Aki Ajo: «Konstanz, ist der eigentliche Wettbewerb!»

Von Thomas Kuttruf
Während der Übersee-Tournee gelang es dem KTM-Projekt, wieder deutlich zuzulegen. MotoGP-Teammanager Aki Ajo fasste für SPEEDWEEK.com den Stabilisierungsprozess zusammen – und formulierte eine klare Botschaft.

Auf der Zielgeraden der MotoGP-Saison 2025 setzt KTM alles daran, um Konkurrent Aprilia im Kampf um den Vizetitel bei den Herstellern abzufangen – noch fehlen 30 Punkte. Zur Erinnerung: Von 2022 auf 2023 gelang es den Österreichern, von Rang 4 auf Platz 2 zu springen. Auch im Vorjahr war KTM nach 20 Events zweite Kraft im MotoGP-Fahrlager. Trotz eines offensichtlichen Spitzenkaders mit vier MotoGP-Großkalibern fanden die KTM-Piloten erst zur Mitte des Jahres zu verbesserter Konstanz.

Und geht es nach Teammanager Aki Ajo, der bei KTM für alle vier Piloten der Königsklasse zuständig ist, ist genau nur die Beständigkeit das eigentliche Gebot der Stunde. Im Gespräch mit SPEEDWEEK.com erinnerte der erfolgreiche Finne, der KTM besser als kaum ein anderer Manager des Grand-Prix-Sports, an die Arbeitsweise der kleinen Schritte: «Ich würde noch deutlich weiter zurückgehen als nur auf die vier Überseerennen mit sehr guten Resultaten, speziell bei Pedro. Nachdem wir unsere Verantwortlichkeiten geschärft und die Kommunikation verbessert hatten, haben schon die Tests in Jerez und dann in Aragon neue Kräfte und Motivation freigesetzt. Alle hatten dann mehr Vertrauen in das Projekt.»

Ajo weiter: «Für Pedro gesprochen kam der Wendepunkt in Assen, auch wenn die Ergebnisse sich erst ab Brünn deutlich verbessert haben.»

Nicht zu vergessen der frühe Aufschlag von Maverick Vinales, der am Zielstrich als Zweiter abgewunken wurde: «Es war ein frühes Highlight, das allen gezeigt hat, was möglich. Nach dem in jeder Hinsicht schweren Winter und nicht so guten ersten Rennen war auch das ein großer Wert.»

«Das hat auch die Einstellung von Pedro wieder positiv geändert, die nicht immer die beste war. Was verständlich war, denn er hatte eine grandiose Rookie-Saison und es ging nicht so leicht weiter. Es ist nur menschlich», so Aki Ajo in Portugal.

Insgesamt zeigt sich Ajo sehr zufrieden mit den Fortschritten der letzten Monate: «Nach dem Event in Austin hätte ich nicht gedacht, dass wir heute so konstant um Podestplätze fahren. Manche nennen mich einen Pessimisten, aber es ist meine Art, zu arbeiten, auch die schlechten Szenarien zu sehen.»

Aki Ajo zum entscheidenden Punkt: «Ich bin ein Freund davon, die Dinge zu verstehen und lieber kleinere Schritte zu gehen. Es geht allein um Verbesserungen an jedem einzelnen Tag mit einem realistischen Zugang. Nur so lässt sich Konstanz erreichen. Die MotoGP hat sich so entwickelt, dass es nur darum geht. Der Wettbewerb ist so eng geworden. Es ist nicht mehr normal, dass ein Hersteller alles gewinnt – auch wenn Marc Marquez 2025 den Unterschied gemacht hat. Fakt ist, dass alle Hersteller an einen Punkt kommen, an dem es Probleme gibt. Sich immer zwischen Platz 2 und 5 aufzuhalten, ist enorm schwer, aber das wichtigste Ziel.»

Der KTM-Manager unterstreicht final: «Wenn vor zwei Jahren ein Siegfahrer mal ein schwaches Wochenende hatte, dann ist er Dritter oder Vierter geworden. Wenn er sich das heute leistet, dann ist er sofort zwischen Platz 10 und 15.»

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