Joan Mir (Honda) gibt zu: «Ich war schockiert!»

Joan Mir muss in Aragon auf Teamkollege Luca Marini verzichten
Joan Mir wird im MotorLand Aragon als alleiniger Werksfahrer die Fahnen für Honda hochhalten müssen. Teamkollege Luca Marini hatte sich letzte Woche bei Testfahrten mit dem Langstrecken-Bike in Suzuka schwere Verletzungen zugezogen. Wann der Italiener zurückkehren wird, ist noch ungewiss.
«Ich war sehr schockiert, als ich es erfuhr, denn Luca stürzt normalerweise nicht oft», meinte der Weltmeister von 2020 über seinen Teamkollegen. «Hoffentlich kommt er so bald wie möglich zu 100 Prozent zurück. Er hat eine sehr ernste Verletzung – es braucht Zeit, um sich davon zu erholen. Es ist vielleicht ein bisschen ähnlich wie bei Jorge Martin.»
Somit werden in Aragon nur drei RC213V in der Startaufstellung stehen. «Für uns ist es sehr schlecht, denn wir sind nicht sehr viele Honda-Fahrer. Informationen von einem Piloten wie Luca zu haben, ist immer sehr wichtig. Wir werden trotzdem versuchen, ein gutes Wochenende hinzukriegen.»
Den Grand Prix in Silverstone beendete Mir auf Rang 10 – es war in diesem Jahr erst das zweite Sonntagsrennen, in dem er die Zielflagge sah. «Meine Erwartungen in Aragon sind höher als jene in Silverstone – dort konnten wir das erste Mal um einen Podestplatz kämpfen. Aber ich hatte Pech, weil meine Reifen in den letzten fünf Runden stark nachgelassen haben, weshalb ich fünf oder sechs Positionen verloren habe. Ich hätte ein besseres Ergebnis erwartet.»
Aragon liegt dem Spanier, er könnte dort erneut in der Lage sein, um Top-Positionen zu kämpfen. «Auf dieser Strecke konnte ich in Vergangenheit einige Erfolge erzielen. In der Moto3 gewann ich ein Rennen, in der MotoGP waren es zwei Podestplätze und die anderen Rennen waren gut», zählte der 27-Jährige auf. «Hoffentlich können wir in diesem Jahr wieder nah dran sein an den Top-3. Mein größtes Ziel im Moment ist aber, dass ich es genießen kann.»
Die Honda-Fahrer haben mit Vibrationen zu kämpfen. Könnte das in Aragon, mit den vielen langgezogenen Kurven, zum Problem werden? «Absolut. Auf dieser Strecke musst du sehr auf die Reifentemperatur achten, und wenn diese hoch ist, dann haben wir aus irgendeinem Grund mehr Vibrationen», bestätigte Mir.
Honda-Testfahrer Aleix Espargaro meinte in Silverstone, dass die Vibrationen mit dem Motor zusammenhängen könnten. «Das ist gut möglich, denn die Probleme sind da, seit wir diesen Motor haben. Es ist aber schwer zu sagen, woher sie wirklich kommen. Dieses Problem hat derzeit bei Honda Priorität – die Vibrationen zu verstehen und auch die Leistung zu erhöhen.» Ist das Chattering das größte Problem derzeit? «Es ist eines der Top-3-Probleme», lachte der Spanier. «Der mangelnde Top-Speed und die zu geringe Leistung stehen aber mit den Vibrationen auf einer Stufe.»
WM-Stand nach 14 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 196 Punkte. 2. A. Marquez 172. 3. Bagnaia 124. 4. Morbidelli 98. 5. Zarco 97. 6. Di Giannantonio 88. 7. Bezzecchi 69. 8. Quartararo 59. 9. Acosta 58. 10. Aldeguer 56. 11. Vinales 45. 12. Ogura 43. 13. Marini 38. 14. Binder 34. 15. Bastianini 31. 16. Miller 29. 17. Rins 26. 18. Fernandez 19. 19. Mir 18. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 3. 23. Oliveira 2. 24. Chantra 0. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 245 Punkte. 2. Honda 110. 3. Aprilia 93 4. KTM 88. 5. Yamaha 84.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 320 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 228. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 186. 4. LCR Honda 97. 5. Red Bull KTM Factory Racing 92. 6. Monster Energy Yamaha 85. 7. Aprilia Racing 77. 8. Red Bull KTM Tech3 Racing 76. 9. Trackhouse MotoGP Team 62. 10. Honda HRC Castrol Team 56. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 34.