi: Schnellster an Tag 1 auf dem Sachsenring

Ein mühsamer Arbeitstag auf dem Sachsenring fand für Marco Bezzecchi (Mooney VR46 Racing) mit der Tagesbestzeit noch ein gutes Ende. Danach sprach er auch über die vielen Stürze und die MotoGP-Kräfteverhältnisse.

«Das war ein komplizierter Tag, mit einem ziemlichen Durcheinander. Zum Glück ist alles gut gegangen», fasste Marco Bezzecchi nach einem turbulenten FP2 zusammen, das gleich von zwei Unterbrechungen und einigen brenzligen Unfällen geprägt war. Im letzten Versuch steigerte sich «Bez» aber noch einmal und fuhr direkt hinter seinem Kumpel und WM-Rivalen Pecco Bagnaia zur Tagesbestzeit.

«Ich hatte die ganze Zeit ein bisschen Mühe», räumte der zweifache Saisonsieger ein. «Am Nachmittag war das Gefühl ein bisschen besser, aber es war immer noch mühsam. Meine erste Zeitenjagd war dann auch nicht so stark. Ich hatte Schwierigkeiten mit dem Einlenkverhalten, vor allem im zweiten Sektor, ich bin immer weit gegangen. Zum Glück haben wir dann für die zweite Zeitenjagd noch eine kleine Veränderung vorgenommen, die mir ziemlich geholfen hat. Ich hatte auch Glück, dass ich Pecco vor mir hatte und ihm ein bisschen folgen konnte. Am Ende ist eine schöne Runde rausgekommen. Es war auch nicht einfach, mit den ganzen gelben Flaggen die richtige Runde zu erwischen. Zum Glück ist alles glatt gelaufen. Ich bin zufrieden.»

Ob die Veränderung auch im Hinblick auf die Rennpace den gewünschten Effekt erzielt, ist allerdings noch unklar. «Ich weiß es noch nicht, weil ich es leider nur zwei Runden lang ausprobieren konnte. Das Gefühl war sehr viel besser, deshalb glaube ich, dass auch auf die Distanz gesehen funktionieren kann. Ich muss es am Samstag aber erst ausprobieren.»

Ducati gewann auf dem Sachsenring erst einmal, 2008 durch Casey Stoner. Unbestrittener Sachenring-König ist Marc Márquez mit elf Siegen, acht davon in der MotoGP. In dieser Saison scheint der Honda-Star aber auch auf seiner linksdrehenden Paradestrecke mehr Mühe zu haben, wie zahlreiche Schreckmomente und ein Sturz am Freitag zeigten.

«Ich bin ehrlich, ich hatte keine Möglichkeit zu sehen, was Marc gemacht hat, ob er Mühe hatte oder gut unterwegs war», winkte Bezzecchi ab. «Am Abend schaue ich mir alle Sessions an, dann kann ich vielleicht eine Antwort darauf geben.»

Den aufsehenerregenden Unfall in der Startkurve, wo der gestürzte Márquez mit Johann Zarco auf der Out-Lap kollidierte, sah der Italiener aber schon. «Ich habe die Wiederholung in der Box gesehen. Das war ein heftiger Aufprall. Ich meine mich zu erinnern, dass es auch vor ein paar Jahren in Aragón passiert ist, damals wurde Petrucci abgeräumt. Das ist das Problem bei solchen Boxenausfahrten, dazu ist die erste Kurve eine Rechtskurve – ich glaube nicht, dass es gewollt war von Márquez, es ist ein bisschen blöd gelaufen.»

Generell war vor allem das FP2 ein Crash-Fest. «Es ist kalt und wir haben hier nur drei Rechtskurven, sonst geht es immer linksrum», erklärte Bezzecchi die Gründe für die vielen Stürze. «Die rechte Reifenflanke kühlt also ab und die erste Rechtskurve ist dann ausgerechnet eine Kurve, die man im fünften Gang voll nimmt. Leider hat es viele Stürze gegeben, man muss immer ein bisschen aufpassen. Zum Glück scheint es allen gut zu gehen.»

