Formel 1: Charles Leclerc hat die Nase voll

NASCAR macht es kompliziert um es zu vereinfachen

Von Lewis Franck
Neues Strafensystem bei der NASCAR

Neues Strafensystem bei der NASCAR

Die NASCAR hat ein neues Strafen- und Berufungssystem veröffentlicht. Was kompliziert aussieht, soll den Sport in erster Linie noch nachvollziehbarer machen.

Am Dienstag haben die NASCAR-Offiziellen ein ambitioniertes Prozedere veröffentlicht, mit dem die Strafen festgeschrieben und zum ersten Mal in der 66-jährigen Geschichte in schwarzen Buchstaben detailliert aufgelistet werden.

Im Rahmen des vorherigen Systems resultierte ein technischer Verstoß darin, dass das Teil oder das ganze Auto von der NASCAR aus dem Verkehr gezogen wurde. Tage später wurde die Strafe verkündet, aber die Schwere der Strafe wurde nicht wirklich erläutert.

Das neue System listet sechs Level von technischen Verstößen und die Strafen auf, die diese nach sich ziehen. Die Verantwortlichen erklärten zudem, dass Wiederholungen eine Aufstockung der Strafe nach sich ziehen werden.

Während die neue Struktur löblich ist, da sie das erste Mal die einzelnen Verstöße und Strafen aufschlüsselt, kommen zu der Fülle der neuen Namen im Rahmen des neuen Chase-Systems weitere neue Begriffe hinzu.

Als Bill France Sr. die NASCAR gründete, wurden die Regeln außerhalb der öffentlichen Meinung durchgesetzt. Aber mit dem Wachstum der Serie weg von ihren regionalen Wurzeln und dem Nacheifern solcher Sportarten wie der National Football League (NFL), wuchsen Überredungskünste und weitere suggestive Mittel, um ein gleichmäßiges Spielfeld zu erhalten.

«Ich denke, wir haben uns mit Strafen, die nicht im Regelbuch standen, manchmal selbst ins Rampenlicht befördert. Diese ‘Hab-dich’-Momente waren niemals unsere Intention. Wir wollen nicht jeden bestrafen, aber wenn wir müssen, wollen wir so transparent wie möglich sein», erklärte NASCAR-Vizepräsident Steve O’Donnell die Gedankenspiele hinter dem neuen Strafenkatalog.

Ein großes Feld, das nicht in Tabellenform gebracht wurde, ist das Fahrerverhalten. «Verhaltensfehler werden immer noch von Fall zu Fall betrachtet und nicht in dieses System eingebaut», erklärte NASCAR-Vize-Rennchef Robin Pemberton.

Beispiele für die Verhaltensfehler gab es in der Vergangenheit genug. So wurde Denny Hamlin nach dem Phoenix-Rennen für die Kritik am neuen Gen6 bestraft. Oder die Suspendierung von Michael Waltrips General Manager Ty Norris, der in Richmond für einen Skandal gesorgt hatte. Er hatte versucht, die Ergebnisse seiner Fahrer zu beeinflussen, damit sich Martin Truex, Jr. noch für den Chase qualifizieren kann. Kein Zweifel, dass das Abräumen eines Rivalen als fehlerhaftes Verhalten gezählt werden wird.

Nebenbei hat die NASCAR auch ihre Behörde für technische Angelegenheiten umbenannt. Und das ist nur der Beginn einer neuen Fachsprache für das Kontrollsystem. Denn die Sanktionsbehörde hat ihre Berufungsverfahren ebenfalls umgestaltet: So wurde
John Middlebrook als Berufungsrichter ersetzt. Middlebrook hat in der Vergangenheit eine große Anzahl der von der NASCAR auferlegten Strafen redeuziert.

Sein Nachfolger ist Bryan Moss. O’Donnell vermied es zu sagen, dass die Installierung von Moss nichts mit früheren Einsprüchen zu tun hatte, aber, Moss’ technisches Wissen ist bei der Entscheidung über künftige Einsprüche geeignter.

Und letzten Endes kommt das neue Berufungssystem ebenfalls mit neuen Namen.

Schlussendlich hat die NASCAR möglicherweise eine Struktur geschaffen, mit der die Strafen in Zukunft durchschaubarer werden. Nur die große Zahl an neuen Namen und Prozessen lässt die Formel 1 im Vergleich einfacher erscheinen.

NASCAR Deterrence System 2014
NASCAR Appeals Flow Chart 2014

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