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Stefan Bradl: Nützlicher Aprilia-Testtag in Misano

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl konnte gestern in Misano in Ruhe einen Tag lang neue Chassis-Abstimmungen testen. «Wir haben ein paar nützliche Erkenntnisse gewonnen», fasst der Bayer zusammen.

Stefan Bradl verbrachte gestern mit dem Aprilia-Testteam und seiner Crew um Diego Gubellini einen Tag auf dem Misano World Circuit Marco Simoncelli, weil das italienische Werksteam nicht nur Informationen von Testfahrer Mike di Meglio haben wollte, sondern auch vom deutschen Stammfahrer aus Zahling. Teamkollege Bautista wurde von Aprilia nicht zu diesem Test eingeladen, denn es gab nur ein 2016-Bike, die Teamtrucks mit den Rennmaschinen befinden sich bereits in Barcelona.

«Das Wetter war sehr gut, aber es war ein starker Wind, ich bin bis 17 Uhr mehr als 60 Runden gefahren. Nachher hat di Meglio übernommen, weil ich um 20.15 Uhr den Rückflug nach München hatte», schilderte Bradl. «Es herrschten eigentlich perfekte Testbedingungen, wir sind viel zum Fahren gekommen. Wir haben hauptsächlich mit dem Chassis herumexperimentiert, also mit verschiedenen Versionen bei der Geometrie, beim Lenkkopfwinkel, wir haben die Fahrwerkshöhen hinten und vorne verändert, vorne tiefer, vorne höher, hinten tiefer, hinten höher. Wir haben grobe Schritte gemacht und haben eine Back-up-Version für die Chassis-Abstimmung gefunden, wenn wir wieder einmal so starke Probleme haben wie in Mugello mit den Richtungswechseln oder dass das Motorrad nicht auf der Linie bleibt. Wir haben da etwas rausgetestete, was in Misano recht vielversprechend ausgeschaut hat. Dazu haben wir unterschiedliche Elektronik-Set-ups ausprobiert, für die Traction Control und für das Ansprechverhalten des Motors; aber das stand nicht im Vordergrund.»

Auch ein harmloser Ausrutscher von Bradl wurde verzeichnet. «Es ist ein bisschen fraglich, warum dieser Crash passiert ist. Wir haben zu diesem Zeitpunkt eine Fahrwerksveränderung ausprobiert, bei der sich der Vorderreifen nicht so gut erwärmt hat wie vorher. Ich bin dann gestürzt, obwohl ich mit weniger Speed unterwegs war als vorher», schilderte der Aprilia-Werkspilot, der 2016 bei sechs Rennen schon fünfmal gepunktet und drei Top-Ten-Ergebnisse erzielt hat. Es war ein harmloser Ausrutscher mit geringem Speed. Ich bin nach einer kurzen Reparatur gleich wieder weiter gefahren und mit einem anderen Set-up schneller gefahren als vorher.»

Bradl fuhr in Misano 1:34,8 min, beim Qualifying zum San-Marino-GP schaffte er im Vorjahr mit der 2015-Aprilia im letzten September 1:34,3 min.

«Aber die Streckenbedingungen waren gestern nicht so gut, denn am Wochenende hat in Misano ein Truckrennen stattgefunden, deshalb waren die Gripverhältnisse nicht ideal. Es war auf jeden Fall ein guter Test. Wir haben jetzt auch erkannt, dass wir künftig bei Fahrwerksveränderungen grössere Schritte machen müssen. Wir haben gestern auch was rausgefunden, was überhaupt nicht funktioniert, das ist ja auch hilfreich. Das betrifft den Lenkkopfwinkel. Wir wissen jetzt, dass es nichts bringt, wenn wir ihn weiter aufmachen, das hat sich nicht bewährt.»

Am kommenden Montag wird ein Pflichttest in Barcelona abgewickelt. Ob vor dem Spielberg-Test vom 19./20. Juli (mit Yamaha, Suzuki, Ducati, LCR, Marc VDS usw.) ein weiterer Aprilia-Privattest eingeschoben wird, steht noch nicht fest.

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