Tony Cairoli (Ducati): Platz 6 mit gebrochener Hand

Antonio Cairoli fuhr in Crawfordsville mit gebrochener Hand
Die Leistung der inzwischen 40-jährigen Motocross-Legende Antonio Cairoli in Crawfordsville war wieder einmal außergewöhnlich. Das MXGP Qualifikationsrennen am Samstag beendete der Sizilianer auf Platz 8 vor dem Amerikaner Eli Tomac (Yamaha). Antonio beeindruckte erneut mit seinem Speed über die Distanz.
Im ersten Finale hatte er allerdings Pech und verletzte sich: «Ich fühlte mich großartig auf dem Motorrad und bin gut gefahren. Leider hatte ich im ersten Finale keinen guten Start und bin mit einem anderen Fahrer zu Boden gegangen. Dabei habe ich mir die Hand gebrochen und hatte große Mühe, das erste Rennen mit schrecklichen Schmerzen zu Ende zu bringen.»
Cairoli beendete das erste Finale auf Platz 25. «Für das dritte Finale musste ich Klebeband und Schmerzmittel besorgen und versuchen, für Italien durchzukommen. Am Ende war ich immerhin noch vor meinem Teamkollegen [Andrea Bonacorsi]. Unser Ziel, die Top-5 haben wir leider mit Platz 6 verfehlt, aber so ist eben Racing.»
War es für ihn überraschend, dass er den Speed von Tomac und co mitgehen konnte? «Nein. Ich weiß, dass ich in den USA die Top 10 und in der MXGP Top 5 erreichen kann, wenn ich weiter trainiere und mich so vorbereite, wie ich es in der Vergangenheit getan habe. Ich war nicht überrascht, aber ich war glücklich. Ich habe das Rennen und das Fahren wirklich genossen. Heute musste ich mich leider wirklich ins Zeug legen und all meine Erfahrung nutzen, um in diesem Zustand mit meiner Hand ins Ziel zu kommen. Am Ende hat es funktioniert, aber es ist nicht das, was wir erreichen wollten.»
Am Ende des dritten Laufs kämpfte er mit Ken Roczen (Suzuki) um Platz 12 und wurde am Ende Dreizehnter. «Zu Beginn des Rennens musste ich wirklich mit den Schmerzen kämpfen. Ab Rennmitte wurde es dann ein bisschen besser. Ich konnte den Speed von Kenny mitgehen. Dann haben wir ein paar Überholmanöver gemacht und sind weiter nach vorne gekommen, aber das Überholen war hier auch sehr schwierig. Gegenüber dem letzten Jahr haben wir uns als Team Italy ein wenig verbessert. Aber unser Ziel waren die Top-5.»
Kurioses Detail am Rande: Im Jahre 2005 wurde Cairoli zum ersten Mal Weltmeister. Der belgische red Bull KTM-Werksfahrer Lucas Coenen war zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal geboren. In Crawfordsville fuhren die beiden Generationen im selben Rennen. Wie lange will Cairoli noch fahren? «Sobald du anfängst, Angst vor den Rennen zu haben, ist es an der Zeit, den Helm an den Nagel zu hängen. Im Moment genieße es noch. Ich versuche zu vergessen, was ich in der Vergangenheit getan habe und konzentriere mich nur auf das Heute und Hier.»
Antonio Cairoli denkt also trotz seiner 40 Lenze weiterhin nicht ans Aufhören. «Ich würde gerne noch ein paar Rennen fahren, besonders hier in den USA. Ich genieße die Strecken und es macht wirklich Spaß, hier zu fahren. Wir werden sehen, aber von meiner Seite bin ich bereit.»