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Rins‘ Honda-Abschied: Alex Márquez nicht überrascht

Von Nora Lantschner
Alex Rins wird das Honda-Lager nach dieser Saison verlassen

Alex Rins wird das Honda-Lager nach dieser Saison verlassen

Alex Rins fühlte sich bei LCR Honda trotz MotoGP-Sieg in Austin wenig geschätzt und wechselt deshalb für 2024 ins Yamaha-Werksteam. Das sagen die ehemaligen Honda-Kundenteam-Fahrer Alex Márquez und Jack Miller dazu.

Alex Rins sicherte sich für 2024 einen Platz im Yamaha-Werksteam an der Seite von Fabio Quartararo, Weltmeister von 2021, und verlässt somit LCR nach nur einer Saison wieder – und das trotz Triumph in Austin, als er 593 Tage nach Marc Márquez‘ bisher letztem Sieg (Misano-2 am 24. Oktober 2021) Hondas historische Durststrecke beendete.

Der 27-jährige Spanier, der wegen seiner Beinverletzung auch in Spielberg von Iker Lecuona ersetzt wird, versicherte zwar, die Entscheidung sei ihm wegen des guten Verhältnisses zu Teamchef Lucio Cecchinello und der gesamten Mannschaft schwergefallen. Aus seiner Enttäuschung über den mangelnden Support von Honda machte der sechsfache MotoGP-Sieger aber auch keinen Hehl.

Als sein Vorgänger in der LCR-Box, Alex Márquez, zum Wechsel von Rins befragt wurde, zeigte er sich wenig überrascht. Denn auch der jüngere Bruder von Marc Márquez hatte im Honda-Kundenteam in den vergangenen zwei Jahren mit den WM-Rängen 16 und 17 große Mühe.

«Ich verstehe es», räumte der Gresini-Ducati-Pilot ein. «Dass er sich nach einem halben Jahr für einen Wechsel entschieden hat, tut mir leid für das Team von LCR, weil wir viele Dinge geteilt haben. Ich verstehe den Wechsel aber, weil ein Factory Team immer attraktiver ist. Die Situation im Hinblick auf die Motorräder ist in beiden Fällen ähnlich. In einem offiziellen Team wirst du aber mehr bekommen…»

Mehr Geld? «Ja, zum Beispiel», lachte der jüngere Márquez. Hat er auch Verständnis für Rins‘ Klagen über fehlende Wertschätzung von HRC? «Ich war nicht überrascht, als er sich beklagt hat», erwiderte Alex Márquez, der seinerseits bereit für ein zweites Jahr im Ducati-Kundenteam von Gresini Racing unterzeichnet hat.

Ebenfalls Erfahrung in einem Honda-Kundenteam sammelte zu Beginn seiner MotoGP-Karriere Jack Miller. Auf die Entscheidung und Beweggründe von Alex Rins angesprochen gab der heutige Red Bull-KTM-Werksfahrer aber zu bedenken: «Ich glaube, dass die Situationen unterschiedlich waren. Ich war mit dem Estrella-Marc-VDS-Team wie ein Kunde zweiter Klasse und das erste Jahr mit LCR und der Open-Class-Honda war natürlich komplett anders. Ich habe aber gesehen, wie sie mit Cal umgegangen sind – sie waren sehr offen mit ihm und haben ihn im Hinblick auf die Testarbeit und die neuen Teile recht ordentlich eingesetzt», verwies der Australier auf seinen Kumpel Cal Crutchlow, von 2015 bis 2020 LCR-Honda-Pilot.

Für den Wechsel von Ex-Suzuki-Werksfahrer Rins hat Miller aber in jedem Fall Verständnis: «Wenn ein Factory-Team anklopft… Du kommst nicht so oft zweimal zum Zug, in dem Sinne, dass du von einem Werksteam in ein Satellitenteam gehst und dann noch einmal eine Chance in einem Factory Team bekommst. Wenn sich diese Gelegenheit aufgetan hat, kann ich mir vorstellen, dass er sie mit beiden Händen ergriffen hat.»

MotoGP-Ergebnisse, Silverstone (6. August):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 20 Runden in 40:40,367 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,215 sec
3. Binder, KTM, + 0,680
4. Oliveira, Aprilia, + 0,750
5. Viñales, Aprilia, + 2,101
6. Martin, Ducati, + 7,903
7. Marini, Ducati, + 9,099
8. Miller, KTM, + 9,298
9. Zarco, Ducati, + 9,958
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,947
11. Augusto Fernández, KTM, + 20,296
12. Pol Espargaró, KTM, + 1:06,120 min
13. Di Giannantonio, Ducati, + 1:27,605
14. Morbidelli, Yamaha, + 1:28,913
15. Quartararo, Yamaha, + 1:29,075
16. Nakagami, Honda, + 1:38,573
17. Lecuona, Honda, + 1:49,674
– Bastianini, Ducati, 4 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 6 Runden zurück
– Bezzecchi, Ducati, 15 Runden zurück
– Alex Márquez, Ducati, 15 Runden zurück
– Mir, Honda, 18 Runden zurück

MotoGP-Ergebnisse Sprint, Silverstone (5. August):

1. Alex Márquez, Ducati, 10 Runden in 21:52,317 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,366 sec
3. Viñales, Aprilia, + 3,374
4. Zarco, Ducati, + 5,671
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,068
6. Martin, Ducati, + 7,294
7. Miller, KTM, + 9,415
8. Augusto Fernández, KTM, + 9,850
9. Binder, KTM, + 10,435
10. Oliveira, Aprilia, + 11,247
11. Marini, Ducati, + 17,365
12. Di Giannantonio, Ducati, + 20,063
13. Bastianini, Ducati, + 24,352
14. Bagnaia, Ducati, + 25,527
15. Morbidelli, Yamaha, + 27,191
16. Pol Espargaró, KTM, + 27,693
17. Mir, Honda, + 29,062
18. Marc Márquez, Honda, + 29,326
19. Raúl Fernández, Aprilia, + 29,627
20. Nakagami, Honda, + 29,909
21. Quartararo, Yamaha, + 30,326
22. Lecuona, Honda, + 47,674

WM-Stand nach 18 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 214 Punkte. 2. Martin 173. 3. Bezzecchi 167. 4. Binder 131. 5. Zarco 122. 6. Aleix Espargaró 107. 7. Marini 107. 8. Miller 90. 9. Alex Márquez 75. 10. Viñales 75. 11. Quartararo 65. 12. Morbidelli 59. 13. Augusto Fernández 49. 14. Rins 47. 15. Oliveira 40. 16. Di Giannantonio 37. 17. Nakagami 34. 18. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pirro 5. 25. Mir 5. 26. Petrucci 5. 26. Bradl 5. 27. Pol Espargaró 4.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 317 Punkte. 2. KTM 172. 3. Aprilia 153. 4. Honda 89. 5. Yamaha 84.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 295 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 274. 3. Ducati Lenovo Team 242. 4. Red Bull KTM Factory Racing 221. 5. Aprilia Racing 181. 6. Monster Energy Yamaha 124. 7. Gresini Racing 112. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 62. 10. CryptoDATA RNF 58. 11. Repsol Honda 20.

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