Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Sieger Jeffrey Herlings (KTM): «Ich musste gewinnen»

Von Thoralf Abgarjan
Im ersten Lauf legte Jeffrey Herlings (KTM) nach seinem Crash in der ersten Runde einen unglaublichen Husarenritt hin. 'The Bullet' hatte dabei das legendäre Glück des Tüchtigen. Die WM stand auf der Kippe.

Erneut hat Jeffrey Herlings beim 17. Lauf zur Motocross-WM in Mantova eine unglaubliche Leistung vollbracht. Nicht nur, dass er nach seinem Crash in der Eröffnungsrunde sich wieder aufrappelte, um mit loser Sitzbank noch von Platz 15 auf Rang 2 vorzufahren - er überholte seine härtesten Gegner - namentlich Ruben Fernandez und Tim Gajser (beide Honda) mit starken Manövern.

Herlings hatte aber in Mantova auch das sprichwörtliche Glück des Tüchtigen. Das Feld war in der ersten Runde noch dicht beieinander. Der eigentliche Sturz an dem als Splitlane angelegten Streckenabschnitt war harmlos. Das Problem war, dass Jeremy Seewer, den er kurz zuvor erst überholt hatte, nach dem Sprung direkt auf der KTM von Herlings landete. Herlings selber war unter seinem Bike, der Yamaha und Seewer selbst eingeklemmt. Glücksfall #1: Seewer ist ein wendiger Athlet, der Stürze gut abfangen kann und schnell wie ein Wiesel wieder auf seinem Bike sitzt. Glücksfall #2: Den beiden Gestürzten sind keine weitere Fahrer in die Unfallstelle gekracht, die eine Kettenreaktion hätten ausgelösen können.

Seewer landete genau auf der Sitzbank von Herlings, die danach lose war. In Runde 10 setzte 'The Bullet' an einer ähnlichen Stelle zum Überholen an, wie jene verhängnisvolle Sturzpassage: Wieder handelte es sich um eine Splitlane, bei der vor einer Linkskurve ein Erdhügel zusammengeschoben war, um die kürzere Innenlinie langsamer zu machen. Sein Gegner: Ruben Fernandez, dessen einzige Aufgabe es in diesem Rennen war, Gajser im Titelkampf zu unterstützen, d.h. Herlings zu blockieren. Das tat er. Herlings brauchte 5 lange Runden, um sich gegen den Kampflinie fahrenden Spanier durchzusetzen. An jenem Sandhügel der inneren Splitlane setzte Herlings alles auf eine Karte. Die Situation war prekär. Sein Heck bekam wieder einen dieser gefährlichen Kicker wie in der ersten Runde, doch diesmal konnte der Niederländer die Situation beherrschen und in die nachfolgende Linkskurve innen hineinstechen, um endlich an Fernandez vorbeizugehen und Platz 4 zu erreichen.

In der letzten Runde wiederholte 'The Bullet' dieses Kunststück, überholte an derselben Stelle Tim Gajser und wurde damit Zweiter hinter Romain Febvre. Hätte das Rennen noch eine Runde länger gedauert,dann wäre Herlings wohl auch noch an Febvre vorbeigekommen.

Trotz seines Husarenritts war 'The Bullet' nach Moto-1 nicht zufrieden. «Ich wusste, dass ich diesen zweiten Lauf gewinnen musste, um im Titelkampf zu bleiben», erklärte der angefressene KTM-Star. Er setzte sein Vorhaben konsequent um: «Diesmal musste ich nur Jorge und Febvre überholen, konnte danach frei fahren und eine Lücke herausfahren.»

Bis zum Ende des zweiten Laufs hatte Herlings satte 19 Sekunden Vorsprung. «Jetzt wird es noch einmal sehr interessant. Jeder Punkt zählt und ich denke, es wird sich am Ende zwischen mir und Romain entscheiden. Der Mittwoch wird ein spannender Tag werden.»

Ergebnis Grand-Prix Of Lombardia:

1. Jeffrey Herlings (NL), KTM, 2-1
2. Romain Febvre (F), Kawasaki, 1-2
3. Antonio Cairoli (I), KTM, 3-4
4. Tim Gajser (SLO), Honda, 8-3
5. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 5-5
6. Ruben Fernandez (E), Honda, 4-7

WM-Stand nach WM-Runde 17 von 18:

1. Romain Febvre (F), Kawasaki, 661
2. Jeffrey Herlings (NL), KTM, 658, (-3)
3. Tim Gajser (SLO), Honda, 646, (-15)
4. Antonio Cairoli (I), KTM, 534, (-127)
5. Jorge Prado (E), KTM, 532, (-129)
6. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 530, (-131)

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