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Argentinien vor Staatspleite: SBK-Event auf der Kippe

Das beeindruckende Panorama in San Juan

Das beeindruckende Panorama in San Juan

Der argentinische Staat hat 323 Milliarden US-Dollar Schulden und steht wieder einmal vor dem Bankrott. Nicht nur deshalb wird in San Juan 2020 voraussichtlich keine Superbike-WM stattfinden.

WM-Promoter Dorna hat die SBK-Events in Jerez, Assen, Magny-Cours, Aragon und Misano verschoben und die Rennen in Imola und Oschersleben im Einvernehmen mit den lokalen Veranstaltern wegen der Covid-19-Seuche ersatzlos gestrichen.

Bislang sah der Kalender wie folgt aus:

03.07.–05.07. Donington Park/Großbritannien
31.07.–02.08. Jerez/Spanien
21.08.–23.08. Assen/Niederlande
28.08.–30.08. Aragon/Spanien
04.09.–06.09. Portimão/Portugal
18.09.–20.09. Barcelona/Spanien
02.10.–04.10. Magny-Cours/Frankreich
09.10.–11.10. San Juan/Argentinien
06.11.–08.11. Misano/Italien

Doch seit kurzem führt die Dorna auf der Website der Superbike-WM keine Termine mehr. Wir können also davon ausgehen, dass sich auch dieser Kalender ändern wird.

Am wahrscheinlichsten ist, dass wir überall dort Rennen sehen werden, wo MotoGP und SBK gastieren, das ist in Jerez, Aragon, Barcelona und Misano der Fall. Dass Anfang September in Portugal und Anfang Oktober in Frankreich gefahren wird, ist ebenfalls vorstellbar. Damit hätten wir zusammen mit dem Auftakt in Australien sieben Events, diese hat uns auch Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta in Aussicht gestellt.

Donington Park wird keinesfalls am ersten Juli-Wochenende stattfinden. Und die Rennen in Katar, ursprünglich im März angesetzt, wurden ans Ende der Saison geschoben, weil die Strecke frisch asphaltiert wird. Geschieht das nicht schnell genug, fällt der Event aus dem Kalender.

Offiziell wird das Herbstrennen in Argentinien nach wie vor in Betracht gezogen. Doch das wird aus verschiedenen Gründen immer unwahrscheinlicher. Zum einen sind die Kosten für Promoter Dorna für diesen Event sehr hoch, ohne Zuschauer wird die spanische Agentur dort keine Rennen veranstalten. Und während die Zahlen der SARS-CoV-2-Infizierten in weiten Teilen Europas deutlich abnehmen, sind sie in Südamerika steigend.

Argentinien ist von der Pandemie mit bisher 452 Toten, die im Zusammenhang mit dem Virus genannt werden, nur mäßig betroffen, aber das Land ringt mit der Staatspleite. Schulden in Milliardenhöhe, eine der weltweit höchsten Inflationsraten, steigende Arbeitslosigkeit, eine um sich greifende Armut und dazu noch die Seuche – Argentinien kämpft um Auswege aus mehreren Krisen.

In wenigen Tagen läuft die Frist für die Rückzahlung der Schulden an private Gläubiger ab. Wird bis dahin keine Lösung gefunden, droht der Staatsbankrott – wieder einmal. Die Frist im Streit über einen 65 Milliarden Dollar hohen Kredit zwischen Argentinien und seinen Gläubigern wurde bereits mehrmals verlängert. Bis Ende Mai haben die beiden Parteien Zeit, eine neue Lösung der Schuldenfrage zu finden. Die Regierung der zweitgrößten Volkswirtschaft Südamerikas muss entscheiden, ob sie die fälligen Zinsen auf ihre Schuldtitel in der Höhe von 500 Millionen Dollar bezahlt – oder die Zahlungsunfähigkeit erklärt.

Sollte keine Einigung gelingen, steuert Argentinien auf den neunten Zahlungsausfall in der Geschichte des Landes zu. Präsident Alberto Fernandez will die Pleite durch eine Umschuldung und eine Restrukturierung der Kredite verhindern. Die Offerte sieht einen Schuldenschnitt und einen Zahlungsaufschub bis 2023 vor.

Demnach sollen die Zinszahlungen auf die Anleihen in den Jahren 2020 bis 2022 komplett ausgesetzt und dann schrittweise wieder angehoben werden. Die Zinszahlungen sollen zudem um etwa zwei Drittel (rund 40 Mrd. US-Dollar) gesenkt, die Schuldenlast selbst um 3,6 Milliarden Dollar oder 5,4 Prozent gekürzt werden.

Argentinien war bereits 2001 in die Staatspleite gerutscht, weil es seine Schulden nicht mehr bedient hatte. Bis heute hat sich Argentinien nicht komplett von den Folgen der damaligen Krise erholt. Bisher haben sich nur wenige Gläubiger auf das Angebot eingelassen, bei dem sie auf 40 Milliarden US-Dollar verzichten müssten.

Der IWF hat Argentinien den größten Kredit in seiner Geschichte gewährt, 57 Milliarden US-Dollar. Denn das wirtschaftlich schwer angeschlagene Land hat insgesamt 323 Milliarden US-Dollar Schulden (Stand Ende 2019).

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