Acosta: Held aus Murcia hat Respekt vor der Insel

Pedro Acosta: Noch fehlt ein Sieg auf Phillip Island
Pit Beirer, Motorsport-Chef der Österreicher, war nach dem Indonesien-GP und der Vorstellung seines Werkspiloten Pedro Acosta in Feierlaune. Zu Recht – der junge Spanier hatte sich den zweiten Platz in Mandalika nach allen Regeln der Angriffs- und Verteidigungskunst erstritten. Allen Anwesenden war klar – den Unterschied hatten am GP-Sonntag in Indonesien die Künste Acostas gemacht.
Mit Selbstbewusstsein, aber ohne eine aussagekräftige MotoGP-Historie auf Phillip Island meldete sich Red Bull-Athlet auf der Insel zum Dienst. Zur Erinnerung: 2024 war das FP1– und damit die erste Session überhaupt für Rookie Acosta – wetterbedingt ausgefallen und den Großen Preis erlebte der Senkrechtstarter nach einem großen Abflug im Sprint nur als Zuschauer.
Interessant, der Vergleich mit dem ebenfalls bei der Auftakt-Pressekonferenz in Australien anwesenden Landsmann und Nachbarn Fermin Aldeguer. Der ein Jahr jüngere Gresini-Pilot – Sieger des Indonesien-GP vor Acosta und Vorjahressieger in der Moto2 auf Phillip Island – duellierte sich auf der Insel bereits mehrfach mit Acosta in der mittleren Kategorie. 2023 mit dem besseren Ende und einem Podest für Aldeguer – 2022 mit Acosta als Podiums-Finisher vor Aldeguer. Gewonnen hat der zweifache Weltmeister Pedro Acosta noch nie.
Auch am anderen Ende der Welt wurden die Beiden wieder mit der Frage konfrontiert, wie es sein kann, dass zwei MotoGP-Toppiloten zeitgleich in der gleichen Stadt heranreifen. Acosta schob das auch auf den idealen Nährboden: «Wir haben da unten auch fantastische Bedingungen. Im Umkreis von einer Stunde hab ich vier Kartstrecken, drei MX-Pisten plus eine Flat-Track-Anlage, auf der ich trainieren kann – nahezu immer. Auch nach dem Indonesien-GP habe ich das gemacht – bei 24 Grad – im Oktober und du fährst da nicht alleine. Es sind viele schnelle Piloten da, die auch in der WM fahren, und das ist wichtig, dass du dich auch mit Leuten trainierst, die vielleicht schneller sind als du.»
Und nicht ohne ein wenig Stolz fügte Acosta an: «Und jetzt haben die Kids aus der Region Murcia mit Fermin und mir auch zwei Helden und den Beweis, dass man es von hier aus schaffen kann.»
Mit den Rennen 37 und 38 in Downunder im Visier versuchte der zuletzt konstant schnellste KTM-Pilot den Ball flach zu halten: «Phillip Island zählt definitiv zu den schweren Aufgaben im Jahr. Es gibt keine andere Piste, auf der man mit so hohem Speed so nah am Meer unterwegs ist, und es stimmt auch, dass der Circuit nicht meine beste Strecke übers Jahr ist.»
Acosta: «Letztes Jahr war es für mich nicht wirklich lustig. Mir hat sehr viel Zeit auf der Piste gefehlt – deswegen kann der Weg nur über möglichst viele Runden führen. Keine Fehler machen – und das Beste aus dem Paket herausholen. Ich selbst bin da recht neutral und gehe mehr oder weniger ohne Erfahrungen in das Wochenende auf Phillip Island – aber wir wissen, dass Brad hier in den letzten beiden Jahren um das Podest gekämpft hat. Also – Daumendrücken, dass es auch 2025 so mit der KTM ist. Ich glaube, wir haben das Paket dafür – müssen aber die richtigen Dinge tun.»
Mit dem Schlussspurt der Saison liegt WM-Rang 3 für den aktuell Fünften der MotoGP noch in Reichweite. Aber – auch von hinten droht noch Gefahr. VR46-Ducati-Pilot Franco Morbidelli fehlen lediglich acht Punkte auf Acosta.
WM-Stand nach 36 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 545 Punkte. 2. A. Marquez 362. 3. Bagnaia 274. 4. Bezzecchi 254. 5. Acosta 215. 6. Morbidelli 207. 7. Di Giannantonio 191. 8. Aldeguer 181. 9. Quartararo 158. 10. Zarco 128. 11. Binder 118. 12. R. Fernandez 112. 13. Marini 108. 14. Bastianini 89. 15. Mir 77. 16. Vinales 72. 17. Ogura 70. 18. Miller 60. 19. Rins 51. 20. Martin 34. 21. Oliveira 32. 22. P. Espargaro 16. 23. Nakagami 10. 24. Savadori 8. 25. A. Fernandez 8. 26. Chantra 6. 27. A. Espargaro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 646 Punkte. 2. Aprilia 308. 3. KTM 280. 4. Honda 236. 5. Yamaha 190.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 819 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 543. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 398. 4. Red Bull KTM Factory Racing 333. 5. Aprilia Racing 296. 6. Monster Energy Yamaha 209. 7. Honda HRC Castrol Team 185 8. Trackhouse MotoGP Team 182. 9. Red Bull KTM Tech3 Racing 177. 10. LCR Honda 134. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 95.