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Scott Redding: Findet Teamchef Gresini Geld für ihn?

Von Günther Wiesinger
Scott Redding (45) beim Brünn-GP vor Leon Camier (2)

Scott Redding (45) beim Brünn-GP vor Leon Camier (2)

Teambesitzer Fausto Gresini bangt um Hauptsponsor Go&Fun und weiss nicht, ob er für 2015 eine Werks-Honda für Scott Redding finanzieren kann.

Fausto Gresini, 125-ccm-Weltmeister 1985 und 1987, hat Sorgen. Sein Hauptsponsor Go&Fun will nach zwei Jahren die Reissleine ziehen.

Der italienische Millionär Bruno Bolini, mit der Marke Erba Vital reich geworden, hat sich mit der Vermarktung seines Energy Drinks offenbar übernommen, ist aus Italien durchgesickert.

Das wissen auch Andrea Iannone und dessen Manager Carlo Pernat: Beim Helmsponsoring des Pramac-Ducati-Piloten sei es punkto Geldfluss nicht zum besten bestellt, ist zu hören.

Momentan ist überaus fraglich, ob Go&Fun das Gresini-Team auch 2015 als Hauptsponsor in den Klassen Moto3 (Antonelli, Bastianini) unterstützt.

Aus diesem Grund konnte Gresini bei HRC bisher noch kein RC213V-Factory-Spec-Paket für Scott Redding bestellen.
Die Bestellfrist ist eigentlich schon im Juli abgelaufen.

«Ich denke, HRC wird die Frist notfalls bis zum Silverstone-GP am 31. August erstrecken», meint Michael Bartholemy, persönlicher Manager von Scott Redding und im Hauptberuf Teammanager von Marc VDS Racing mit den Moto2-Stars Mika Kallio und Tito Rabat. «Bei HRC wurde mir versichert, sie wollen Scott zwei Jahre lang bei Gresini auf der Factory-Honda fahren lassen.»

In Brünn war zu hören, falls Redding bei Gresini den zweiten Teil seines Zwei-Jahres-Vertrags nicht abdienen kann, könnte der Engländer bei Pramac-Ducati die Iannone-Nachfolge antreten.
Der letztjährige Moto2-Vizeweltmeister hat schon 2012 für Ducati getestet.

Doch Bartholemy hat ganz andere Vorstellungen. «Ich habe mit Nakamoto und Suppo von HRC ein Meeting gehabt und mich erkundigt, ob wir die Factory-Honda eventuell zu Marc VDS transferieren können, inklusive Scott», schilderte der Belgier im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Vorläufig ist das aber keine Möglichkeit. Wir müssen bis Silverstone warten.»

Jorge «Aspar» Martinez möchte keine Factory-Honda in seinem Team haben, denn er hat keine ausreichend starken Fahrer.
Die Honda-Teams schätzen die Leasing-Kosten für die Open-Honda für 2015 auf rund 2 Millionen Euro. Die Factory-Spec-Bikes mit Seamless-Getriebe kosten rund 3 Millionen.

Jorge Martinez verhandelt mit Tom Lüthi

Jorge Martinez hofft in seinem Honda-Open-Team auf Fahrer wie Johnny Rea, Eugene Laverty, Hiroshi Aoyama oder Tom Lüthi. Ob Nicky Hayden weiterfahren kann, ist fraglich.

«Jorge Martinez hat mir erzählt, dass er mit Tom Lüthi verhandelt. Ich habe ihm gesagt, dass ich Tom in der MotoGP für eine fantastische Lösung halte», erklärte Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta gegenüber SPEEDWEEK.com.

Könnte Marc VDS Racing ein Leasing-Paket für eine Factory-Honda von rund 3 Millionen Euro pro Fahrer und Saison. Kann Marc VDS das finanzieren, zumal es keine Dorna-Zuschüsse in der Höhe von 1 bis 1,2 Millionen erhalten würde?

Bartholemy: «Unser Teameigentümer Marc van der Straten hat gesagt, wenn wir so ein Paket für Scott schnüren können, dann hat er Interesse. Er will einfach nicht irgendwo bei einem MotoGP-Team Sponsor sein und Millionen abliefern.»

Bartholemy hat die Hoffnung, dass Jack Miller bei Marc VDS 2015 in der Moto2-WM fahren wird, längst aufgegeben, obwohl er einen Vorvertrag in der Tasche hat.

Für die HRC-Begeisterung gegenüber Jack Miller hat Barholemy inzwischen nicht mehr viel Verständnis. «Jack hat bisher in der kleinsten Klasse 48 Grand Prix bestritten und vier gewonnen», hält Bartholemy fest. «Und jetzt soll er mit einem HRC-Vertrag direkt in die MotoGP aufsteigen? Scott Redding hat mit 15 Jahren gleich einen Grand Prix gewonnen, und er stand gleich bei seinem ersten WM-Lauf in der ersten Startreihe», gibt Bartholemy zu bedenken. «Dabei ist Scott damals im BQR-Blusens-Team gefahren, das war damals sicher kein Spitzenteam.»

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