MotoGP: Franco Morbidelli im Krankenhaus

Honda-Ass Zarco nach Platz 7: «Riesenchance verpasst»

Von Thomas Kuttruf
Johann Zarco: Von Platz 2 auf 7 zurück

Johann Zarco: Von Platz 2 auf 7 zurück

LCR-Honda-Ass Johann Zarco zeigte sich nach dem Sprintrennen auf dem nassen Sachsenring bitter enttäuscht. Der MotoGP-Routinier sah sich auf dem einzig richtigen Weg – und lag doch komplett daneben.

Frankreichs MotoGP-Veteran Johann Zarco erlebte einen sehr ereignisreichen MotoGP-Arbeitstag in Deutschland. Los ging es mit einer durchaus sensationellen Vorstellung in den Qualifying-Sitzungen. Zarco, der im Zeittraining ein Q2-Ticket verpasst hatte, sorgte auf nasser Piste für die klare Bestzeit. Und auch als es kurze Zeit später um die Pole-Position ging, löste Zarco seine Ansage für eine nasse Piste ein – nur knapp schrammte der LCR-Fahrer an der Pole vorbei.

Da vor dem Sprintrennen nur noch vereinzelt Tropfen fielen, setzte Johann Zarco auf den mittelharten hinteren Regenreifen. Außer Zarco und Marini hielten alle anderen Fahrer die weiche Mischung für die erste Wahl.

Dass Zarco damit in der Startphase unter Druck geraten würde, war absehbar. Infolge des Reifenpokers fiel der mutige Franzose dann auch deutlich zurück, bis an die neunte Position.

Zarco schilderte seine Sicht: «Ich bin davon ausgegangen, dass ich zwei Runden im Nachteil bin und dann 13 Runden im Vorteil. Nach allem, was wir wussten, war es absolut klar, dass der Reifen dann so viel Temperatur aufgebaut hat, dass ich damit ein Rennen mit einem guten Gefühl zu Ende fahren kann.»

Der Racer aus Cannes mit bitterer Miene: «Aber mein Vorteil stellte sich nicht ein. Zu keinem Zeitpunkt. Es ist für mich nicht zu erklären und in Wahrheit ein echtes Problem. Es stellt eine Grundlage unserer Arbeit infrage. Ich habe in der Qualifikation ein großes Risiko genommen und bin meine Zeiten mit dem Medium-Reifen gefahren. Im Rennen war dann weniger Wasser als am Morgen und es war absolut logisch, mit dem Medium zu fahren. Ich habe gewartet und gewartet – aber ohne Erfolg.»

Zarcos hartes Fazit: «Wir haben heute eine riesige Chance ausgelassen. Ich war darauf vorbereitet, um das Podest zu fahren, wollte um den Sieg kämpfen, aber ich war dazu zu keinem Zeitpunkt in der Lage. Das ist hart.»

Was die Situation nicht besser macht, ist der Blick auf den Großen Preis. Abgesehen von der nicht klaren Wetterlage zeigte sich Zarco nach dem Sprint verunsichert: «Ich habe jetzt gerade überhaupt keine Ahnung, was ich am Sonntag machen soll. Es ist natürlich möglich, dass es über eine Distanz von 30 Runden anders aussieht. Aber es ändert nichts daran, dass wir überhaupt nicht erklären können, warum der Reifen nicht auf Temperatur gekommen ist.»

Was verheerend klang, war am Ende immer noch ein sehr brauchbares Resultat – auch nach dem unbefriedigenden Zeittraining auf trockener Piste. Im Finale überholte Zarco noch Alex Marquez und ging als Siebter über die Linie. Es war aber offensichtlich – der Franzose hatte nichts anderes im Sinn als eine Wiederholung des Auftritts in Le Mans vor zwei Monaten.

Ergebnisse MotoGP Sachsenring, Sprint (12. Juli):

1. Marc Marquez (E), Ducati, 15 Runden in 22:25,747 min
2. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,938 sec
3. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +4,361
4. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +4,683
5. Jack Miller (AUS), Yamaha, +9,405
6. Brad Binder (ZA), KTM, +11,720
7. Johann Zarco (F), Honda, +12,090
8. Alex Marquez (E), Ducati, +12.347
9. Pedro Acosta (E), KTM, +17,236
10. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +18,728
11. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +19,486
12. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +20,339
13. Raul Fernandez (E), Aprilia, +21,978
14. Joan Mir (E), Honda, +23,077
15. Alex Rins (E), Yamaha, +23,575
16. Luca Marini (I), Honda, +29,220
17. Ai Ogura (J), Aprilia, +31,433
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +50,698
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 13 Runden zurück

WM-Stand nach 21 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 319 Punkte. 2. A. Marquez 241. 3. Bagnaia 181. 4. Di Giannantonio 142. 5. Morbidelli 139. 6. Bezzecchi 130. 7. Zarco 104. 8. Acosta 99. 9. Aldeguer 81. 10. Quartararo 74. 11. Vinales 69. 12. Binder 51. 13. Ogura 49. 14. Fernandez 44. 15. Bastianini 42. 16. Miller 38. 17. Marini 38. 18. Rins 35. 19. Mir 32. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 6. 23. Oliveira 6. 24. Chantra 1. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 368 Punkte. 2. Aprilia 154. 3. KTM 141. 4. Honda 131. 5. Yamaha 105.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 500 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 322. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 281. 4. Red Bull KTM Factory Racing 150. 5. Aprilia Racing 138. 6. Red Bull KTM Tech3 Racing 111. 7. Monster Energy Yamaha 109. 8. LCR Honda 105. 9. Trackhouse MotoGP Team 93. 10. Honda HRC Castrol Team 70. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 47.

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