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Stefan Bradl vor Motegi: «Lohnt sich das Risiko?»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl auf der LCR-Honda beim Aragon-GP 2014

Stefan Bradl auf der LCR-Honda beim Aragon-GP 2014

Stefan Bradl hat gute Erinnerungen an die WM-Rennen in Motegi. Er hat in Aragón Selbstvertrauen getankt und will jetzt beim Japan-GP angreifen.

Vor einem Jahr ist Stefan Bradl (24) beim Japan-GP auf dem Twin Ring Motegi auf Rang 5 gelandet, er hatte im einstündigen Warm-up, das wegen des Schlechtwetters am Freitag und Samstag gleichzeitig als Qualifying zählte, die Bestzeit erreicht. Und das zwei Wochen nach seinem Knöchelbruch im Malaysia-Training.

2008 hat Stefan Bradl in Motegi seinen zweiten 125-ccm-GP-Sieg gefeiert – rund zwei Monate nach dem ersten GP-Erfolg in Brünn.

Der deutsche LCR-Honda-Pilot tankte zuletzt mit Rang 4 in Aragón Selbstvertrauen und will bei den letzten vier WM-Rennen seinen neunten WM-Rang verbessern. Andrea Iannone liegt als WM-Achter fünf Punkte vor ihm.

Stefan Bradl fliegt heute mit Lufthansa von München nach Tokyo und freute sich vor dem Abflug auf das Rennen auf der Stop-and-Go-Piste im japanischen Hinterland.

Stefan, du warst in den letzten zwei Jahren in Motegi Sechster und Fünfter. Du kommst dort gut zurecht?

Ja. Die Strecke gefällt mir, es sind zwar viele Stop-and-Go-Passagen drin, aber auch zwei, drei flüssige Passagen. Ich komme dort gut zurecht.

Ist es auch eine Honda-Strecke? Weil die Honda beim Bremsen stabil ist und beim Beschleunigen viel Power hat?

Ja, mit dem kann es auch zu tun haben. Die Honda-Maschinen funktionieren dort immer gut. Mir taugt es dort gut. Ich war bisher auf der Bremse meistens stark, deshalb kommt die Piste wahrscheinlich meinem Fahrstil ein bisschen entgegen.

Wenn du eine Woche zurückblickst auf den turbulenten Aragón-GP: Überwiegt dann die Erleichterung, Platz 4 unter schwierigen Verhältnissen heimgebracht zu haben – oder die Enttäuschung über den entgangenen Podestplatz?

Wenn ich darüber nachdenke, stecke ich im gleichen Dilemma wie unmittelbar nach dem Rennen. Sicher ist es schade, dass ich den Sprung aufs Podium nicht geschafft habe. Aber mir war das Risiko zu hoch... Wenn ich wieder runter gefallen wäre wie in Misano, wäre meine Situation nimmer lustig gewesen.

Du hast gesagt, du musst nach ein paar nicht gerade überragenden Rennen wieder Selbstvertrauen tanken, bevor du wieder beherzt angreifen kannst? Aber jetzt kommen drei Strecken in Übersee, wo du besser abschneiden kannst als auf Platz 7?

Doch, das hoffe ich schon. Mein Ziel ist es auf jeden Fall, unter normalen Umständen wieder einmal unter die Top-5 zu fahren, auch wenn keiner der grossen Vier ausfällt... Davon reden wir jetzt schon seit Barcelona, es ist aber seither nie gelungen. Damals haben wir es geschafft.
Es war gut, in Aragón wieder einmal 13 Punkte zu sammeln. Aber es wäre wichtig, auch unter normalen Bedingungen wieder einmal nach vorne zu fahren.
Doch man muss sich klar sein: Ein siebter Platz ist heute nicht sooo schlecht. Denn die WM ist mit Sicherheit um einiges härter geworden, auch durch die Open-Bikes von Ducati und Forward. Aber wir haben das Potenzial unter die ersten fünf zu kommen.

In der WM willst du deine drei Vorderleute Pol und Aleix Espargaró sowie Iannone im Auge behalten?

Mit Sicherheit werden wir uns bemühen, den neunten WM-Rang noch zu verbessern. Ich war 2012 WM-Achter und 2013 WM-Siebter. Ich möchte mich steigern... Aber wichtig ist, dass wir jetzt immer ins Ziel kommen, dann kann man wieder auf den WM-Stand schauen.
Die Verbesserung des WM-Stands kommt von alleine, wenn man gute Resultate herausfährt. Es ist dann immer die Frage: Gehe ich das Risiko ein und werde ich dafür belohnt oder nicht?

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