Marc Marquez gibt zu: Viel verändert für sein Ziel

WM-Leader Marc Marquez
Nach 2020 ist die MotoGP zurück in Brünn. Klarer Favorit für das kommende Wochenende: WM-Leader Marc Marquez. Der Spanier aus dem Ducati-Lenovo-Werksteam hat in dieser Saison zehn von elf Sprints gewonnen, siebenmal siegte er auch im Grand Prix.
Die Brünn-Statistik spricht ebenfalls für den 32-Jährigen: Marquez stand bei sechs seiner sieben Besuche zwischen 2013 und 2019 auf dem Podium. Er gewann 2013, 2017 und 2019, belegte 2015 Platz 2 und wurde 2016 und 2018 Dritter. Viermal qualifizierte er sich für den ersten Startplatz: 2014, 2016, 2017 und 2019. Im Jahr 2020 verpasste er den Grand Prix von Tschechien, nachdem er sich zuvor in Jerez am rechten Arm verletzt hatte.
Triumphiert Marc Marquez am Sonntag, würde er zum ersten Mal seit 2019 fünf Grands Prix in Folge gewinnen. Damit wäre er der erste Ducati-Fahrer, dem eine solche Serie gelingt.
Marc, du kennst die Rennstrecke in Brünn, warst aber zum letzten Mal vor fünf Jahren hier, damals noch auf der Honda. Wie gehst du in so ein Wochenende, mit der normalen Grundabstimmung?
Wenn du eine gute Basis hast, dann ist sie immer deine Basis. Seit Mugello nutzen wir die gleiche Motorradabstimmung und passen nur die Federn in der Suspension etwas an – ich fühle mich wohl damit. Es wird interessant sein zu sehen, wie es in Brünn ist: Wir kommen von einer kleinen Rennstrecke mit niedrigem Grip auf eine große mit hohem.
Während des Sprints auf dem Sachsenring hattest du einige heikle Momente und hast anschließend festgehalten, dass du nicht so viel Risiko eingehen darfst. Wird während der Saison der Moment kommen, dass für dich das Punktesammeln im Vordergrund steht?
Wenn ich ein gutes Gefühl habe, dann pushe ich. Ich habe in dem Sprint nicht gepusht, ohne das entsprechende Gefühl zu haben. Ich war in der Lage, schnelle Rundenzeiten zu fahren. Es ist zu früh, um schon in den Verwaltungsmodus überzugehen. Wenn du auf einer Rennstrecke strauchelst, dann musst du einsehen, dass ein anderer schneller ist und die Punkte mitnehmen. Aber es kommen noch elf Rennwochenenden – da kann ich nicht jetzt schon über Risiken und das nicht Stürzen nachdenken. Ich will nie crashen. Als ich in Austin stürzte, passierte das, weil ich die Sache zu entspannt anging. Ich mag eine gewisse Anspannung.
Du hast erwähnt, dass dir nach Aragon ein Fortschritt mit dem Set-up gelungen ist. Was genau meintest du damit?
Wir spielen immer etwas mit dem Setting, weil es von der Strecke, dem Grip und meinem Fahrstil abhängt. Manchmal willst du auf eine bestimmte Weise fahren, fährst aber anders. Mein Motorrad verfügt jetzt über eine sehr gute Stabilität, ich fahre aber mit der mehr oder weniger gleichen Abstimmung wie die anderen Ducati-Piloten.
In den vergangenen Wochen wirktest du noch stärker als zuvor. Hast du dein Training umgestellt?
Ich habe ein bisschen bei allem umgestellt, aber nicht mein Training. Ich gebe alles für die Roten. Um mein Ziel zu erreichen, muss ich viele Opfer bringen.