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Wie groß ist Ducatis Rückstand wirklich?

Von Ivo Schützbach
Ducati-Rennchef Bernhard Gobmeier

Ducati-Rennchef Bernhard Gobmeier

Ducati hat den Rückstand in Sepang von 2 auf 1,5 Sekunden verringert. Die Hoffnung ist groß, dass man auf anderen Strecken näher an der Spitze dran ist.
Ducati hatte für den zweiten Sepang-Test diese Woche zahlreiche technische Neuerungen im Gepäck, sogar das komplette Testteam um Michele Pirro war mit angereist, um die lahme GP13 auf Trab zu bringen. Tatsächlich orteten die Werksfahrer Andrea Doviozioso und Nicky Hayden nach den drei Testtagen Verbesserungen. Bernhard Gobmeier, General Manager von Ducati Corse, sprach mit SPEEDWEEK.de



Spätestens für die Rennen in Mugello und Misano werden die Ducatisti gute Ergebnisse erwarten.


In Mugello haben wir noch nie richtig schlecht ausgeschaut und in Misano letztes Jahr auch nicht. Auf beiden Rennstrecken sollte es nicht zu den ganz großen Enttäuschungen kommen. Wir fühlen uns gut gewappnet.

Kann sich Ducati rückblickend erklären, wie es Valentino Rossi letztes Jahr in Misano aufs Podest geschafft hat?

Das Bike funktioniert auf unterschiedlichen Strecken unterschiedlich gut. Mal ist der Unterschied zur Spitze größer, mal kleiner. In Mugello und Misano testen wir relativ viel, dort ist es nicht so schlecht für uns.

Eure dritte Teststrecke ist Jerez. Dass ihr dort besser dasteht als anderswo, liegt das daran, dass es eure Teststrecken sind, oder weil das Streckenlayout eurem Motorrad liegt?

Es ist eine Kombination daraus. Es ist immer so, dass dort, wo du etwas entwickelt hast, es besser funktioniert als dort, wo du das ganze Jahr nicht hinkommst. Deshalb ist es auch gefährlich, wenn man nur Sepang als Gradmesser herannimmt. Das ist eine ganz spezielle Strecke, wir haben dort ein ziemliches Problem mit Chattering, was die Honda nicht haben, bei Yamaha weiß ich es nicht.

Gab es noch nie die Überlegung bei Ducati, euer Superbike, die 1199 Panigale, als Claiming-Rule-Motorrad anzubieten?

Wenn ich sonst keine Probleme mehr habe, dann werde ich darüber nachdenken. Momentan liegt unser Fokus auf dem MotoGP-Werksteam und der Panigale in der Superbike-WM. Damit sind unsere Ressourcen mehr als erschöpft.

2014 bekommen alle Prototypen-Teams eine standardisierte Elektronik-Hardware. Bekommst du kein Bauchweh, wenn du siehst, welche Probleme die Claiming-Rule-Teams mit der Einheitselektronik von Magneti Marelli haben?

Nein. Wir haben ja jetzt schon Elektronik von Magneti Marelli, für uns wird der Unterschied nicht so gravierend. Wir müssen natürlich auch alles anpassen. Aber wir haben eine Gruppe von Profis, die das kann. Wer glaubt, dass man bei einem MotoGP-Motorrad einfach ein Kennfeld draufspielt und dann ist alles gut, der weiß nicht, was es heißt, ein Motorrad zu entwickeln. Das ist ein Riesenaufwand. Alles, was bei der Elektronik nicht zu 98 Prozent richtig ist, macht die Sache eher schlechter – da ist es besser, mit einem Gaszug und ohne Elektronik zu fahren.

Wie viele eurer fünf erlaubten Motoren pro Fahrer werdet ihr beim ersten Rennen in Katar verplomben lassen?


Maximal zwei pro Fahrer. An den restlichen Motoren können wir frei entwickeln, bis wir sie einsetzen.

Nach dem zweiten Testtag in Sepang letzten Mittwoch erklärte Andrea Dovizioso, das wäre sein bester und produktivster Testtag gewesen, seit er bei Ducati ist. Warum war er an diesem Tag so zufrieden?


Da haben wir ihm erstmals ein Paket hingestellt, in dem er echte Fortschritte gesehen hat. Zusätzlich gingen alle Arbeitsschritte an diesem Tag in eine positive Richtung.

Mit was für einer Verzögerung erhält das Pramac-Team von Ben Spies und Andrea Iannone die technischen Updates des Werksteams?

In Katar starten sie mit dem gleichen Material wie wir. Wenn es Updates gibt, hängt es davon ab, wie schnell der Lieferant liefern kann. Wir versuchen, dass wir die Updates immer parallel machen – was geht. Der Rest ein Rennen später.


