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Bridgestone in Texas: Für den WM-Lauf gerüstet?

Von Günther Wiesinger
Pit Baumgartner (ganz rechts) vor der Yamaha-Box

Pit Baumgartner (ganz rechts) vor der Yamaha-Box

Bridgestone sammelte in Texas drei Tage lang wertvolle Informationen für das Reifenkontingent beim WM-Lauf im April. Tyre-Engineer Pit Baumgartner klärt auf.

Der Circuit of the Americas (COTA) bedeutete auch für MotoGP-Alleinausrüster Bridgestone Neuland, obwohl Mitte Februar schon die amerikanischen Wildcard-Piloten Blake Young und Aaron Yates dort trainiert und erste Informationen geliefert hatten. Der deutsche Peter «Pit» Baumgartner betreut als «Tyre Engineer» das Yamaha-Werksteam mit Lorenzo und Rossi. Er sprach mit den Kollegen von motogp.com über die Erkenntnisse vom ersten grossen Test. «Durch die Claiming-Rule-Piloten haben wir haben ein paar Basisinformationen erhalten», schilderte Pit. «Sie bildeten die Grundlage für den Test in dieser Woche mit Honda und Yamaha.»

«Wir haben zwei Compounds nach Texas mitgebracht», schilderte Baumgartner, der nach zwei Jahren Unterbrechung wieder mit Rossi zu tun hat. «Wir hatten medium-soft- und hard-medium-Mischungen dabei. Insgesamt haben wir den Ingenieuren in Japan nach diesen drei Tagen wertvollen Input liefern können. Wir brauchen möglichst viele Daten, um einschätzen zu können, welche Reifenauswahl wir den MotoGP-Piloten für den Grand Prix in Texas zur Verfügung stellen. Zu diesem Zweck war dieser Test sehr nützlich.»

Baumgartner ist sich bewusst, dass die Verhältnisse im April (Rennen am 21. 4.) ganz anders sein könnten als in dieser Woche. «Wir erwarten für April deutlich höhere Aussentemperaturen, also auch höhere Asphalttemperaturen», fährt Baumgartner fort. «Aber wir sind jetzt gut gerüstet für diesen WM-Lauf. Hinten nahmen wir bisher die asymmetrische Option. Und es sieht so aus, als würden wir sie beibehalten. Aber vielleicht kommen noch Anfragen der Fahrer für symmetrische Reifen. Oder für weichere Compounds. Wir würden das alles mit Japan besprechen und dann beim Jerez-Test noch einmal mit den Piloten darüber diskutieren.»

In Jerez wird von 23. bis 25. März getestet, ehe das Material nach Doha verfrachtet wird, wo am 7. April der Nacht-GP stattfindet.

Bridgestone ist seit 2009 Alleinausrüster in der Königsklasse und produziert circa 15.000 MotoGP-Reifen pro Jahr. «Bei den Rennen haben wir rund 900 Reifen dabei, auch in Übersee», erzählt Chief Coordinator Thomas Scholz. «2013 werden es vermutlich 1100 Reifen sein.» Die Bridgestone-Truppe kommt in Europa mit vier Lkw-Sattelzügen zu den Rennen.

Aus dem finanziellen Aufwand pro Saison wird bei Bridgestone ein Riesengeheimnis gemacht. Experten schätzen ihn auf rund 25 Millionen Euro.

Die MotoGP-Teams erhalten die Reifen für alle Rennen, GP-Trainings und offiziellen Testtage (13 pro Jahr ) kostenlos. Für die nicht offiziellen Tests erhält jedes Werksteam maximal 240 Testreifen – für die Stammfahrer und das Testteam zusammen. Ducati verheizte 2012 genau 235 Testreifen. Ein Ein-Fahrer-Team wie LCR-Honda verfügt über ein Testkontingent von maximal 120 Reifen für jene Tests, die ausserhalb der 13 offiziellen Testtage abgespult werden.

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