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US-Star Thomas Covington: Karriere-Ende mit 24

Von Thoralf Abgarjan
Thomas Covington steigt mit sofortiger Wirkung aus der MXGP-WM aus

Thomas Covington steigt mit sofortiger Wirkung aus der MXGP-WM aus

Der einzige US-Starter in der MXGP-Motocross-WM, Thomas Covington (Yamaha), beendet im Alter von nur 24 Jahren seine Karriere. Die WM verliert damit einen weiteren Protagonisten, der die Serie bereichert hat.

Es passiert bekanntlich nicht sehr oft, dass sich ein US-Amerikaner in der WM versucht. In guter Erinnerung ist der Exkurs von Ryan Villopoto im Jahre 2015 geblieben. Nur wenige US-Piloten haben es in der WM nachhaltig geschafft: Brad Lackey, Danny Laporte, Trampas Parker, Donny Schmit und Bobby Moore.

Thomas Covington ist im Reigen der US-Protagonisten aber gewiss eine Ausnahmeerscheinung. Er kam als US-Amateur in die WM. Natürlich ist er in den USA als Talent bereits früh aufgefallen, doch seine Profikarriere begann 2014 bei seinem Einstieg in die MX2-WM mit einem Paukenschlag. Rang 3 im zweiten Lauf von Katar! Doch bereits sein Debütjahr war geprägt von Verletzungen und Ausfällen.

Jetzt zieht er mit sofortiger Wirkung die Reißleine und beendet seine Rennkarriere. Covington war neben Ryan Villopoto der einzige US-Protagonist der letzten Jahre, der mehrere Achtungserfolge hatte.

Nach 86 Grand-Prix Rennen in der MX2 kehrte er 2019 zunächst in die USA zurück. Doch er scheiterte und entschloss sich 2020 zur Rückkehr in die WM nach Europa. Wegen des Alterslimits von 23 Jahren konnte der heute 24-Jährige nur noch in der MXGP starten. Wie viele seiner Kollegen leidet auch er am Pfeifferschen Drüsenfieber und konnte dadurch sein körperliches Potenzial nicht immer voll nutzen.

Nach 12 WM-Läufen in dieser Saison hat Covington nur 15 Punkte gesammelt und rangiert auf Platz 34. «Ich weiß nicht, ob es mit den vielen Stürzen zu tun hat, die ich vor der Supercross-Saison im letzten Jahr hatte. Ich schlug ein paar Mal heftig mit dem Kopf auf, was sich auf meine Risikobereitschaft auswirkte.»

Bereits der Einstieg in die MXGP-Klasse ging schief: «Für 2020 hatte ich einen Vertrag mit Yamaha und ich war sehr motiviert, wieder in den GP-Rennsport einzusteigen. Ich habe aber die Vorsaison komplett verpasst, weil ich zu spät nach Europa gekommen bin und zu dem Zeitpunkt nicht vorbereitet war. Ich bin ohne Saisonvorbereitung in die MXGP-Klasse eingestiegen.»

Das Team 'Gebben van Venrooy Yamaha' verordnete ihm nach dem missglückten Saisonauftakt in Matterley Basin die Höchststrafe, zog ihn vom 2. WM-Lauf in Valkenswaard zurück und verordnete ihm Übungsstunden auf der Yamaha YZ 450F.

«Mir war klar, dass es in meinem ersten MXGP-Jahr sehr schwierig werden würde», erklärt Covington. Ich wollte einfach nur durchhalten und weiterarbeiten. Die Corona-Pause hat mir dann tatsächlich auch geholfen, weil ich dadurch endlich die Zeit fand, mich auf dem neuen Bike zurechtzufinden und mich vorzubereiten.»

In Kegums 3, dem 5. WM-Lauf des Jahres, gab es dann auf Rang 18 die ersten ersehnten WM-Punkte. «Ich habe mein Training intensiviert und so viele Tests durchgeführt, dass ich mich so gut wie möglich auf den Rest der Saison vorbereiten konnte. Danach gab es einige Rennen, bei denen ich das Gefühl hatte, anständig zu fahren. Aber es war trotzdem frustrierend, denn ich hätte das Rennen meines Lebens fahren können und ich wäre auf Rang 16 ins Ziel gekommen. Es fühlte sich an, als habe ich gerade um mein Leben gekämpft, um ein mittelmäßiges Ergebnis zu erzielen. Das war wirklich schwer zu akzeptieren. Ich hatte das Gefühl, dass ich mehr als nur eine Saison brauchen würde, um wieder auf Touren zu kommen. In der WM und in den USA werden die Plätze aber immer rarer. Nur die Top-5 können genug verdienen, um gut davon leben zu können. Wenn Du aber nicht einmal den Lebensunterhalt verdienen kannst und gleichzeitig dein Leben riskierst, wirft das Fragen auf.»

Covington wird sich nun mit seiner Frau Amy im englischen Shrewsbury niederlassen. Die Situation in der WM wird inzwischen allerdings prekär: Beim letzten Rennen in Spanien erhielten alle MXGP-Starter sogar mit Rundenrückstand WM-Punkte. Gleichzeitig sind wegen des hohen Kostendrucks immer weniger Plätze im Starterfeld zu vergeben.


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