Johann Zarco: Bei LCR Honda zu bleiben, wäre ideal

Johann Zarco vor dem Tschechien-GP
Johann Zarco hofft beim Tschechien-GP um Fights in den Top-6 – und gibt vor dem Rennen ein klares Bekenntnis zu seinem aktuellen Arbeitgeber LCR Honda ab. Im Vorfeld des GP zeichnete sich ab (und wurde später bestätigt), dass Jorge Martin auch 2026 bei Aprilia bleiben wird – und somit ein Wechsel ins Honda-Lager und damit ein mögliches Fahrerkarussell ausbleibt, das auch Zarco oder zumindest sein Umfeld betroffen hätte.
Zarco sagte in seiner Medienrunde vor dem Tschechien-GP: «Die Dinge laufen gut mit Honda. Ich weiß, dass ich bei ihnen bleiben kann. Es geht noch darum, abzuwägen, ob LCR oder HRC. Dass Jorge bei Aprilia bleibt, bedeutet, dass es noch mehr Fragezeichen gibt, wohin ich gehe.» Der Franzose stellt aber klar: «Für mich ist es wichtig, der Nummer-1-Fahrer zu sein. Daher wäre es logisch, bei HRC zu sein. Aber die Dinge können sich bei Honda verschieben. Vielleicht kann ich bei LCR der erste Fahrer sein. Das ist gerade ein bisschen auf Stand-by, verändert aber meine Arbeit an der Strecke nicht.»
Auf Nachfrage stellte er klar: «Ideal wäre es, bei LCR zu bleiben. Was wir aufbauen, ist sehr gut. Ich müsste auch mindestens meinen Crew-Chief behalten. Es wäre ein Vorteil, mit denselben Leuten in die neue Saison zu starten, weil man damit einfach von den Tests an einen Zeitvorsprung hat. Und die Beziehung, die sich mit Lucio entwickelt, ist sehr interessant.» Gemeint ist Teambesitzer Lucio Cecchinello. Zarco: «Er arbeitet sehr viel mit seinen Partnern und Sponsoren. Ich kann sehen, dass ich den Partnern mit meiner Erfahrung punkten kann. Die schöne Geschichte wäre also da. Honda kann auch entscheiden. Wir müssen ein bisschen schauen, wie sich das entwickelt.»
Erst mal liegt das Augenmerk aber auf Brünn: «Ich freue mich darauf, die Strecke neu kennenzulernen. Ich meine, dass ich in der Vergangenheit hier wettbewerbsfähig war. Man braucht hier Flow, muss sanft sein. Es ist kein hartes Bremsen, kein hartes Beschleunigen. Die Kurvengeschwindigkeit kann uns also helfen.»
Zu seiner Honda sagte Zarco: «Unser Motorrad hat eindeutig seine Grenzen und die muss ich akzeptieren. Ich habe nach dem Rennen am Sachsenring verstanden, dass wir zu etwas sehr Richtigem zurückgekehrt sind, selbst bei trockenen Bedingungen. Der Unfall war ein technisches Problem mit dem kalten Vorderreifen, der in dem Moment nicht funktioniert hat. Aber das Set-up war so, dass ich mit dem Motorrad ideal fahren konnte und in den Top-6 mitkämpfen kann, wenn die Dinge gut laufen. In Aragon, Mugello und Assen ging das nicht, weil ich schlechter geworden bin, als ich versucht habe, besser zu werden. Es ist einfach das Limit unseres Motorrads gerade. Es zu wiederholen und in den Top-6 zu landen, wäre es ein sehr erfolgreiches Wochenende.»
Am Mittwoch vor dem Tschechien-GP ist Zarco 35 Jahre alt geworden. Er ist der älteste Stammfahrer in der MotoGP. Am Rande der Medienrunde scherzte er: «Ich bin schon mal besser als Christus. Der erste Schritt war 27. Ich bin kein Superstar, aber mit 27 zu sterben wie die Rockstars – da war ich besorgt.»
WM-Stand nach 22 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 344 Punkte. 2. A. Marquez 261. 3. Bagnaia 197. 4. Di Giannantonio 142. 5. Morbidelli 139. 6. Bezzecchi 130. 7. Zarco 104. 8. Acosta 99. 9. Aldeguer 92. 10. Quartararo 87. 11. Vinales 69. 12. Binder 60. 13. Fernandez 51. 14. Ogura 49. 15. Marini 48. 16. Miller 46. 17. Bastianini 42. 18. Rins 41. 19. Mir 32. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 6. 23. Oliveira 6. 24. Chantra 1. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 393 Punkte. 2. Aprilia 161. 3. KTM 150. 4. Honda 141. 5. Yamaha 118.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 541 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 353. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 281. 4. Red Bull KTM Factory Racing 159. 5. Aprilia Racing 138. 6. Monster Energy Yamaha 128. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 111. 8. LCR Honda 105. 9. Trackhouse MotoGP Team 100. 10. Honda HRC Castrol Team 80. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 55.