Zu den Kräfteverhältnissen meinte der WM-Zweite: «Wir sind alle ziemlich eng beisammen, auch Aprilia und KTM sind stark. Jack Miller war stark, auch Augusto Fernández war sehr gut dabei. Aus meiner Sicht ist in den jüngsten Jahren alles ausgeglichener. Besonders seit Beginn dieser Saison, Ducati ist nicht überlegen.»

«Man muss dazu auch sagen, dass Ducati acht Fahrer im Feld hat, wenn man mehr Ducati in den Top-10 sieht. Das ist ja klar, wenn es acht davon gibt», konnte sich der Mooney-VR46-Jungstar ein Schmunzeln nicht verkneifen. «Meiner Meinung nach ist die Situation ziemlich ausgeglichen – und unser Motorrad hat sich hier auf dem Sachsenring verbessert.»

MotoGP kombinierte Zeiten nach FP2, Sachsenring (16.6.):

1. Bezzecchi, Ducati, 1:20,271 min
2. Martin, Ducati, + 0,040 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,081
4. Bagnaia, Ducati, + 0,100
5. Miller, KTM, + 0,149
6. Quartararo, Yamaha, + 0,352
7. Marini, Ducati, + 0,368
8. Bastianini, Ducati, + 0,386
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,400
10. Zarco, Ducati, + 0,431
11. Brad Binder, KTM, + 0,494
12. Di Giannantonio, Ducati, + 0,528
13. Augusto Fernández, KTM, + 0,547
14. Marc Márquez, Honda, + 0,583
15. Oliveira, Aprilia, + 0,591
16. Viñales, Aprilia, + 0,614
17. Morbidelli, Yamaha, + 0,851
18. Nakagami, Honda, + 1,010
19. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,403
20. Folger, KTM, + 2,547

MotoGP-Ergebnis FP2, Sachsenring:

1. Bezzecchi, Ducati, 1:20,271 min
2. Martin, Ducati, + 0,040 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,081
4. Bagnaia, Ducati, + 0,100
5. Miller, KTM, + 0,149
6. Quartararo, Yamaha, + 0,352
7. Marini, Ducati, + 0,368
8. Bastianini, Ducati, + 0,386
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,400
10. Brad Binder, KTM, + 0,494
11. Di Giannantonio, Ducati, + 0,528
12. Augusto Fernández, KTM, + 0,547
13. Oliveira, Aprilia, + 0,591
14. Zarco, Ducati, + 0,604
15. Viñales, Aprilia, + 0,614
16. Morbidelli, Yamaha, + 0,851
17. Raúl Fernández, Aprilia, + 1,586
18. Marc Márquez, Honda, + 1,870
19. Folger, KTM, + 2,634
20. Nakagami, Honda, + 3,679

MotoGP-Ergebnis FP1, Sachsenring:

1. Zarco, Ducati, 1:20,702 min
2. Marc Márquez, Honda, + 0,152
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,195
4. Alex Márquez, Ducati, + 0,253
5. Martin, Ducati, + 0,330
6. Quartararo, Yamaha, + 0,352
7. Brad Binder, KTM, + 0,397
8. Bagnaia, Ducati, + 0,415
9. Di Giannantonio, Ducati + 0,508
10. Bezzecchi, Ducati, + 0,511
11. Nakagami, Honda, + 0,579
12. Marini, Ducati, + 0,633
13. Viñales, Aprilia, + 0,667
14. Miller, KTM, + 0,696
15. Oliveira, Aprilia, + 0,733
16. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,972
17. Bastianini, Ducati, + 1,028
18. Morbidelli, Yamaha, + 1,374
19. Augusto Fernández, KTM, + 1,470
20. Folger, KTM, + 2,116

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