Formel 1: Trübe Aussichten für Hamilton

Raul Fernandez (5.) blamiert Martin und Bezzecchi

Von Stephan Moosbrugger
Raul Fernandez (Trackhouse Aprilia) erzielte im MotoGP-Zeittraining auf dem Red Bull Ring einen starken fünften Rang. Seine Markenkollegen stellte er in den Schatten. Der Spanier lieferte auch eine Erklärung dafür.

Im MotoGP-Zeittraining in Spielberg sorgte Raul Fernandez für eine Überraschung. Mit Platz 5 war er der mit Abstand beste Aprilia-Pilot – normalerweise gebührt diese Ehre Werksfahrer Marco Bezzecchi. Dieser beendete die wichtige Session, die über den direkten Einzug ins Q2 entscheidet, nur auf Rang 18. Weltmeister Jorge Martin wurde 16., Ai Ogura rutschte am Ende noch aus den Top-10 hinaus und wurde Zwölfter.

Somit müssen alle RS-GP-Piloten außer Raul Fernandez am Samstag den Umweg über das Q1 nehmen. Fernandez freute sich über seine schnelle Zeit und dass er nur vier Zehntelsekunden auf WM-Leader Marc Marquez einbüßte – der Trackhouse-Fahrer ballte nach der Zieldurchfahrt die Faust. Es war eine der besten Vorstellungen auf einer Runde in seiner MotoGP-Karriere.

«Auch die Pace war gut!», betonte ein gut gelaunter Raul Fernandez in der anschließenden Medienrunde. «Als ich zur Mitte des Zeittrainings Dritter war, habe ich an meiner Rennpace gearbeitet und zunächst keine weitere Zeitenjagd gestartet. Wir haben einen guten Job gemacht – vor allem, weil wir uns auf uns selbst konzentriert haben. Wir haben versucht, alles reinzuwerfen, was wir haben – vielleicht ist das der Schlüssel.»

Der Red Bull Ring zählt nicht zu den Lieblingsstrecken des Spaniers. «Darum muss ich hier noch mehr geben, um alles besser zu verstehen. Daran haben wir als Team zwischen dem FP1 und dem Zeittraining gearbeitet», erklärte er. Im ersten freien Training am Freitagvormittag belegte Fernandez nur den 17. Rang. Er hatte auch eine technische Erklärung für seine Steigerung parat. «Mit dem neuen Aerodynamik-Paket, das ich jetzt nutze, fühle ich mich besser. Ich kann damit meinen Fahrstil besser nutzen. Wie auch immer, es war ein positiver Tag. Das Ziel ist es immer, im Q2 zu sein. Es war aber auch keine allzu große Überraschung, denn als wir mit dem weichen und dem Medium-Reifen an der Rennpace gearbeitet haben, wusste ich, dass das Q2 möglich ist.»

Wobei hilft ihm das neue Aerodynamik-Paket von Aprilia auf der österreichischen Stop-and-Go-Strecke? «Ich glaube, dass es mir nicht nur auf dieser Strecke hilft. Ich kann damit generell meinen Fahrstil besser einsetzen, ein besseres Gefühl für den Vorderreifen aufbauen und das Bike besser einlenken – das kommt mir auf allen Strecken zugute», ist er sich sicher. «Ich habe aber auch meinen Fahrstil stark an die Aprilia angepasst. Ich habe das Gefühl, dass wir jetzt die Vorteile des 2023er-Bikes, mit dem ich sehr viel über das Vorderrad gefahren bin, mit den Vorzügen des 2024er-Bikes verbinden. Das jetzige Motorrad ist ein Mix aus den beiden – ich mag diese Mischung.»

Ergebnisse MotoGP Spielberg, Zeittraining (15. August):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 1:28,117 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +0,228 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,268
4. Alex Márquez (E), Ducati, +0,318
5. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,402
6. Joan Mir (E), Honda, +0,577
7. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,579
8. Johann Zarco (F), Honda, +0,648
9. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,652
10. Brad Binder (ZA), KTM, +0,728
11. Enea Bastianini (I), KTM, +0,749
12. Ai Ogura (J), Aprilia, +0,760
13. Luca Marini (I), Honda, +0,821
14. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,898
15. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati , +0,941
16. Jorge Martin (E), Aprilia, +0,949
17. Alex Rins (E), Yamaha, +1,043
18. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,352
19. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,516
20. Jack Miller (AUS), Yamaha, +1,670
21. Maverick Viñales (E), KTM, +2,683

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