MotoGP: Marc Marquez verpasst zwei GP

Mauro Grassilli: Dann bräuchte Ducati anderen Ansatz

Von Ivo Schützbach
Ducati-Sportdirektor Mauro Grassilli

Ducati-Sportdirektor Mauro Grassilli

Ducati pflegt eine sehr besondere Beziehung zu sämtlichen seiner MotoGP-Teams. Sie sind verlängerter Arm des Werks aus Borgo Panigale und nicht nur Kunden, wie Sportdirektor Mauro Grassilli betont.

2024 wurde mit Jorge Martin erstmals in der Geschichte der MotoGP ein Fahrer aus einem Satelliten-Team Weltmeister, der Spanier startete damals für Pramac Ducati.

In dieser Saison gingen die Siege in 11 der bislang 18 Grands Prix an Weltmeister Marc Marquez. Zweimal gewann dessen Ducati-Lenovo-Teamkollege Pecco Bagnaia, in Texas und Japan. Johann Zarco triumphierte für das Honda-Satellitenteam LCR bei Mischverhältnissen in Le Mans, Aprilia-Werksfahrer Marco

Bezzecchi sackte in Silverstone Platz 1 ein. Für die restlichen drei Siege sorgte Gresini Ducati: Der WM-Zweite Alex Marquez brillierte bei seinen Heimrennen in Jerez und Barcelona, Youngster Fermin Aldeguer feierte am vergangenen Sonntag in Indonesien seinen ersten MotoGP-Sieg.

Ducati Corse General Manager Gigi Dall’Igna bewies im Frühjahr 2024 eine außergewöhnlich gute Nase, als er Aldeguer für die MotoGP 2025 und 2026 verpflichtete. Zu einer Zeit, als dieser in der Moto2 zwar stark war, die Klasse aber nicht dominierte.

Die Ergebnisse von Gresini und auch VR46 beweisen, wie eng die Verbindung zwischen Ducati und deren Factory-Team ist. Diese Saison hat neben den Werksfahrern Marc Marquez und Bagnaia auch Fabio Di Giannantonio eine aktuelle GP25, was nicht auf jeder Rennstrecke ein Vorteil ist, wie in Mandalika besonders offensichtlich wurde. Denn dort waren Aldeguer und Alex Marquez mit ihrer GP24 dem Werksteam mehr als einen Schritt voraus.

«Wir brauchen unsere Satelliten-Teams», unterstrich Ducati-Sportdirektor Mauro Grassilli im Vier-Augen-Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wir sind in den vergangenen Jahren in der jetzigen Position in der Meisterschaft, weil wir mit den Satelliten-Teams ein wichtiges Projekt haben. Hätten wir weniger Kontakt mit ihnen, müssten wir unseren Ansatz ändern. Für Ducati ist die momentane Situation ein guter Weg, um sämtliche Informationen zu teilen und gemeinsam in die gleiche Richtung zu arbeiten. Gäbe es diesen Vorteil für uns nicht, wäre es schwieriger. Ducati steht dort, wo Ducati steht, weil wir eine sehr wichtige Zusammenarbeit mit unseren Satelliten-Teams implementiert haben. Sie sind Teil des Projekts, wir reden täglich mit ihnen. Unsere Beziehung, technisch wie persönlich, ist sehr gut.»

Unter diesen Voraussetzungen konnte es Ducati sogar verschmerzen, das Pramac-Team nach der Saison 2024 an Yamaha zu verlieren. Das Aufgebot schmolz von acht auf sechs Fahrer und die Verteilung auf dem Grid ist wie folgt:

6 Ducati
4 Aprilia
4 KTM
4 Honda
4 Yamaha

Ducati konnte sich also einen Quantitätsvorteil gegenüber der Konkurrenz bewahren – das bleibt auch für 2026 so.

Ergebnisse MotoGP Mandalika, Rennen (5. Oktober):

1. Fermin Aldeguer (E), Ducati, 27 Runden in 41:07,651 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +6,987 sec
3. Alex Marquez (E), Ducati, +7,896
4. Brad Binder (ZA), KTM, +8,901
5. Luca Marini (I), Honda, +9,129
6. Raúl Fernández (E), Aprilia, +9,709
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +9,894
8. Franco Morbidelli (I), Ducati, +10,087
9. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +10,350
10. Alex Rins (E), Yamaha, +13,223
11. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +19,769
12. Johann Zarco (F), Honda, +27,597
13. Somkiat Chantra (T), Honda, +48,035
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +55,540
– Enea Bastianini (I), KTM, 15 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 18 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 25 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Aprilia, erste Runde nicht beendet
– Marc Marquez (E), Ducati, erste Runde nicht beendet

WM-Stand nach 36 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 545 Punkte. 2. A. Marquez 362. 3. Bagnaia 274. 4. Bezzecchi 254. 5. Acosta 215. 6. Morbidelli 207. 7. Di Giannantonio 191. 8. Aldeguer 181. 9. Quartararo 158. 10. Zarco 128. 11. Binder 118. 12. R. Fernandez 112. 13. Marini 108. 14. Bastianini 89. 15. Mir 77. 16. Vinales 72. 17. Ogura 70. 18. Miller 60. 19. Rins 51. 20. Martin 34. 21. Oliveira 32. 22. P. Espargaro 16. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 8. 26. Chantra 6. 27. A. Espargaro 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 646 Punkte. 2. Aprilia 308. 3. KTM 280. 4. Honda 236. 5. Yamaha 190.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 819 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 543. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 398. 4. Red Bull KTM Factory Racing 333. 5. Aprilia Racing 296. 6. Monster Energy Yamaha 209. 7. Honda HRC Castrol Team 185 8. Trackhouse MotoGP Team 182. 9. Red Bull KTM Tech3 Racing 177. 10. LCR Honda 134. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 95.

 

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