Jeffrey Herlings (KTM) erklärt seinen heftigen Crash

Von Thoralf Abgarjan
Besonders der zweite Crash von Jeffrey Herlings hätte ihn beinahe um seine Titelchancen gebracht. Der Fehler geschah bereits vor dem Absprung zum Zielsprung, als ihm der Lenker aus der Hand riss.

Zwei heftige Stürze im zweiten Lauf hätten Jeffrey Herlings beinahe um seine Titelchancen gebracht. Viele fragten sich, wie einem Kaliber wie Herlings zwei solche Fehler passieren konnten. 

Herlings startete von der Pole-Position in die Wertungsläufe, doch am Ende des Tages musste er das 'redplate' des WM-Leaders an Romain Febvre abgeben. «Der Tag begann eigentlich ganz gut, doch dann ging es bergab.»

Ausgerechnet das Duell gegen seinen eigenen Teamkollegen kostete Herlings viel Zeit. Prado wehrte sich gegen den heranstürmenden Herlings, als gäbe es kein Morgen. «Mein Start im ersten Rennen war okay, aber ich konnte in den ersten drei Runden meinen Rhythmus nicht finden. Als ich P4 erreicht hatte, verlor ich sehr viel Zeit beim Duell gegen Jorge», erklärte Herlings.

«Als ich endlich vorbeikam, waren Romain und Jeremy schon außer Reichweite. Platz 3 war am Ende okay.»

«Im zweiten Lauf wollte ich dann unbedingt angreifen und auf Sieg fahren. Ich war in der zweiten Runde auf Platz 2 und dachte mir, dass ich dieses Rennen gewinnen kann. Ich wollte die Lücke zu Tim schließen, dabei habe ich kurz die Kontrolle verloren und bin gestürzt. Das war mein Fehler. Das Motorrad war danach etwas verbogen und ich brauchte ein paar Runden, um mich daran zu gewöhnen. Ich fand meinen Rhythmus und sah Romain vor mir. Vor dem Zielsprung rutschte mir der Lenker aus der Hand und ich wurde zum Mond katapultiert. Am Boden wurde ich heftig zusammengestaucht und bin heftig abgestiegen. Das Bike war danach noch mehr verbogen! Danach wurde mir klar, dass ich heute etwas mehr zu tun habe. Ich war Zehnter und musste weiter pushen, denn jeder Punkt zählt.»

Herlings brauchte ein paar Runden, um seinen Rhythmus wiederzufinden. Als er nach mehreren gescheiterten Angriffen auf Febvres Teamkollegen Mathys Boisramé wieder in Schwung kam, konnte er nacheinander Benoit Paturel, Ben Watson und Glenn Coldenhoff überholen. Zwei Runden vor Ultimo befanden sich Prado und Cairoli vor ihm auf den Plätzen 5 und 4. Diesmal leistete Prado geringeren Widerstand und ließ seinen KTM-Teamkollegen ohne große Gegenwehr passieren.

Für mehr wäre Herlings die Zeit ausgegangen. Antonio Cairoli lag vor ihm auf Platz 4 und ließ seinen Teamkollegen Herlings kurz vor dem Zieleinlauf passieren, sodass Herlings auf P4 Schadensbegrenzung leisten konnte.

«Jetzt haben wir bei noch zwei ausstehenden Rennen 3 Punkte Rückstand. Damit liegt der Titel immer noch in meinen eigenen Händen. Ich habe es mir heute wahrlich nicht leicht gemacht und die letzten beiden GPs hier waren sehr hart. Trotzdem ist noch alles möglich. Ich sage auch noch einmal Danke an Tony. Nur die größten Champions würden so etwas tun. Er hat damit nicht nur seine Loyalität zu KTM gezeigt, sondern auch mir geholfen. Das sind zwei sehr wichtige Punkte. Nur ein echter Teamplayer würde so etwas tun. Auch Jorge muss ich danken. Ich musste ihn im zweiten Lauf dreimal überholen. Das war eine echte Teamleistung

Ergebnis Grand-Prix Of Garda:

1. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 1-2
2. Tim Gajser (SLO), Honda, 4-1
3. Romain Febvre (F), Kawasaki, 2-3
4. Jeffrey Herlings (NL), KTM, 3-4
5. Antonio Cairoli (I), KTM, 5-5
6. Jorge Prado (E), KTM, 7-6

WM-Stand nach WM-Runde 16 von 18:

1. Romain Febvre (F), Kawasaki, 614
2. Tim Gajser (SLO), Honda, 613, (-1)
3. Jeffrey Herlings (NL), KTM, 611, (-3)
4. Jorge Prado (E), KTM, 502, (-112)
5. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 498, (-116)
6. Antonio Cairoli (I), KTM, 496, (-118)

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