Fabio Quartararo (4.): «Zeigt, wie weit wir weg sind»

Fabio Quartararo wurde beim Deutschland-GP Vierter, lag 18 Sekunden hinter der Spitze
Nach Platz 3 am Samstag ist Yamaha-Werkspilot Fabio Quartararo am Rennsonntag am Sachsenring Vierter geworden – und profitierte dabei von den vielen Unfällen der Konkurrenz.
Der Franzose klang nach Platz 4 als mit Abstand Bester seiner Marke aber gar nicht zufrieden: «Es ist kein realistisches Resultat. Wir hatten wieder die gleichen Probleme. Es fühlte sich von der ersten bis zur letzten Runde nicht gut an. Deswegen bin ich nicht glücklich darüber. Wir konnten mit niemandem kämpfen. Die Bedingungen waren schwierig.»
Am Vortag im Sprint hatte er sich noch das Podium sichern können und fuhr vor seinem Namensvetter Fabio Di Giannantonio aufs Treppchen. Zu Platz 4 am Sonntag verhalf ihm eher das Pech der anderen als das eigene Glück. Ebenso auf der anderen Seite der Garage: Sein Teamkollege Alex Rins wurde Zehnter. Klingt aber besser, als es ist: Es kamen von 18 Startern nur 10 ins Ziel, entsprechend war Rins Letzter. Auch Quartararo profitierte extrem davon, dass viele Fahrer crashten. Fabio Di Giannantonio und Marco Bezzecchi schieden beide an Platz 2 liegend aus und spülten Quartararo nach vorne.
Besonders viele Fahrer sind im ersten Sektor, speziell Kurve 1 verunfallt. Was war da los? Quartararo: «Der Wind hat ein bisschen von hinten geweht. Man versucht zu bremsen wie immer, geht ein bisschen weiter raus, der Grip war etwas schwächer, man stoppt nicht so stark, dann versucht man, Druck auf dem Vorderreifen zu machen und verliert ihn vielleicht. Für uns waren die Bedingungen der Strecke gut. Denn für uns ist es gleich. Wir haben immer weniger Grip als die anderen, aber ich gewöhne mich daran.»
Der Hinterreifen überhitzte auch im Deutschland-GP: «Das ist normal für uns. Wir haben null Grip. Wenn ich in den ersten Runden aber so Druck mache, dann lande ich am Ende super weit hinten. Ich habe also versucht, das Rennen so gut wie möglich zu kontrollieren. Ich habe keinen Fehler im Rennen gemacht, aber wir sind 18 Sekunden nach dem Ersten ins Ziel gekommen. Das zeigt, wie weit wir von ihnen weg sind.»
Am Sachsenring fehlte der Grip – das dürfte nächste Woche in Brünn anders sein. Aber auch auf das Rennen blickt Quartararo nicht positiv: «Wenn wir viel Grip haben, können wir viel Motorleistung nutzen. Aber wir sind schon nah am Limit. Dann wird das Problem das Limit des Motors sein, nicht der Grip. Aber Strecken mit Grip machen immer sehr viel Spaß.»
Yamaha testet aktuell auch einen V4-Motor fürs nächste Jahr. Bislang sind nur Testfahrer damit unterwegs gewesen, das erste Feedback fiel positiv aus. Quartararo sagt allerdings: «Ich habe Positives gehört. Aber was für mich wichtig ist, ist die Rundenzeit. Und die ist mit dem V4 immer noch sehr langsam. Ich freue mich, das Potenzial des Bikes zu sehen und wie es sich in Zukunft entwickelt.»
Ergebnisse MotoGP Sachsenring, Rennen (13. Juli):
1. Marc Marquez (E), Ducati, 30 Runden in 40:42,854 min
2. Alex Marquez (E), Ducati, +6,380 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +7,080
4. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +18,738
5. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +18,916
6. Luca Marini (I), Honda, +24,743
7. Brad Binder (ZA), KTM, +24,820
8. Jack Miller (AUS), Yamaha, +25,757
9. Raul Fernandez (E), Aprilia, +25,859
10. Alex Rins (E), Yamaha, +39,419
– Joan Mir (E), Honda, 9 Runden zurück
– Ai Ogura (J), Aprilia, 9 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 10 Runden zurück
– Lorenzo Savadori (I), Aprilia, 11 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Honda, 13 Runden zurück
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 13 Runden zurück
– Pedro Acosta (E), KTM, 26 Runden zurück
– Miguel Oliveira (P), Yamaha, 27 Runden zurück
Ergebnisse MotoGP Sachsenring, Sprint (12. Juli):
1. Marc Marquez (E), Ducati, 15 Runden in 22:25,747 min
2. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,938 sec
3. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +4,361
4. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +4,683
5. Jack Miller (AUS), Yamaha, +9,405
6. Brad Binder (ZA), KTM, +11,720
7. Johann Zarco (F), Honda, +12,090
8. Alex Marquez (E), Ducati, +12.347
9. Pedro Acosta (E), KTM, +17,236
10. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +18,728
11. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +19,486
12. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +20,339
13. Raul Fernandez (E), Aprilia, +21,978
14. Joan Mir (E), Honda, +23,077
15. Alex Rins (E), Yamaha, +23,575
16. Luca Marini (I), Honda, +29,220
17. Ai Ogura (J), Aprilia, +31,433
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +50,698
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 13 Runden zurück
WM-Stand nach 22 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 344 Punkte. 2. A. Marquez 261. 3. Bagnaia 197. 4. Di Giannantonio 142. 5. Morbidelli 139. 6. Bezzecchi 130. 7. Zarco 104. 8. Acosta 99. 9. Aldeguer 92. 10. Quartararo 87. 11. Vinales 69. 12. Binder 60. 13. Fernandez 51. 14. Ogura 49. 15. Marini 48. 16. Miller 46. 17. Bastianini 42. 18. Rins 41. 19. Mir 32. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 6. 23. Oliveira 6. 24. Chantra 1. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 393 Punkte. 2. Aprilia 161. 3. KTM 150. 4. Honda 141. 5. Yamaha 118.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 541 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 353. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 281. 4. Red Bull KTM Factory Racing 159. 5. Aprilia Racing 138. 6. Monster Energy Yamaha 128. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 111. 8. LCR Honda 105. 9. Trackhouse MotoGP Team 100. 10. Honda HRC Castrol Team 80. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 55.