MotoGP Sepang-Test, kombinierte Zeitenliste:


Pos Fahrer (Nat/Motorrad) Bestzeit Differenz
1. Jorge Lorenzo (E/Yamaha) 2:00,282 min
2. Dani Pedrosa (E/Honda) 2:00,562 + 0,280 sec
3. Marc Márquez (E/Honda) 2:00,643 + 0,361
4. Cal Crutchlow (GB/Yamaha) 2:00,907 + 0,625
5. Valentino Rossi (I/Yamaha) 2:01,062 + 0,780
6. Alvaro Bautista (E/Honda) 2:01,078 + 0,796
7. Stefan Bradl (D/Honda) 2:01,309 + 1,027
8. Andrea Dovizioso (I/Ducati) 2:01,650 + 1,368
9.  Nicky Hayden (USA/Ducati) 2:01,778 + 1,496
10. Bradley Smith (GB/Yamaha) 2:02,023 + 1,741
11. Andrea Iannone (I/Ducati) 2:02,566 + 2,284
12. Michele Pirro (I/Ducati) 2:02,773 + 2,491
13. Randy de Puniet (F/ART-Aprilia) 2:02,863 + 2,581
14. Aleix Espargaró (E/ART-Aprilia) 2:02,905 + 2,623
15. Katsuaki Nakasuga (J/Yamaha) 2:02,946 + 2,664
16. Ben Spies (USA/Ducati) 2:03,055 + 2,773
17. Héctor Barbera (E/FTR-Kawasaki) 2:03,155 + 2,873
18. Wataru Yoskikawa (J/Yamaha) 2:03,257 + 2,975
19. Hiroshi Aoyama (J/FTR-Kawasaki) 2:03,990 + 3,708
20. Karel Abraham (CZ/ART-Aprilia) 2:04,066 + 3,784
21. Colin Edwards (USA/FTR-Kawasaki) 2:04,102 + 3,820
22. Danilo Petrucci (I/Suter-BMW) 2:04,279 + 3,997
23. Takuma Takahashi (J/Honda) 2:04,512 + 4,230
24. Michael Laverty (GB/PBM-Aprilia) 2:04,546 + 4,264
25. Yonny Hernandez (COL/ART-Aprilia) 2:04,671 + 4,389
26. Lukas Pesek (CZ/Suter-BMW) 2:04,674 + 4,392
27. Claudio Corti (I/FTR-Kawasaki) 2:04,709 + 4,427
28. Bryan Staring (AUS/FTR-Honda) 2:05,313 + 5,031



MotoGP Sepang-Test, alle Zeiten:

Pos Fahrer (Motorrad) Tag 1 Tag 2
Tag 3
1. Jorge Lorenzo (Yamaha) 2:01,815 min 2:00,282 min 2:00,992 min
2. Dani Pedrosa (Honda) 2:01,580 2:00,651 2:00,562
3. Marc Márquez (Honda) 2:01,942 2:00,992 2:00,643
4. Cal Crutchlow (Yamaha) 2:02,272 2:00,907 2:01,094
5. Valentino Rossi (Yamaha) 2:02,028 2:01,065 2:01,062
6. Alvaro Bautista (Honda) 2:02,362 2:01,208 2:01,078
7. Stefan Bradl (Honda) 2:01,959 2:01,485 2:01,309
8. Andrea Dovizioso (Ducati) 2:02,801 2:01,803 2:01,650
9.  Nicky Hayden (Ducati) 2:03,143 2:01,778 2:02,070
10. Bradley Smith (Yamaha) 2:03,632 2:02,023 2:02,314
11. Andrea Iannone (Ducati) 2:04,050 2:02,608 2:02,566
12. Michele Pirro (Ducati) 2:04,626 2:02,920 2:02,773
13. R. de Puniet (ART-Aprilia) 2:05,288 2:03,518 2:02,863
14. A.Espargaró (ART-Aprilia) 2:03,941 2:02,905 2:03,423
15. K.Nakasuga (Yamaha) 2:03,734 2:02,946 2:03,154
16. Ben Spies (Ducati) 2:04,047 2:03,460 2:03,055
17. H.Barbera (FTR-Kawasaki) 2:06,062 2:03,428 2:03,155
18. W.Yoskikawa (Yamaha) 2:04,590 2:03,946 2:03,257
19. H.Aoyama (FTR-Kawasaki) 2:04,743 2:03,990 2:04,512
20. K.Abraham (ART-Aprilia) 2:05,838 2:04,350 2:04,066
21. C.Edwards (FTR-Kawasaki) 2:05,518 2:04,656 2:04,102
22. D.Petrucci (Suter-BMW) 2:05,827 2:04,279 2:04,686
23. T.Takahashi (Honda) 2:05,510 2:04,512 2:04,749
24. M.Laverty (PBM-Aprilia) 2:07,721 2:04,546
25. Y.Hernandez (ART-Aprilia) 2:05,908 2:04,671 2:04,722
26. Lukas Pesek (Suter-BMW) 2:07,991 2:06,206 2:04,674
27. C.Corti (FTR-Kawasaki) 2:06,306 2:04,709 2:04,718
28. Bryan Staring (FTR-Honda) 2:06,730 2:05,439 2:05,313
Fettschrift = Schnellste Rundenzeit

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