KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Loris Baz: «Stefan Bradl hatte bisher Pech»

Von Frank Aday
Vor dem Barcelona-GP liegt Rookie Loris Baz auf Platz 2 der Open-Class-Wertung hinter Héctor Barberá. In Mugello hatte der Athinà-Forward-Pilot den Open-Sieg eingefahren.

In Mugello war Loris Baz der beste Open-Pilot. Der Franzose aus dem Athinà-Forward-Team erzielte mit seiner Yamaha den zwölften Platz. Durch seine beiden zwölften Plätze in Le Mans und Mugello kletterte Baz die Punktetabelle nach oben.

Vor dem Barcelona-GP liegt der französische Rookie sechs Punkte hinter Héctor Barberá, der die Open-Wertung anführt. Mit «motogp.com» sprach er über seinen Erfolg in Mugello.

In Mugello hast du deinen ersten Sieg in der Open-Klasse eingefahren. Wie fühlte sich das an?

Ich fühlte mich großartig, weil wir unsere Leistung in jedem Rennen ein bisschen verbessern konnten. Wir hatten schon in Argentinien ein wirklich gutes Rennen, dann hatte ich Probleme in Jerez. In Le Mans fanden wir dann jedoch ein gutes Set-up für das Bike. Ich war in Le Mans Zweiter der Open-Klasse. In Mugello fühlte ich mich das gesamte Wochenende über großartig. Ich liebe diese Strecke, alles lief perfekt. Ich konnte das Rennen maximal genießen. Zudem konnte ich für die Hälfte des Rennens Scott Redding auf der Factory-Honda folgen.

Ich bin stolz, dass ich in Mugello den ersten Open-Sieg für mein Team holte, als alle Sponsoren vor Ort waren. Teamchef Giovanni Cuzari war im letzten Jahr der Einzige, der am mich geglaubt hat. Es gab nicht viele Leute, die mich in der MotoGP-Klasse sehen wollten, doch er glaubte, dass ich etwas leisten kann. Daher war es so wichtig, diesen Sieg beim Italien-GP zu holen.

Es ist deine erste MotoGP-Saison, nachdem du aus der Superbike-WM hierher gewechselt hast. Worin bestand der größte Unterschied?

Den größten Unterschied machten die Reifen. Man muss seinen Fahrstil umstellen und die Art, wie man das Bike bewegt, denn man nimmt viel mehr Speed in die Kurve mit. Das ist eine ziemlich große Umstellung, aber ich habe es Schritt für Schritt mit der Hilfe meines Teams geschafft. Nun verstehe ich, wie man diese Maschine fahren muss.

Wie unterschiedlich sind die beiden Paddocks?

Die Superbike-WM ist mein zweites Zuhause. Ich fuhr dort seit 2008, hatte Freunde dort und kannte jeden. Ich liebe die Umgebung der Superbike-WM, aber ich hatte die MotoGP-WM kälter eingeschätzt. Doch alle sprechen miteinander, der Paddock ist großartig.

Wie ist deine Beziehung zu Teamkollege Stefan Bradl?

Unsere Beziehung ist sehr gut. Stefan ist ein großartiger Typ und ein sehr schneller Fahrer. Er hat sein Potenzial noch nicht gezeigt und hatte bisher etwas Pech. Ich bin mir sicher, dass er viel mehr Punkte holen kann als bisher. Die Atmosphäre im Team ist großartig. Wir reden miteinander und versuchen zusammen, die Maschine zu verbessern.

Inspiriert es dich, dass dein Landsmann Johann Zarco in der Moto2-Klasse so stark ist?

Ich mache einfach mein Bestes, versuche so viele Rennen wie möglich zu gewinnen und gebe hundert Prozent. Ich denke nicht, dass es einen Unterschied für dich selbst machen kann, wenn du jemanden aus dem eigenen Land siegen siehst. Jeder macht seinen eigenen Job. Es ist aber großartig für ihn und Frankreich. Dazu machen sich Fabio Quartararo und Alexis Masbou in der Moto3-Klasse gut. Auch Mike di Meglio fährt für Frankreich in der MotoGP-Klasse.

Was sind deine Ziele für den Rest der Saison?

Ich übertreffe meine Ziele bereits, daher muss ich jetzt versuchen, erneut zu gewinnen und so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Ich persönlich will konkurrenzfähig sein und das Fahren mit dem Bike zu genießen wie in den letzten beiden Rennen.

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