Superbike: Neuer Honda-Werksfahrer für 2026

Rins: «Eines der härtesten MotoGP-Events überhaupt»

Von Thomas Kuttruf
Während Fabio Quartararo auf der Werks-Yamaha überzeugte, ging Alex Rins beim MotoGP-Traditionsevent auf dem Sachsenring komplett unter. Die WM-Punkte für Platz 10 im Chaos-GP gingen als Geschenk an den Spanier durch.

Vorweg: Für Yamaha-Werksfahrer Alex Rins glich der Halbzeit-GP einem Neustart auf dem Sachsenring. Der Katalane hatte die letzten drei Jahre verletzungsbedingt aussetzen müssen. Und so verlief dann auch das gesamte Wochenende. Selbst im Zeittraining und bei guten Bedingungen klopfte sich Rins mit Aprilia-Testfahrer Savadori – der wie Rins wenig Sachsenring-Erfahrung hat – um den letzten Platz. Bitte, denn noch in Mugello hatte sich Rins im Q2 bis auf Startplatz 9 gebracht.

Einen Hauch besser lief es für den zweiten Piloten im offiziellen Yamaha-Werksteam auf nasser Bahn. Mehr als Platz 15 sprang aber auch nicht heraus, was angesichts der Tatsache das der Teamkollege es bis auf das Podium geschafft hatte und Rins in 15 kurzen Runden fast 20 Sekunden aufgebrummt hatte.

Ganz düster dann der Große Preis, wie der Pilot nach der Flagge mit eigenen Worten schilderte: «Ich konnte in den ersten Runden immerhin meine Position halten und bin hinten den Trackhouse-Piloten gefahren. Doch dann haben sie zulegen können und sie sind mir einfach weggefahren. Ich konnte nicht mal im Ansatz mithalten.»

In seiner schnellsten Runde fuhr Alex Rins 1,2 s langsamer als MotoGP-Superheld Marc Márquez – was in der Realität der aktuellen Königsklasse nichts anderes als den letzten Platz bedeutet. Ergebnis und sportliche Leistung hatten nur am Rande miteinander zu tun. Dass Alex Rins im Ziel auf Platz 10 auftauchte, war allein den Rahmenbedingungen des Verletzungs- und Sturz-GPs von Deutschland geschuldet.

Nur 18 Fahrer hatten die 30-Runden-Distanz in Angriff genommen, lediglich 10 schafften es ins Ziel. Die Yamaha mit der Startnummer 42 erreichte das Finish 39 Sekunden hinter dem unantastbaren Landsmann auf der offiziellen Ducati.

Mit hängenden Schultern suchte Rins nach einer Erklärung, fand aber keine. «Es war absolut kein normales Rennwochenende. Jeder konnte sehen, wie ich zu kämpfen hatte, es war eines der härtesten Wochenenden, seit ich in der MotoGP bin. Selbst nach Verletzungen oder als Rookie habe ich es meist leichter getan als in den letzten Tagen. Freitag, Samstag, Sonntag, es wurde nicht besser.»

Der sechsfache MotoGP-Laufsieger weiter: «Schlimmer noch, wir haben keine Erklärung. Ich habe enorme Probleme in Schräglage gehabt. Ob ganz auf der Reifenflanke oder dort, wo es um Traktion und Beschleunigung ging, konnte ich nicht mithalten. In gewissen Phasen habe ich selbst gegen die anderen Yamaha-Piloten Jack und Miguel eine Sekunde pro Runde verloren. Ich war machtlos – habe alles probiert. Ich habe versucht, weicher zu fahren, ohne Erfolg. Das Gleiche, wenn ich aggressiver war. Ich habe probiert, das Bike stärker aufzurichten, aber auch das hat mich nicht schneller gemacht.»

Immerhin konnte Rins das Problem etwas eingrenzen: «Auf der Bremse und am Vorderrad hat sich alles gut angefühlt, die Probleme lagen ganz im hinteren Bereich bei der Traktion. Wir haben das direkt nach dem Rennen mit der Technik-Mannschaft diskutiert, aber auch Yamaha hat noch keine Antwort. Wir können nur versuchen, in Brünn Antworten zu finden.»

Bereits am Freitag kehrt Alex Rins, der immerhin schon reichlich Brünn-Erfahrung mit der M1 hat, auf die Straße zurück. Wenn auch mit einem großzügigeren Layout versehen, verbringen die Piloten auch in Brünn viel Zeit in Schräglage und der Suche nach einer möglichst effizienten Beschleunigung. Alex Rins hat sich als 18. der WM-Tabelle auf den Weg ins nahe Tschechien gemacht. Mit Abstand bester Yamaha-Racer ist Fabio Quartararo auf Rang 10.

Ergebnisse MotoGP Sachsenring, Rennen (13. Juli):

1. Marc Marquez (E), Ducati, 30 Runden in 40:42,854 min
2. Alex Marquez (E), Ducati, +6,380 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +7,080
4. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +18,738
5. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +18,916
6. Luca Marini (I), Honda, +24,743
7. Brad Binder (ZA), KTM, +24,820
8. Jack Miller (AUS), Yamaha, +25,757
9. Raul Fernandez (E), Aprilia, +25,859
10. Alex Rins (E), Yamaha, +39,419
– Joan Mir (E), Honda, 9 Runden zurück
– Ai Ogura (J), Aprilia, 9 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 10 Runden zurück
– Lorenzo Savadori (I), Aprilia, 11 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Honda, 13 Runden zurück
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 13 Runden zurück
– Pedro Acosta (E), KTM, 26 Runden zurück
– Miguel Oliveira (P), Yamaha, 27 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP Sachsenring, Sprint (12. Juli):

1. Marc Marquez (E), Ducati, 15 Runden in 22:25,747 min
2. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,938 sec
3. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +4,361
4. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +4,683
5. Jack Miller (AUS), Yamaha, +9,405
6. Brad Binder (ZA), KTM, +11,720
7. Johann Zarco (F), Honda, +12,090
8. Alex Marquez (E), Ducati, +12.347
9. Pedro Acosta (E), KTM, +17,236
10. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +18,728
11. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +19,486
12. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +20,339
13. Raul Fernandez (E), Aprilia, +21,978
14. Joan Mir (E), Honda, +23,077
15. Alex Rins (E), Yamaha, +23,575
16. Luca Marini (I), Honda, +29,220
17. Ai Ogura (J), Aprilia, +31,433
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +50,698
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 13 Runden zurück

WM-Stand nach 22 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 344 Punkte. 2. A. Marquez 261. 3. Bagnaia 197. 4. Di Giannantonio 142. 5. Morbidelli 139. 6. Bezzecchi 130. 7. Zarco 104. 8. Acosta 99. 9. Aldeguer 92. 10. Quartararo 87. 11. Vinales 69. 12. Binder 60. 13. Fernandez 51. 14. Ogura 49. 15. Marini 48. 16. Miller 46. 17. Bastianini 42. 18. Rins 41. 19. Mir 32. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 6. 23. Oliveira 6. 24. Chantra 1. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 393 Punkte. 2. Aprilia 161. 3. KTM 150. 4. Honda 141. 5. Yamaha 118.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 541 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 353. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 281. 4. Red Bull KTM Factory Racing 159. 5. Aprilia Racing 138. 6. Monster Energy Yamaha 128. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 111. 8. LCR Honda 105. 9. Trackhouse MotoGP Team 100. 10. Honda HRC Castrol Team 80. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 55.

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