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Bagnaia erbt Podium: «Happy, aber nicht zufrieden»

Von Sebastian Fränzschky
Ducati-Pilot Francesco Bagnaia fuhr beim MotoGP-Rennen auf dem Sachsenring vom zehnten Startplatz aufs Podium und zog ein versöhnliches Fazit: Im Trockenen war Bagnaia deutlich stärker als im Nassen.

Francesco Bagnaia erlebte beim MotoGP-Wochenende auf dem Sachsenring einen versöhnlichen Abschluss. Im Grand Prix fuhr Bagnaia von Startplatz 10 aufs Podium. Der Italiener überquerte 7,080 Sekunden nach Sieger und Teamkollege Marc Marquez den Zielstrich. Das Podium war allerdings nur möglich, weil mit Fabio Di Giannantonio und Marco Bezzecchi zwei Fahrer vor ihm stürzten. Aus eigener Kraft hätte Bagnaia das Rennen also nur auf Platz 5 beendet.

«Ich bin happy, aber nicht zufrieden», bilanzierte Bagnaia nach dem elften Grand Prix der laufenden MotoGP-Saison. «Ich bin positiv gestimmt, was das heutige Rennen betrifft. Natürlich bin ich nicht vollkommen happy. Wir müssen mehr erreichen.»

In der Vergangenheit konnte Bagnaia auf dem Sachsenring bereits gewinnen. Doch Siege lagen in diesem Jahr sowohl im Nassen als auch im Trockenen in weiter Ferne. «Ich performe schlechter als im vergangenen Jahr. Demzufolge müssen wir uns verbessern. Doch wir sind auf einem guten Weg», ist Bagnaia überzeugt.

Die schlechte Ausgangslage mit dem Startplatz in der vierten Reihe war für Bagnaia keine Hilfe. «In diesem Jahr spielt es wohl keine Rolle, ob ich vorne oder hinten starte – ich lande immer auf dem dritten Platz», scherzte Bagnaia nach dem Deutschland-Grand-Prix und relativierte damit das Qualifying-Ergebnis.

Nachdem Di Giannantonio und Bezzecchi gestürzt waren, drehte Bagnaia seine Runden auf der dritten Position. Auf den vor ihm fahrenden Alex Marquez fehlten schlussendlich nur gut sechs Zehntelsekunden. In Schlagdistanz kam Bagnaia jedoch zu keinem Zeitpunkt.

«Meine Rundenzeiten waren so gut wie die von Alex, doch wenn ich bis auf eine halbe Sekunde herankam, lief es wie immer. Ich musste etwas Tempo herausnehmen. Doch ich weiß, dass ich wieder vorn sein kann. Bei bestimmten Rennen kann ich dafür kämpfen und werde das Maximum geben», zeigt sich der Ex-Champion selbstbewusst.

Nur zehn Fahrer sahen im MotoGP-Rennen die Zielflagge. Für die vielen Stürze machte Bagnaia den Wind verantwortlich, aber auch den Regen am Samstag und in der Nacht zum Sonntag, der die Gripbedingungen verschlechterte.

Kurve 1 stellte die Fahrer vor eine besondere Herausforderung. Bagnaia nahm in der abfallenden Rechtskurve bewusst Tempo heraus, nachdem das Vorderrad zwei Mal kurz blockierte. «Es war wirklich schwierig, auch wenn wir deutlich bessere Bedingungen vorfanden als im Vorjahr. Doch es war vor allem in Kurve 1 sehr herausfordernd. Jedes Mal, wenn man in die Kurve hinein bremste, musste man sehr vorsichtig sein», schilderte der Ducati-Pilot.

Bagnaia leistete sich keinen Patzer und stieg aufs Podium. Doch dritte Plätze sind natürlich nicht das, was sich der Ex-Champion in diesem Jahr zum Ziel gesetzt hatte. «Ich bin dennoch happy. Ich danke dem Team, das wie immer das Maximum gibt. Für Brünn müssen wir uns aber verbessern», ist sich der Ducati-Pilot bewusst.

