MotoGP: Marc Marquez hörte Alarmglocken

MotoGP-Rookie Nicolo Bulega: Urteil eines Experten

Von Ivo Schützbach
Nicolo Bulega (li.) mit Teammanager Davide Tardozzi

Nicolo Bulega (li.) mit Teammanager Davide Tardozzi

Außer zwei Räder und Lenkerstummel haben ein Superbike und eine MotoGP-Maschine nur wenig gemeinsam. Ducati-Lenovo-Teammanager Davide Tardozzi ordnet die Leistungen von Ersatzfahrer Nicolo Bulega ein.

Startplatz 18 unter 21 Fahrern, Sturz im Sprint, ein WM-Punkt in seinem ersten Grand Prix in der Königsklasse: Manch einer ist der Meinung, Nicolo Bulegas Leistungen am vergangenen Wochenende in Portimao als Ersatz für den verletzten Champion Marc Marquez wären wenig beeindruckend gewesen.

Experten wie Ducati-Lenovo-Teammanager Davide Tardozzi sehen das anders. Denn Superbike-Vizeweltmeister Bulega hatte nur drei Stunden Zeit, um sich an die MotoGP-Maschine zu gewönnen. An dieser ist bis auf die zwei Räder und Lenkerstummel alles anders als am Superbike Panigale V4R: Reifen von Michelin statt Pirelli, Carbon-Bremsen, die Aerodynamik, das höhenverstellbare Fahrwerk und knapp 50 PS mehr.

«Seine Leistung war ohne Zweifel gut», hielt Tardozzi beim Treffen mit SPEEDWEEK.com im Fahrerlager des Circuit Ricardo Tormo in Valencia fest. «Wir haben dafür gesorgt, dass er auf der sicheren Seite ist und ihm gesagt, dass er sich Zeit nehmen und lernen soll. Der Fehler, den er im Sprint machte, ist nur passiert, weil er das Gefühl für den Reifen noch nicht verinnerlicht hat. Er dachte an die Michelin-Reifen, dann ist während des Rennens aber etwas Unvorhergesehenes geschehen und er bremste auf einmal so, wie er das normal mit den Superbike-Reifen tut. Das war nur ein winziger Fehler.»

«Man muss in der MotoGP außerdem bedenken, dass alle Motorräder Werksmaschinen sind», hob der 66-Jährige hervor. «Selbst die Satellitenteams haben Werksbikes oder welche aus dem Vorjahr, die sehr nahe dran sind. Und mindestens die Hälfte der Fahrer in der Startaufstellung hat einen Titel oder mehr gewonnen. Und die anderen waren Zweite oder Dritte in ihrer Meisterschaft. Das Level in der MotoGP heutzutage ist unbeschreiblich hoch. In den letzten paar Runden des Sonntag-Rennens war er sehr gut, weil er gleich schnell fuhr wie Quartararo, der Sechster wurde. Nico hatte das Potenzial für Platz 10 oder 11, also im Mittelfeld. Deshalb meine ich, dass er ein fantastisches Wochenende hatte. Ihr werdet sehen, beim Test am Dienstag wird er deutlich stärker sein.»

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