Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

MotoGP in Le Mans 2023: Jubel und Frust bei Ducati

Von Thomas Kuttruf
Grande «Bez». In der frühen Saison 2023 lief es für Marco Bezzecchi perfekt – Sieger im Le Mans

Grande «Bez». In der frühen Saison 2023 lief es für Marco Bezzecchi perfekt – Sieger im Le Mans

Die Rennstrecke in Le Mans trat 2023 erneut den Beweis an, dass es in Frankreich nicht nur spannende Langstreckenrennen zu sehen gibt. Die Fans sahen ein kurioses MotoGP-Rennen – und einen Franzosen auf dem Podest.

Nach der außergewöhnlichen vierten Station des MotoGP-Kalenders, die in Andalusien neben einem sensationellen Match zwischen Pecco Bagnaia und Marc Márquez auch die WM-wieder deutlich enger zusammenschob, richten sich die Gedanken nun bereits auf Runde fünf in Le Mans.

Während sich der Zirkus auf den Weg in die nicht weniger ikonische Rennstätte im Nordwesten Frankreichs macht, schauen wir kurz über die Schulter und fassen die Ereignisse der Rennen im vergangenen Jahr zusammen.

Gute Rennaction gab es bereits zum Auftakt der GP-Rennen mit einem Kampf bis zur Ziellinie zwischen den beiden Moto3-Akteuren Dani Holgado (Red Bull KTM Ajo) und Ayumu Sasaki (Husqvarna Intact GP). Holgado, Führender der aktuellen WM-Saison, schlug den Japaner um eine Motorradlänge denkbar knapp.

Weniger eng ging es in Le Mans in der mittleren Kategorie zu. Es war der Tag des Italieners Tony Arbolino. Für seine Marc VDS-Mannschaft sicherte sich der Italiener den Sieg vor einem überraschend starken Filip Salac und Boscoscuro-Pilot Alonso Lopez.

Aus Sicht der 152.000 Besucher, die 2023 am Sonntag nach Le Mans kamen, gab es bis hierhin rein gar nichts zu feiern. In beiden Klassen waren nicht einmal ein Franzose in der Startaufstellung.

Richtig Party gab es dennoch beim Hauptgang. Die Fans sahen ein spannendes und kurioses Rennen bei herrlichen Wetterbedingungen. Zum zweiten Mal in seiner noch jungen MotoGP-Karriere holte sich Marco Bezzecchi den größten Pokal. Von Startplatz sieben aus brauste «Bez» ohne Furcht und Tadel zum Sieg. Allerdings profitierte der VR46-Schützling auf seiner Ducati auch von etlichen prominenten Ausfällen

Der größte Aufreger war dabei die Kollision zwischen Weltmeister Bagnaia, der sich in Le Mans auch die Pole-Position gesichert hatte, und Maverick Vinales. In der noch frühen Phase des Rennens wurde um jeden Zentimeter gekämpft und nach einem Rutscher von Aprilia-Werksfahrer Vinales nahm der Spanier die Ducati mit der #1 mit ins Verderben.  Nach einer kurzen Schreierei im Kiesbett beruhigte sich die Lage schnell.

Aus der Sicht des Weltmeisters war der Ausfall doppelt schmerzhaft, denn hinter Bezzecchi bestieg Jorge Martin das Podium als Zweiter. Und auch die Franzosen kamen noch auf ihre Kosten. Mit einem fulminanten Endspurt drückte sich Johann Zarco noch mit aufs Podest. Le Mans 2023 war damit aus Sicht von Pramac-Racing ein nahezu perfekter Tag.
Fabio Quartararo sah die Zielflagge vor den heimischen Fans als Siebter.

Sehr bescheiden verlief die Frankreich-Exkursion 2023 für die Familie Márquez. Die ersten zwei Runden in Führung liegend, stürzte Marc wie so oft übers Vorderrad von seiner Werks-Honda. Auch Bruder Alex hatte Pech. In einer spektakulären Situation crashte der Gresini-Pilot zusammen mit Luca Marini aus dem Match. Bei der haarigen Situation blieben zum Glück beide Ducati-Privatfahrer unverletzt.

Trotz des Ausfalles verließ Francesco Bagnaia den Schauplatz Le Mans WM-Führender – einen Zähler vor dem gefeierten Marco Bezzecchi.

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