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Aleix Espargaro: «Das Schlimmste hier ist der Schlaf»

Von Thomas Kuttruf
Stimmungsmacher: Aleix Espargaro ist begeistert unterwegs

Stimmungsmacher: Aleix Espargaro ist begeistert unterwegs

Aprilia-Werksfahrer Aleix Espargaro hatte einen in jeder Hinsicht überraschenden Freitag in Le Mans. Der MotoGP-Veteran war erstaunt über seine Pace und über den spektakulären Andrang der Fans.

Während des wichtigen Zeittrainings am Nachmittag hatten beide Aprilia-Werksfahrer erneut die Konkurrenzfähigkeit der RS-GP unter Beweis gestellt. Sowohl Vinales als auch Espargaro hatten kurzzeitig die einstündige-Sitzung angeführt. Als die Uhr abgelaufen war, hatten sich Maverick Vinales (4.) und Aleix Espargaro (7.) souverän qualifiziert.

Entsprechend gut gelaunt trat der 34-Jährige am Nachmittag vor die Presse. Aleix Espargaro: «Ich bin absolut zufrieden und ich gebe zu, auch überrascht, dass wir heute sofort eine super Pace hatten. Wir waren richtig schnell und das hat großartigen Spaß gemacht auf der Piste.»

Als absolute Besonderheit sprach der extrem erfahrene MotoGP-Racer von der Situation mit den Vorderreifen. «Es ist eine sehr anspruchsvolle Strecke für den Vorderreifen. Die Front wird super hart beansprucht und ich gehe davon aus, dass alle Piloten am Sonntag den harten Vorderreifen fahren werden. Und selbst der fühlt sich hier in Le Mans noch total weich an!»

Laut Espargaro könnte dieses Phänomen auch einen großen Einfluss auf den GP nehmen: «Ich fürchte, dass wir am Sonntag wenig überholen werden können. Mit der Reifensituation in der Front kann es passieren, dass sich das ganze Feld wie ein Güterzug formiert. Das heißt auch: Das Qualifying wird extrem wichtig sein.»

Als noch beeindruckender erlebt der Katalane allerdings die Atmosphäre in Le Mans.
«Was mich wirklich umhaut, sind die Menschen hier. Ich glaube, in meiner gesamten GP-Karriere (Anm. d. Red. seit 2005!) habe ich noch nie einen Freitag mit so vielen Zuschauern erlebt. Das ist der Wahnsinn – und wir bekommen das hier auch richtig mit auf der Strecke. Was rund um die Boxengasse oder an der «S» Kurve los ist, ist sehr besonders. Nicht mal in Jerez, was ja in Sachen Begeisterung ebenfalls der Wahnsinn ist, kommen an einem Freitag annähernd so viele Fans.»

Bei aller Begeisterung für die große Party in Le Mans, in Sachen Erholung hat die fünfte MotoGP-Station keinen Wert. Espargaro: «Ich find es genial, was hier los ist. Hier machen ganze Familien vier Tage nonstop eine Riesenparty und es gibt nichts Schöneres zu einem Event zu kommen, an dem man spürt, wie sehr die Menschen diesen Sport lieben.
Allerdings sind die Nächte eine Katastrophe.»

Lachend fügt der Aprilia-Pilot hinzu: «Letzte Nacht war es so laut, dass ich dachte, die Party steigt direkt in meinem Motorhome. Da haben auch keine Ohrenstopfen mehr geholfen. Um Mitternacht musste ich etwas einwerfen. Le Mans ist großartig – aber das Schlimmste ist der Schlaf.»

Le Mans ist damit auf einem guten Weg, sich den frisch an Jerez verlorenen Besucherrekord zurückzuholen.


Ergebnisse MotoGP Le Mans, Zeittraining (10. Mai):

Direkt im Qualifying 2:
1. Jorge Martín (E), Ducati, 1:30,388 min
2. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,145 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +0,187
4. Maverick Viñales (E), Aprilia, +0,269
5. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,295
6. Jack Miller (AUS), KTM, +0,311
7. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +0,326
8. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,375
9. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +0,397
10. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,400
Im Qualifying 1:
11. Enea Bastianini (I), Ducati, +0,410
12. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,451
13. Marc Márquez (E), Ducati, +0,679
14. Alex Rins (E), Yamaha, +0,818
15. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +0,831
16. Augusto Fernández (E), KTM, +0,855
17. Brad Binder (ZA), KTM, +0,976
18. Joan Mir (E), Honda, +1,133
19. Alex Márquez (E), Ducati, +1,142
20. Johann Zarco (F), Honda, +1,186
21. Luca Marini (I), Honda, +1,472
22. Takaaki Nakagami (J), Honda, +1,743


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