MotoGP: Toprak ist für Yamaha kein Risiko

Yamaha mit Toprak Razgatlioglu: Ein Deal ohne Risiko

Von Ivo Schützbach
Toprak Razgatlioglu wäre eine Bereicherung für die MotoGP

Toprak Razgatlioglu wäre eine Bereicherung für die MotoGP

Dass Superbike-Weltmeister Toprak Razgatlioglu 2026 MotoGP fahren möchte, weiß inzwischen jeder. Vieles deutet daraufhin, dass sich der Zweiradartist aus der Türkei in den kommenden vier Wochen mit Yamaha einigt.

Während des MotoGP-Wochenendes in Le Mans in der ersten Mai-Hälfte sprach Paolo Pavesio, Geschäftsführer von Yamaha Motor Racing (YMR), im Exklusiv-Interview von SPEEDWEEK.com auch über die möglichen zukünftigen Fahrer bei Yamaha.

Der japanische Hersteller mit den drei Stimmgabeln im Logo hat derzeit nur eine verlässliche Kraft unter Vertrag: Ex-Weltmeister Fabio Quartararo, der sich in Silverstone zum dritten Mal in Folge für die Pole-Position qualifizierte und im Grand Prix souverän in Führung liegend mit technischem Defekt ausfiel.

Der Franzose hat ebenso wie sein Teamkollege Alex Rins einen Vertrag bis Ende 2026. Die Vereinbarung mit Jack Miller endet nach dieser Saison und Miguel Oliveira muss gewisse Leistungsklauseln erfüllen, damit sich sein Deal automatisch bis Ende nächstes Jahr verlängert.

Yamaha weiß, dass sie momentan nur auf Quartararo bauen können. Denn Rins (29) kann nach seinem schweren Unfall im Juni 2023 in Mugello bis heute nicht richtig laufen und einige Experten im Paddock sind der Meinung, dass der sechsfache MotoGP-Sieger körperlich bedingt nie mehr zu seiner früheren Leistungsfähigkeit finden wird.

Millers (30) Darbietungen sind eine Achterbahnfahrt, auf starke Leistungen folgen Stürze oder schwache Wochenenden. Und Pramac-Kollege Oliveira (30) ist nach Verletzungen zum Ende der Saison 2024 und zu Beginn der laufenden von früheren Galavorstellungen weit entfernt.

Pavesio sagte zwar gegenüber SPEEDWEEK.com, dass er aus Respekt vor Miller und Oliveira mit seiner Entscheidung, ob es mit einem von ihnen, oder sogar mit beiden, 2026 weitergeht, bis zum Beginn der Sommerpause Mitte Juli warten werde.

Bis dahin stehen noch die Weltmeisterschaftsrunden in Aragon, Mugello, Assen, Sachsenring und Brünn an.

Doch kaum jemand glaubt, dass sich Yamaha so lange Zeit lassen wird – zu eindeutig sind die Tendenzen.

Sandro Donato Grosso, einer der bestinformierten italienischen MotoGP-Berichterstatter von Sky Italia und sehr guter Bekannter von Pramac-Chef Paolo Campinoti ist überzeugt, dass während des Mugello-Grand-Prix am Wochenende 20.–22. Juni verlautbart wird, dass für 2026 der zweifache Superbike-Champion Toprak Razgatlioglu bei Pramac Yamaha andockt.

Der Türke hat herausragendes Talent und ein Gefühl für den Grenzbereich eines Motorrads wie nur wenige andere – besonders auf der Bremse. Er ist jünger als Rins, Miller sowie Oliveira und würde wertvolle Erfahrungen mit Pirelli-Reifen zu Yamaha mitbringen, die bei der Entwicklung helfen – 2027 wird in der Königsklasse erstmals mit dem schwarzen Gold aus Italien gefahren.

Razgatlioglu wird auch keine überzogenen Gehaltsforderungen stellen, weil ihm bewusst ist, dass 2026 oder spätestens 2027 seine letzte Chance ist, in die Prototypen-WM zu wechseln.

Pavesio kennt Toprak bestens, zusammen gewannen sie 2021 den Superbike-WM-Titel.

Das Risiko für den Wechsel ist für beide Seiten gleich null. Miller, Rins und Oliveira liegen derzeit auf den Gesamträngen 16, 17 und 23. Ducati-Lenovo-Teammanager Davide Tardozzi sagte gegenüber SPEEDWEEK.com, dass er den 63-fachen Superbike-Laufsieger Razgatlioglu in der MotoGP in den Top-6 sieht.

Und sollte der Red-Bull-Athlet wider Erwarten nicht in der Lage sein sich an die M1 anzupassen und mit ihr schnell sein: Dann stehen ihm in der Superbike-WM jederzeit alle Türen für die Rückkehr offen.


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