Bereits in fünf Tagen steigt Bagnaia wieder auf seine Desmosedici. Was rechnet er sich bei der Rückkehr nach Tschechien aus? «Brünn ist ein Kurs, den ich sehr mag. Er ist Mugello ziemlich ähnlich», analysierte Bagnaia das flüssige Layout der Traditionsrennstrecke.

Die MotoGP gastierte in der Saison 2020 zum bisher letzten Mal in Brünn. Damals fanden die Piloten sehr schlechte Gripverhältnisse vor. Inzwischen wurde die Strecke neu asphaltiert. «Ich sprach mit den Fahrern, die dort testen konnten. Sie waren mit dem Grip sehr zufrieden und meinten, dass die Haftung beeindruckend ist. Ich freue mich darauf und denke, dass wir dort richtig stark sein können», fiebert Bagnaia dem bevorstehenden Rennwochenende entgegen.

Der Rückstand auf Alex Marquez, den aktuellen WM-Zweiten, vergrößerte sich am Sonntag um vier Punkte. Zur Halbzeit der MotoGP-Saison 2025 liegt Bagnaia 147 Punkte hinter WM-Leader Marc Marquez und 64 Zähler hinter dessen Bruder Alex.

Ergebnisse MotoGP Sachsenring, Rennen (13. Juli): 

1. Marc Marquez (E), Ducati, 30 Runden in 40:42,854 min

2. Alex Marquez (E), Ducati, +6,380 sec

3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +7,080

4. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +18,738

5. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +18,916

6. Luca Marini (I), Honda, +24,743

7. Brad Binder (ZA), KTM, +24,820

8. Jack Miller (AUS), Yamaha, +25,757

9. Raul Fernandez (E), Aprilia, +25,859

10. Alex Rins (E), Yamaha, +39,419

– Joan Mir (E), Honda, 9 Runden zurück

– Ai Ogura (J), Aprilia, 9 Runden zurück

– Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 10 Runden zurück

– Lorenzo Savadori (I), Aprilia, 11 Runden zurück

– Johann Zarco (F), Honda, 13 Runden zurück

– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 13 Runden zurück

– Pedro Acosta (E), KTM, 26 Runden zurück

– Miguel Oliveira (P), Yamaha, 27 Runden zurück

 

Ergebnisse MotoGP Sachsenring, Sprint (12. Juli): 

1. Marc Marquez (E), Ducati, 15 Runden in 22:25,747 min

2. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,938 sec

3. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +4,361

4. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +4,683

5. Jack Miller (AUS), Yamaha, +9,405

6. Brad Binder (ZA), KTM, +11,720

7. Johann Zarco (F), Honda, +12,090

8. Alex Marquez (E), Ducati, +12.347

9. Pedro Acosta (E), KTM, +17,236

10. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +18,728

11. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +19,486

12. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +20,339

13. Raul Fernandez (E), Aprilia, +21,978

14. Joan Mir (E), Honda, +23,077

15. Alex Rins (E), Yamaha, +23,575

16. Luca Marini (I), Honda, +29,220

17. Ai Ogura (J), Aprilia, +31,433

18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +50,698

– Franco Morbidelli (I), Ducati, 13 Runden zurück

 

WM-Stand nach 22 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 344 Punkte. 2. A. Marquez 261. 3. Bagnaia 197. 4. Di Giannantonio 142. 5. Morbidelli 139. 6. Bezzecchi 130. 7. Zarco 104. 8. Acosta 99. 9. Aldeguer 92. 10. Quartararo 87. 11. Vinales 69. 12. Binder 60. 13. Fernandez 51. 14. Ogura 49. 15. Marini 48. 16. Miller 46. 17. Bastianini 42. 18. Rins 41. 19. Mir 32. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 6. 23. Oliveira 6. 24. Chantra 1. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 393 Punkte. 2. Aprilia 161. 3. KTM 150. 4. Honda 141. 5. Yamaha 118.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 541 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 353. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 281. 4. Red Bull KTM Factory Racing 159. 5. Aprilia Racing 138. 6. Monster Energy Yamaha 128. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 111. 8. LCR Honda 105. 9. Trackhouse MotoGP Team 100. 10. Honda HRC Castrol Team 80. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 55.

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